BGH bestätigt lebenslange Haft nach rassistischem Mord in Hanauer Bar
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat das Urteil gegen einen 48-jährigen Mann bestätigt, der im Sommer 2023 in einer Bar in Hanau einen Gast aus rassistischen Motiven erschossen hat. Das Landgericht Hanau hatte den Angeklagten bereits im Juli 2024 wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und zudem die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Damit ist die rechtliche Aufarbeitung des Falls abgeschlossen, da die Revision des Mannes als unbegründet verworfen wurde, berichtet Renewz mit Bezug auf tagesschau.de.
Die Tat ereignete sich in einer Lokalität, in der der Verurteilte unvermittelt auf einen 42-jährigen Mann schoss. Das Opfer verstarb noch am Tatort an den schweren Verletzungen. Den Ermittlungen zufolge war die Tat von einer tief sitzenden rechtsextremen und rassistischen Gesinnung des Täters geprägt, der sein Opfer allein aufgrund dessen ethnischer Herkunft auswählte.
Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen handelte. Die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld durch die Kammer hat zur Folge, dass eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren im Rahmen der Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung nahezu ausgeschlossen ist.
In der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben, dass der Täter die Arg- und Wehrlosigkeit seines Opfers in einer friedlichen sozialen Situation gezielt ausgenutzt habe. Der BGH fand bei der Überprüfung des Urteils keine Rechtsfehler zum Nachteil des Angeklagten, womit die Entscheidung der Hanauer Richter nun rechtskräftig ist.
Der Fall löste bundesweit Entsetzen aus, da er Erinnerungen an das rassistische Attentat in Hanau vom Februar 2020 weckte. Obwohl zwischen beiden Taten kein direkter organisatorischer Zusammenhang besteht, verdeutlicht das aktuelle Verfahren die anhaltende Gefahr durch rassistisch motivierte Einzeltäter in der Region.
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