Audi-Rückruf: über 600.000 Fahrzeuge betroffen wegen Emissionsproblemen

Audi hat weltweit mehr als 600.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen. Betroffen sind Modelle wie A4, A5, A6, A7, A8 sowie die SUVs Q5 und Q7 aus den Baujahren 2010 bis 2017, berichtet RENEWZ unter Berufung auf Focus.de. Grund für den Audi-Rückruf sind Mängel am Abgasrückführungssystem (AGR) und der Einsatz unerlaubter Abschalteinrichtungen.
Technische Probleme und Ursachen
- Probleme mit der Abgasrückführung (AGR):
- Thermofenster: Bei bestimmten Temperaturen (z. B. bei Kälte) schaltet das AGR-System ab, wodurch die Abgasreinigung beeinträchtigt wird. Dies führt zu erhöhten Schadstoffwerten (NOx).
- Verstoß gegen Vorschriften: Das AGR-Thermofenster entspricht nicht den EU-Standards.
- Unerlaubte Abschalteinrichtungen:
- Manipulationssoftware: In einigen Fahrzeugen wurde Software verwendet, die die Emissionskontrolle im realen Fahrbetrieb reduziert oder deaktiviert.
- Folgen: Dadurch überschreiten die betroffenen Modelle die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte erheblich.
Zwei Rückrufaktionen im Überblick
- Erster Rückruf:
- Betroffene Fahrzeuge: 262.264 weltweit, davon 50.713 in Deutschland.
- Maßnahme: Ein Software-Update soll das AGR-System anpassen und die Emissionsstandards einhalten.
- Zweiter Rückruf:
- Betroffene Fahrzeuge: 342.179 weltweit aus den Baujahren 2005 bis 2020.
- Maßnahme: Technische Nachrüstungen zur Beseitigung der unerlaubten Abschalteinrichtungen.
Was Fahrzeughalter wissen müssen
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die betroffenen Fahrzeughalter informiert. Reparaturen sind kostenlos und müssen in autorisierten Audi-Werkstätten durchgeführt werden. Wird der Rückruf ignoriert, droht die Stilllegung des Fahrzeugs. Audi betont, dass die Maßnahmen notwendig sind, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Ziel ist es, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und die betroffenen Fahrzeuge schnell wieder verkehrssicher zu machen.
Der Audi-Rückruf unterstreicht die Herausforderungen, mit denen Hersteller bei der Einhaltung von Emissionsstandards konfrontiert sind. Fahrzeughalter sollten schnell handeln, um rechtliche und technische Probleme zu vermeiden.