Was ist Networking – und 5 Tipps von Keith Ferrazzi für Business-Erfolg

In einer Welt, in der Beziehungen oft mehr zählen als Abschlüsse, wird Networking zur Superkraft im Business. Ob Aufträge, Jobs, Investoren oder neue Ideen – wer ein belastbares Netzwerk pflegt, kommt schneller ans Ziel. Doch viele unterschätzen, wie strategisch und bewusst man Kontakte aufbauen und pflegen sollte. Wie Rеnewz.de unter Berufung auf Keith Ferrazzi „Niemals allein essen“ berichtet, beginnt der Erfolg nicht mit einem Pitch, sondern mit einer Haltung: geben, zuhören, verbinden.
Was bedeutet Networking – ganz konkret
Networking ist kein kurzfristiger Trick, sondern ein langfristiger Beziehungsprozess. Es geht darum, echte Verbindungen aufzubauen, gegenseitigen Nutzen zu schaffen und Vertrauen zu entwickeln. In der Praxis heißt das: zuhören, sichtbar sein, Menschen unterstützen – auch ohne direkten Nutzen. Wer das konsequent lebt, baut ein Netzwerk auf, das trägt – auch in schwierigen Zeiten.
Praktische Formen von Networking
- Teilnahme an lokalen Business-Events und Meetups
- Kommentare und Empfehlungen auf LinkedIn
- Gemeinsame Projekte, Co-Workshops, Masterminds
- Informelle Kaffeetreffen mit Zielpersonen
Was ist Vitamin B in Deutschland – und wie nutzt man es richtig
„Vitamin B“ – Beziehungen – werden in Deutschland oft kritisch gesehen. Doch in Wirklichkeit geht es nicht um Vetternwirtschaft, sondern um Vertrauen, Zuverlässigkeit und Sichtbarkeit. Wer bewusst Beziehungen pflegt und Mehrwert bietet, wird automatisch als verlässlicher Partner weiterempfohlen. Das echte Vitamin B entsteht nicht durch Glück, sondern durch Charakter und Beständigkeit.
Wie du Vitamin B gezielt aufbaust
- Nimm aktiv an Branchentreffen, Online-Formaten oder Verbänden teil
- Unterstütze andere sichtbar – z. B. mit Jobempfehlungen oder Einladungen
- Melde dich regelmäßig bei relevanten Kontakten mit echtem Bezug
- Vermeide nur „Nehmen“, ohne je etwas zu geben

Die wichtigsten Networking-Regeln – Schritt für Schritt erklärt
Viele gehen zu Events, kommen nach Hause – und haben keine neuen Verbindungen. Warum? Weil Networking nicht nur aus Gesprächen besteht, sondern aus System, Haltung und Kontinuität. Die folgenden Regeln helfen dir, vom Smalltalk zu echter Wirkung zu kommen – online wie offline.
Regel | Konkreter Praxis-Tipp |
---|---|
1. Erst geben, dann nehmen | Schick einem Kontakt vor einem Gespräch einen wertvollen Link oder Kontakt – ohne Erwartung. |
2. Stelle kluge Fragen | Frag nicht nach Visitenkarten, sondern nach Herausforderungen und Projekten. |
3. Präsenz zeigen – regelmäßig | Kommentiere wöchentlich auf LinkedIn, besuche monatlich ein Branchenevent. |
4. Echtheit zählt mehr als Status | Menschen merken, ob du dich verstellst. Bleib natürlich, das bleibt hängen. |
5. Pflege dein Netzwerk aktiv | Plane feste Slots (z. B. freitags 30 Minuten), um gezielt Kontakte zu pflegen. |
Die häufigsten Fehler beim Networking – und wie du sie vermeidest
Viele wollen netzwerken, doch sie tun es falsch – aus Unsicherheit, Eile oder Ego. Die häufigsten Fehler sabotieren Beziehungen noch bevor sie entstehen. Wenn du die folgenden Stolperfallen erkennst und bewusst umgehst, hast du einen gewaltigen Vorsprung gegenüber 90 % deiner Mitbewerber:innen.
Top-Fehler beim Networking – mit Lösung
- Nur nehmen, nie geben
→ Löse das, indem du jedem neuen Kontakt zuerst etwas schickst (Tipp, Link, Kontakt). - Keine Follow-ups
→ Setze dir als Regel: Jeder neue Kontakt bekommt binnen 48 Stunden eine persönliche Nachricht. - Unklarer Elevator Pitch
→ Übe eine 10-Sekunden-Antwort auf „Was machst du beruflich?“ mit Fokus auf Nutzen. - Oberflächlicher Smalltalk
→ Wechsle früh auf Themen mit Tiefe: Werte, Visionen, aktuelle Herausforderungen. - Kontakte verfallen lassen
→ Nutze CRM-Tools oder Kalender, um regelmäßig Erinnerungen für Beziehungspflege zu erhalten.
Wie entwickle ich Kontakte nach dem ersten Gespräch weiter
Der erste Kontakt ist nur der Anfang – echte Netzwerke entstehen durch Wiederholung, Tiefe und gegenseitige Hilfe. Viele Kontakte verlaufen im Sand, weil niemand nachhakt. Doch mit ein paar einfachen Schritten schaffst du Verbindungen, die wachsen und dich dauerhaft begleiten.
7 bewährte Schritte zur Kontaktvertiefung
- Follow-up innerhalb 48 Stunden
Schick eine kurze Nachricht mit Bezug zum Gespräch und Dank. Beispiel
„Ihr Hinweis zu Teamführung in hybriden Modellen hat mich sehr inspiriert – danke dafür!“ - Vernetzen über LinkedIn mit Persönlichkeit
Schreibe nicht einfach „Ich möchte mich vernetzen“, sondern nimm Bezug auf ein Thema. - Gib Sichtbarkeit
Teile Inhalte der Person, markiere sie in relevanten Beiträgen, empfehle sie im Gespräch. - Gemeinsame Touchpoints schaffen
Lade zur virtuellen Kaffeepause ein, verabrede ein Treffen auf einem Event. - Verbindungen erweitern
Stelle aktiv andere Kontakte vor – Networking wird stärker, wenn du zum Knotenpunkt wirst. - Regelmäßiger Kontakt
Schick z. B. alle drei Monate ein Update, Feedback oder wertvolle Info – keine Werbung. - Zeige echtes Interesse
Frag nach Fortschritten, Projekten oder Herausforderungen – und hör zu.
Tools & Techniken: So behältst du dein Netzwerk im Griff
Ein gutes Netzwerk braucht nicht nur Gefühl – sondern auch System. Wer alles im Kopf behalten will, verliert schnell Überblick. Diese Tools und Methoden helfen dir, deine Kontakte aktiv, strukturiert und menschlich zu pflegen.
Tool / Methode | Nutzen | Praxis-Tipp |
---|---|---|
LinkedIn + Notizen | Kontakte, Beiträge, Erinnerungen | Nutze Notizfunktion bei Kontakten für Gesprächsdetails |
CRM (z. B. Notion, HubSpot Free) | Kontakte, Follow-ups, Reminder | Erstelle Kategorien wie „Mentoren“, „Partner“, „Kunden“ |
Networking-Kalender | Wöchentliche Pflege | Jeden Freitag: 3 Leute kontaktieren, 1 neue Person anschreiben |
Lunchclub / Meetup | Neue relevante Kontakte | Nutze Lunchclub 1x pro Woche – kuratierte 1:1-Matches |
Empfehlungslisten | Andere vernetzen | Bau dir eine kleine Liste „Wen sollte man kennen“ – und teile sie! |
„Niemals allein essen“ von Keith Ferrazzi – Die Quintessenz strategischen Netzwerkens
Keith Ferrazzis Buch „Never Eat Alone“ (dt. „Niemals allein essen“) gilt heute als Pflichtlektüre für alle, die verstehen wollen, wie beruflicher und unternehmerischer Erfolg maßgeblich durch Beziehungen beeinflusst wird. Ferrazzi selbst stammt aus einfachen Verhältnissen und schaffte es nur durch aktives Beziehungsmanagement an die Spitze amerikanischer Unternehmen.
Seine zentrale Botschaft: Networking ist keine einmalige Aktion, kein Trick – sondern ein konsequenter Lebensstil, bei dem Geben, Aufrichtigkeit und strategisches Denken Hand in Hand gehen. Erfolgreiche Netzwerke entstehen nicht durch Zufall, sondern durch Disziplin, Planung und langfristige Pflege.

Die fünf zentralen Prinzipien aus „Niemals allein essen“ – mit praktischen Anwendungen
„Baue Beziehungen auf, bevor du sie brauchst.“
Bedeutung
Wer erst dann Kontakte knüpft, wenn er in Not ist – etwa bei Jobsuche oder Auftragsmangel – wird als opportunistisch wahrgenommen. Vertrauen kann nicht in Eile entstehen. Die besten Verbindungen wachsen über Jahre.
Konkrete Umsetzung
Identifiziere regelmäßig 10–20 Personen, mit denen du langfristig in Kontakt bleiben möchtest – Kolleginnen, Partner, Branchenstimmen. Schreibe ihnen proaktiv, bevor du selbst etwas brauchst. Teile Inhalte, stelle Fragen, zeige Interesse. So entwickelst du Verlässlichkeit.
„Hilf anderen, ohne eine direkte Gegenleistung zu erwarten.“
Bedeutung
Wer echten Mehrwert bietet, ohne sofortige Vorteile zu suchen, baut Loyalität und Glaubwürdigkeit auf. Beziehungen beruhen auf Geben, nicht auf Gleichgewichtskalkulationen.
Konkrete Umsetzung
Empfehle andere Personen öffentlich, stelle Kontakte her, teile nützliche Ressourcen. Verzichte dabei auf subtile Erwartungen. Wer regelmäßig gibt, wird langfristig Teil eines belastbaren Netzwerks.
„Statt Smalltalk: Zeige echtes Interesse.“
Bedeutung
Oberflächliche Gespräche bringen keine Verbindung. Menschen merken, wenn dein Interesse nicht authentisch ist. Wer wirklich zuhört und nachfragt, bleibt im Gedächtnis.
Konkrete Umsetzung
Führe Gespräche mit Tiefe. Stelle gezielte Fragen wie:
– „Worüber denkst du aktuell beruflich am meisten nach?“
– „Was war in den letzten Monaten dein größter Aha-Moment?“
Dokumentiere wichtige Aussagen nach Gesprächen in einem CRM-Tool oder Notizbuch, um sie beim nächsten Kontakt wieder aufgreifen zu können.
„Networking ist ein Lebensstil – keine Technik.“
Bedeutung
Netzwerken funktioniert nicht punktuell auf Konferenzen oder in beruflichen Umbruchsituationen. Es muss in deinen Alltag integriert werden. Es ist Teil deiner Haltung, deines Kalenders und deiner Sprache.
Konkrete Umsetzung
Reserviere wöchentlich feste Zeiten für Beziehungsarbeit – etwa freitags 30 Minuten für kurze Nachrichten, Rückmeldungen oder Einladungen zum virtuellen Austausch. Beziehe Networking in deine Jahresplanung ein, z. B. mit einem Beziehungsplan für 50 zentrale Kontakte.
„Positioniere dich über deine Geschichte – nicht über deine Visitenkarte.“
Bedeutung
Titel und Positionen sind austauschbar. Was bleibt, ist deine Geschichte, dein Warum, deine Vision. Menschen erinnern sich an Emotion, nicht an Stichworte. Identität schlägt Hierarchie.
Konkrete Umsetzung
Bereite deine persönliche Geschichte in kurzen Abschnitten vor – wer du bist, was dich antreibt, welchen Beitrag du leisten willst. Teile sie in Vorträgen, in deinem LinkedIn-Profil oder bei Vorstellungsrunden in kleinen Gruppen. Authentizität wirkt verbindend – gerade in der Geschäftswelt.
„Niemals allein essen“ ist ein Handbuch für langfristige Wirksamkeit durch Beziehungen
Ferrazzis Werk lehrt nicht nur Networking – sondern echte strategische Beziehungskunst. Es richtet sich an Menschen, die keine kurzfristigen Tricks suchen, sondern den nachhaltigen Aufbau eines unterstützenden, belastbaren Netzwerks als zentrales Fundament ihrer beruflichen Entwicklung verstehen.
Beziehungen sind dein wichtigstes Kapital – handle entsprechend
Networking ist kein Hobby – es ist deine unsichtbare Karriereleiter, deine geheime Umsatzquelle, dein Sicherheitsnetz in Krisen. Doch es entsteht nicht auf Events – sondern durch echtes Geben, konstantes Dranbleiben und Menschlichkeit. Wer das verinnerlicht, hat im Business nicht nur Kontakte – sondern echte Verbündete.
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