Bauernpräsident Felßner gibt Amt als Wunschkandidat auf

Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands und Mitglied der CSU, hat überraschend bekannt gegeben, dass er nicht länger für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers zur Verfügung steht. Obwohl er als Favorit von CSU-Chef Markus Söder galt, begründete Felßner seinen Rückzug mit massiven Protesten von Umwelt- und Tierschutzaktivisten – darunter eine Aktion auf seinem eigenen Bauernhof.
Wie RENEWZ unter Berufung auf die Tagesschau berichtet, erklärte Felßner am 25. März 2025 in einer persönlichen Stellungnahme in München: „Ich bin nicht bereit, diese Gefährdung für mich und meine Familie hinzunehmen.“
Aktivisten der Gruppe „Animal Rebellion“ stürmen Felßners Hof
Am Montagmorgen waren laut Polizeiangaben zwölf Aktivisten der Organisation Animal Rebellion auf das Privatgrundstück Felßners in Mittelfranken vorgedrungen. Sie stiegen auf das Dach eines Stalls, entzündeten Bengalos und hängten ein Banner mit der Aufschrift „Kein Tierausbeuter als Agrarminister“ auf.
Felßner schilderte, dass seine Ehefrau sowie ein Mitarbeiter während des Vorfalls um ihre Sicherheit fürchten mussten. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs ein. CSU-Chef Markus Söder äußerte sich empört:
„Das ist ein kriminelles Verhalten.“
Er lobte Felßner als „exzellenten Fachmann und hervorragenden Menschen“ und verurteilte die Aktion als Beispiel für „Hass, Hetze und Radikalität“.
Alte Umweltverstöße werfen Schatten auf Felßners Karriere
Neben den direkten Aktionen wurde Felßner in der Vergangenheit von Umweltorganisationen scharf kritisiert. Besonders im Fokus steht ein älterer Strafbefehl, den er wegen Boden- und Gewässerverunreinigung akzeptiert hatte. Dabei ging es um das Einleiten umweltgefährdender Siloflüssigkeiten in den Boden.
Zudem starteten die Organisationen Campact und das Umweltinstitut München Online-Petitionen gegen Felßners mögliche Ernennung. Die Vorwürfe: Er vertrete einseitig die Interessen der Agrarindustrie, wolle Klimaschutzmaßnahmen abschaffen und ignoriere die Bedrohung der Artenvielfalt durch Pestizide.
CSU-interne Nachfolge: Michaela Kaniber als mögliche Kandidatin?
Markus Söder hatte Felßner bereits im November 2024 im Rahmen des Bundestagswahlkampfs als seinen Wunschkandidaten präsentiert. Gerüchte über einen angeblich schwindenden Rückhalt innerhalb der CSU bezeichnete Felßner selbst als „Schwachsinn“.
Nach seinem Rückzug wird nun spekuliert, ob die derzeitige bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) als Nachfolgerin infrage kommt. Söder betonte jedoch, dass die endgültige Besetzung des Landwirtschaftsressorts erst am Ende der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD entschieden werde. Für die CSU sei jedoch klar, dass man das Ministerium beanspruchen wolle: „Wer es wird, ist völlig offen.“
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Bild von faz.net