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Epa elektronische patientenakte: Hamburg startet digitales Pilotprojekt

Epa elektronische patientenakte: Hamburg startet digitales Pilotprojekt

Januar 15, 2025
Monika Schmidt
epa elektronische patientenakte: Hamburg startet digitales Pilotprojekt

Hamburg, 15. Januar 2025, 11:46 Uhr. Die epa elektronische patientenakte geht in die nächste Phase: Ab heute wird sie flächendeckend in Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen eingeführt. Ziel ist es, das Gesundheitssystem moderner, transparenter und effizienter zu gestalten. Das berichtet RENEWZ unter Berufung auf NDR.Sehen Sie jetzt den Videobeitrag von NDR zur epa elektronische patientenakte.

Was ist die epa elektronische patientenakte?

Die ePA (elektronische Patientenakte) ermöglicht gesetzlich Versicherten, ihre medizinischen Daten wie Diagnosen, Laborwerte, Medikamente und Abrechnungen digital zu speichern. Über die App ihrer Krankenkasse können diese jederzeit eingesehen werden. Bislang war die Nutzung freiwillig, jedoch blieb die Resonanz gering. Nun wird die Einführung automatisiert, um alle Patientinnen und Patienten einzubinden – ein Schritt, der von vielen als längst überfällig angesehen wird.

Wie funktioniert die Einführung der epa?

Seit heute richten Krankenkassen die ePA automatisch für alle gesetzlich Versicherten ein, die nicht ausdrücklich widersprochen haben. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums soll die vollständige Einführung innerhalb von zwei bis vier Wochen abgeschlossen sein. Versicherte werden über ihre Krankenkassen-App oder die Website der Krankenkasse informiert, sobald ihre ePA aktiviert ist. Wer die Nutzung ablehnen möchte, kann dies bei der Krankenkasse oder direkt bei der behandelnden Ärztin oder dem Arzt tun.

Welche Vorteile bietet die epa elektronische patientenakte?

Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bietet die ePA vor allem Hausärztinnen und Hausärzten eine bessere Übersicht über die Diagnosen von Fachärztinnen und Fachärzten. Das ermöglicht eine gezieltere und effizientere Behandlung. Gleichzeitig profitieren auch die Patientinnen und Patienten: Alle relevanten Gesundheitsdaten sind an einem zentralen Ort verfügbar und können jederzeit eingesehen werden.

Professor Volker Amelung von der Medizinischen Hochschule Hannover lobt die ePA als „Quantensprung“ im Gesundheitssystem. „Die zentrale Bündelung von Informationen macht das gesamte System effizienter und beendet die Zettelwirtschaft,“ sagte Amelung gegenüber NDR.

Kritik und Sicherheitsbedenken

Obwohl die ePA als Meilenstein gefeiert wird, gibt es auch Kritik. Der Chaos Computer Club (CCC) hat kürzlich Sicherheitslücken in der Datenverschlüsselung aufgedeckt, durch die Gesundheitsdaten theoretisch gestohlen werden könnten. Allerdings wurde für Hamburg nach Angaben des Datenschutzbeauftragten bereits nachgebessert, sodass die Sicherheitsstandards hier erhöht wurden. Trotzdem bleibt der Schutz sensibler Daten ein entscheidendes Thema für die Akzeptanz der ePA.

Die ePA wird zunächst in Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen getestet. Wenn das System stabil läuft, ist geplant, es bundesweit einzuführen. Das Projekt betrifft über 70 Millionen Versicherte und könnte das deutsche Gesundheitssystem langfristig modernisieren.

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Foto von ©Shutterstock/stockwerk-fotodesign

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