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Oberspreewald-Lausitz: Brandenburg investiert in Radwege und Brücken bis 2027

Oberspreewald-Lausitz: Brandenburg investiert in Radwege und Brücken bis 2027

Juni 3, 2025
Monika Schmidt
Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz startet ein 12-Millionen-Euro-Projekt: Radwege und sieben Brücken werden bis 2027 modernisiert und ausgebaut.

Über sieben Brücken in die Mobilitätszukunft: Landkreis Oberspreewald-Lausitz startet umfangreiche Modernisierung des Fernradwegenetzes. Im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist am Montag der Startschuss für eines der größten Radwegeprojekte der Region gefallen. Mit einem Gesamtvolumen von zwölf Millionen Euro soll bis 2027 ein bedeutender Teil des Fernradwegenetzes modernisiert und ausgebaut werden. Insgesamt werden 13 bestehende Streckenabschnitte saniert, vier neue gebaut und sieben Brücken – darunter zwei reine Radfahrerbrücken – erneuert. Darüber berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf rbb24.

Asphalt, Wurzelsperren und Betonbrücken

Der aktuelle Zustand vieler Wege gilt als überaltert und unzureichend für den stetig wachsenden Radverkehr. Ziel des Projekts ist es, besonders beanspruchte und unfallträchtige Strecken mit neuem Asphaltbelag, seitlichen Wurzelsperren und sicherer Beschilderung auszustatten.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Brückenbau. In Lübbenau entstehen drei neue Stahlbetonbrücken mit einer Spannweite von bis zu 40 Metern. Roland Helbig, zuständig für das Projekt im Landkreis, erklärt: „Das sind Tragwerke mit hoher Lastaufnahme und Mehrfachnutzung – und sie kosten jeweils deutlich über eine Million Euro.“

Finanzierung bleibt Streitpunkt

Finanziert wird das Projekt zu 80 Prozent vom Land Brandenburg, die verbleibenden 20 Prozent müssen die Kommunen selbst tragen. Genau das sorgt für Kritik.
Tino Feisler vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) fordert eine Umverteilung der Verantwortung: „Überregionale Radfernwege müssen dauerhaft in die Baulast des Landes übergehen. Viele Gemeinden können weder Neubau noch dauerhafte Wartung allein stemmen.“

Landrat Sigurd Heinze erkennt das Problem an, mahnt aber zur Realitätsnähe: „Wir leben in Zeiten knapper Kassen – auch beim Land. Kommunen müssen entscheiden: Will man moderne Infrastruktur oder nicht?“

Lücken im Netz, steigende Unfallzahlen

Trotz dieser Investitionen bleibt das brandenburgische Radwegenetz unvollständig. Immer wieder führen fehlende Übergänge oder Brückenschäden zu riskanten Umwegen. Laut Unfallstatistik 2024 kam es zu 3.829 Unfällen mit Radfahrenden – ein Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der ADFC fordert daher nicht nur Investitionen, sondern professionelle Koordinierungsstellen nach dem Vorbild des Havelradwegs, der zentral betreut und regelmäßig gewartet wird.

Radwege als Standort- und Tourismusfaktor

Auch aus touristischer Sicht ist das Projekt entscheidend. Jens Bergmann, Regionalbeauftragter für Tourismus, betont: „Das Wegenetz verbindet uns grenzübergreifend mit Sachsen. Radurlaub boomt – auch außerhalb der Sommersaison.“ Kathrin Winkler vom Tourismusverband Lausitzer Seenland fordert gezielte Investitionen in besonders frequentierte Routen, etwa am Senftenberger See und bei Lauchhammer.

Zielmarke 2030: 20 Prozent Radverkehrsanteil

Das Projekt ist Teil der brandenburgischen Radverkehrsstrategie 2030, die einen Radverkehrsanteil von 20 Prozentam Gesamtverkehr anstrebt. Aktuell liegt dieser Wert laut Ministerium für Infrastruktur deutlich darunter. Der ADFC kritisiert, dass dafür deutlich mehr Geld notwendig sei: „Statt zwölf Millionen bräuchte es jährlich mindestens 100 Millionen Euro für den flächendeckenden Ausbau.“

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Bild: IMAGO / Jochen Eckel



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