„Der Gärtner“: Spanische Netflix-Serie über einen Killer ohne Gefühle erobert die Welt

Die neue Netflix-Serie „Der Gärtner“ (Originaltitel: El Jardinero) sorgt für Aufsehen – nicht nur in Deutschland, sondern in über 50 Ländern weltweit. Innerhalb weniger Tage hat der spanische Thriller die Charts gestürmt und steht nun an der Spitze der deutschen und österreichischen Netflix-Toplisten. Besonders bemerkenswert: Die Serie wurde erst am 11. April 2025 international veröffentlicht.
RENEWZ berichtet, was die düstere Produktion so faszinierend macht, warum sie auch für deutsche Zuschauer besonders reizvoll ist und mit welchen stillen Waffen dieser Serienheld tötet.
Eine Gärtnerei, die Leben nimmt statt gibt
Im Mittelpunkt der Handlung steht Elmer, ein stiller junger Mann, der in der Gärtnerei seiner Mutter arbeitet. Doch hinter Blumentöpfen und Gartenhandschuhen verbirgt sich ein dunkles Familiengeheimnis. Die Mutter ist Auftragskillerin, Elmer ihr präzises Werkzeug. Seit einem schweren Unfall im Alter von sechs Jahren kann Elmer keine Emotionen mehr empfinden. Seine Kälte macht ihn zum perfekten Mörder.
Doch als er die Kindergärtnerin Violeta töten soll, spürt er zum ersten Mal wieder etwas: Zuneigung. Gefühle. Liebe? Genau diese Empfindungen bringen seinen tödlichen Auftrag ins Wanken. Elmer gerät in einen inneren Konflikt – zwischen Befehl und Menschlichkeit, zwischen Mutter und Moral.
Mord mit Pflanzen: Gifte aus dem eigenen Gewächshaus
Elmer tötet nicht mit Schusswaffen oder Messern, sondern mit pflanzlichen Giften, die er selbst züchtet und präzise dosiert. Diese stille, scheinbar harmlose Methode gibt der Serie eine eigene Handschrift. Das erinnert an „Dexter“, wo der Mörder ein Doppelleben führt und innerlich zerrissen ist – nur dass hier die Werkzeuge aus der Natur kommen.
Die Szene, in der Elmer in der Abenddämmerung Kräuter pflückt, während im Hintergrund ein Mord geplant wird, bleibt im Gedächtnis. Es ist eine Ästhetik der Ruhe, in der das Böse wohnt.
Eine Mutter, die mehr will als Gerechtigkeit
Cecilia Suárez spielt die eiskalte Mutter mit kontrollierter Präsenz. Ihre Figur hat klare Ziele: Mit dem nächsten Mord will sie genug Geld verdienen, um das Familienhaus in Mexiko zurückzukaufen. Sie glaubt, im Recht zu sein – und sieht keine Alternative. Zwischen ihr und Elmer entwickelt sich ein psychologisches Kräftemessen, das an „Bates Motel“ erinnert. Nicht laut, sondern gefährlich still.
Álvaro Rico – vom Elite-Teenie zum Killer mit Tiefgang
Für viele Zuschauer ist Hauptdarsteller Álvaro Rico kein Unbekannter. In der Serie „Élite“ spielte er den sensiblen, ambivalenten Polo. In „Der Gärtner“ zeigt er neue Facetten: kontrollierte Kälte, Unsicherheit, stille Zerrissenheit. Seine Präsenz ist stark, seine Mimik reduziert – genau das macht den Reiz aus.
Cecilia Suárez wiederum ist in ihrer Heimat Mexiko längst ein Star. Für ihre Rolle in „Capadocia“ war sie für den International Emmy nominiert. Ihre Darstellung in „Der Gärtner“ ist vielschichtig, bitter, stark.
Warum „Der Gärtner“ ein echter Geheimtipp ist
Spanische Serien auf Netflix haben schon oft überrascht – man denke an „Haus des Geldes“. Doch „Der Gärtner“ geht einen anderen Weg. Kein großes Spektakel, sondern ruhige Spannung, stille Bilder, moralische Grauzonen. Die Geschichte entwickelt sich langsam, aber intensiv. Der Zuschauer weiß nie, was als Nächstes passiert.
Auch das Setting – die Mischung aus ländlicher Idylle, Familienkonflikt und innerer Leere – macht die Serie besonders. Und obwohl es um Mord geht, ist die Frage nach Emotionen und Menschlichkeit das eigentliche Thema.
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