Borreliose: Wie man sich mit natürlichen Mitteln schützt – Omas Rezepte

Zeckenbisse gehören zum Alltag in der Natur – doch sie können gefährlich werden. In Deutschland infizieren sich jedes Jahr Tausende mit Borreliose, einer durch Bakterien verursachten Krankheit, die oft spät erkannt wird. In der Schulmedizin setzt man auf Diagnose und Antibiotika – und das ist auch gut so: Bei ersten Anzeichen oder Verdacht auf Borreliose sollte immer zuerst eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Doch was, wenn man sich vorbeugend oder ergänzend zur medizinischen Kontrolle natürlich schützen will? Was kann man selbst tun, um den Körper zu unterstützen und Zecken fernzuhalten? Als Redaktion von RENEWZ.de haben wir recherchiert: Welche natürlichen Mittel und Hausrezepte haben sich seit Generationen bewährt – und wie viel Wahrheit steckt in den Empfehlungen unserer Großmütter?
Was ist Borreliose – und wie entsteht sie
Borreliose – auch Lyme-Borreliose genannt – ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch den Stich infizierter Zecken übertragen wird. Der Erreger, Borrelia burgdorferi, befindet sich im Verdauungstrakt der Zecke und wird beim Blutsaugen über den Speichel in die Blutbahn des Menschen abgegeben. Besonders in Deutschland gilt der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) als Hauptüberträger. Diese Zeckenart ist vor allem in feuchten, grasbewachsenen und waldreichen Gebieten aktiv, aber auch in städtischen Grünanlagen oder im eigenen Garten.
Die Übertragung geschieht in der Regel nicht sofort, sondern frühestens nach etwa 12 bis 24 Stunden. Deshalb gilt: Je schneller eine Zecke entdeckt und entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Infektion. Der Stich selbst ist schmerzlos und wird häufig erst später bemerkt – genau das macht ihn besonders heimtückisch. Eine unbehandelte Infektion kann sich über Wochen oder Monate entwickeln und das Nervensystem, die Gelenke oder die Haut nachhaltig schädigen.
Erste Maßnahmen nach einem Zeckenstich:
- Die Zecke möglichst frühzeitig mit einer feinen Pinzette oder Zeckenkarte entfernen, ohne sie zu quetschen.
- Die Hautstelle gründlich mit Alkohol oder Jodlösung desinfizieren.
- Das Datum des Zeckenstichs notieren.
- Die betroffene Stelle mindestens vier Wochen lang täglich auf Rötung, Schwellung oder andere Veränderungen beobachten.
- Bei auffälliger Hautrötung (besonders ringförmig), grippeähnlichen Symptomen oder Gelenkbeschwerden sollte unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt werden.
Zecken suchen sich beim Menschen bevorzugt warme, dünnhäutige Körperstellen. Besonders häufig werden sie gefunden:
- in den Kniekehlen
- unter den Achseln
- an der Leiste
- am Haaransatz
- hinter den Ohren
- im Nackenbereich
Regelmäßiges Absuchen des Körpers nach Aufenthalten im Freien ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme – vor allem bei Kindern oder nach Wanderungen durch hohes Gras und Unterholz.
Woran erkenne ich Borreliose
Im journalistischen Gespräch mit Allgemeinmedizinern zeigt sich: Die Symptome von Borreliose sind oft unspezifisch und werden spät erkannt. Besonders bekannt ist die Wanderröte – ein roter, sich ausdehnender Kreis um die Einstichstelle. Aber auch Müdigkeit, grippeähnliche Beschwerden, Muskel- oder Gelenkschmerzen können auf eine Infektion hinweisen.
Typische Symptome
Zeitraum nach Zeckenbiss | Mögliche Anzeichen |
---|---|
1–7 Tage | Rötung, Juckreiz, leichte Reizung |
1–4 Wochen | Wanderröte, Fieber, Gliederschmerzen |
Ab 4 Wochen | Taubheit, Gelenkprobleme, Müdigkeit |
Wir empfehlen, bei den ersten Anzeichen einen Arzt zur Kontrolle aufzusuchen – besonders bei Wanderröte oder anhaltender Müdigkeit.

Zecken richtig entfernen – das sagen Ärzte & Apotheken
Fehler beim Entfernen können das Infektionsrisiko erhöhen. Viele Hausrezepte – wie Öl auf die Zecke oder das Drehen – wurden laut Experten falsch weitergegeben. Die Zecke sollte ruhig, gerade und vollständig mit einer Zeckenzange entfernt werden. Danach die Hautstelle desinfizieren und beobachten.
Unser journalistischer Leitfaden
- Keine Öle, keine Hitze, kein Drehen
- Zecke direkt am Kopf greifen
- Langsam herausziehen
- Hautstelle mit Jodlösung oder Alkohol reinigen
- Datum notieren und beobachten
Omas Rezepte im Faktencheck – was steckt wirklich dahinter
Unsere Großmütter hatten keine medizinische Ausbildung – aber oft ein gutes Gespür. In der Redaktion haben wir zehn traditionelle Hausmittel recherchiert und bewertet, die schon vor Jahrzehnten gegen Zeckenbisse, Entzündungen und Hautreaktionen eingesetzt wurden. Die Anwendung erfolgt zur Vorbeugung oder Nachsorge – nicht zur Heilung!
10 traditionelle Tipps – und wie du sie heute verwenden kannst
Rezept von Oma | Wirkung laut Erfahrung | Anwendung & journalistische Bewertung |
---|---|---|
Lavendelöl | Zeckenabwehr durch Duft | Vor Spaziergang auf Handgelenke, Nacken |
Apfelessig | Kühlend, reinigend | Umschlag bei Rötung – angenehm, beruhigend |
Spitzwegerich | Entzündungshemmend, reizlindernd | Frisches Blatt zerdrücken, auflegen |
Teebaumöl | Antibakteriell, antiseptisch | Verdünnt auf die Haut – bewährt, aber sparsam |
Honigsalbe | Wundheilend | Dünn auf betroffene Hautstelle |
Knoblauch (intern) | Zecken meiden Knoblauchgeruch | Roh essen, in Salat oder Suppe |
Schwarzkümmelöl | Immununterstützend | 1 TL täglich – beliebt in Naturheilkunde |
Zitronensaft | Hautklärend, leicht desinfizierend | Mit Wasser verdünnt auftupfen |
Kokosöl | Zeckenabweisend durch Laurinsäure | Vor Ausflug auf Arme und Beine reiben |
Brennnesseltee | Entgiftend, kreislaufstabilisierend | 1–2 Tassen täglich nach Biss |
Diese Mittel ersetzen keine ärztliche Kontrolle – aber sie helfen, den Körper zu pflegen, zu schützen und zu beobachten. Viele Rezepte haben überlebt, weil sie in der Praxis nützlich waren.
Prävention ist der beste Schutz – so geht’s natürlich
Wer den Zecken keine Chance geben will, kann mit Kleidung, Verhalten und Pflegeprodukten viel erreichen. Neben chemischen Mitteln wie DEET greifen immer mehr Menschen auf natürliche Alternativen zurück.
Unsere Empfehlung für Alltag & Familie:
- Helle, geschlossene Kleidung beim Wandern
- Hosen in die Socken – Klassiker, der funktioniert
- Lavendel- oder Zitroneneukalyptusöl aufsprühen
- Körper täglich absuchen (auch Kinder!)
- Garten zeckenarm halten (kurzes Gras, keine Laubhaufen)
Zwischen Natur und Vernunft – Großmutters Wissen neu entdeckt
Ein Aufenthalt in der Natur stärkt das Wohlbefinden – doch er birgt auch Risiken wie Zeckenstiche. Wer sich im Wald, auf Wiesen oder in Parks bewegt, sollte sich bewusst verhalten. Hohe Gräser, dichtes Unterholz und ungepflegte Waldränder gelten als typische Aufenthaltsorte von Zecken. Dort sollte man möglichst auf festen Wegen bleiben und den Kontakt zu bodennaher Vegetation vermeiden. Bei Pausen im Grünen empfiehlt es sich, eine Decke auszulegen statt direkt ins Gras zu sitzen.
Worauf beim Spaziergang in der Natur geachtet werden sollte
- Möglichst auf markierten Waldwegen bleiben
- Hohe Gräser und feuchte Lichtungen meiden
- Keine direkte Bodenlage beim Sitzen – lieber auf einer Decke oder Bank
- Nach dem Aufenthalt Kleidung ausschütteln und Körper absuchen
- Besonders Kinder abends vollständig kontrollieren – auch Haaransatz und hinter den Ohren
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann ein Zeckenstich passieren. Wichtig ist, nicht zu warten: Wenn sich innerhalb von Tagen oder Wochen Symptome wie Hautrötungen, Müdigkeit oder grippeähnliche Beschwerden zeigen, sollte unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch wenn keine akuten Beschwerden auftreten, lohnt es sich, die Stichstelle regelmäßig zu kontrollieren und bei Unsicherheit medizinisch abklären zu lassen.
Ergänzend zur ärztlichen Begleitung können natürliche Mittel zur Pflege und Vorbeugung genutzt werden – insbesondere dann, wenn sie auf lange Erfahrung beruhen. Großmutters Hausrezepte wie Lavendelöl, Spitzwegerich, Apfelessig oder Honigsalbe sind nicht nur traditionsreich, sondern in vielen Fällen auch heute noch sinnvoll. Richtig angewendet, können sie den Körper stärken, die Haut beruhigen oder Zecken fernhalten – vorausgesetzt, sie ersetzen nicht den kritischen Blick auf mögliche Krankheitszeichen.
Die Kombination aus Naturwissen, gesundem Menschenverstand und medizinischer Verantwortung bietet den besten Schutz: aufmerksam bleiben, bewusst vorbeugen, richtig reagieren – und dabei das Beste aus beiden Welten nutzen.
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