Am 8. Dezember 2024 endete die 24-jährige Herrschaft von Baschar al-Assad. Nach der Einnahme von Damaskus durch Rebellen floh der Präsident ins Ausland. Tausende Syrer in Berlin reagierten mit spontanen Feiern in Neukölln und Kreuzberg. „Syrien ist frei!“, rief Osama, ein Geflüchteter, der seit 2014 in der Stadt lebt. RENEWZ berichtet mit Verweis auf den Tagesspiegel, dass dieses Ereignis weltweit als Symbol für den demokratischen Wandel betrachtet wird.
Assad übernahm 2000 die Macht von seinem Vater Hafiz al-Assad. Unter seiner Führung wurde Syrien zu einem der repressivsten Staaten der Welt. Menschenrechtsverletzungen, Korruption und die brutale Niederschlagung friedlicher Proteste im Jahr 2011 führten zum Ausbruch eines Bürgerkriegs. Dieser Konflikt forderte über 500.000 Menschenleben und zwang mehr als 13 Millionen Syrer, ihre Heimat zu verlassen. Städte wie Aleppo, Homs und Raqqa wurden weitgehend zerstört, während Assad durch Unterstützung aus Russland und dem Iran an der Macht blieb.
Deutschland nahm seit Beginn des Krieges 2011 eine bedeutende Anzahl syrischer Geflüchteter auf. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurden bis Oktober 2024 insgesamt 199.947 Asylerstanträge gestellt, wobei syrische Staatsangehörige mit 33,2 Prozent den größten Anteil ausmachten. Insgesamt leben etwa 972.000 Syrer in Deutschland, davon rund 30.000 in Berlin. Die Hauptstadt ist damit ein Zentrum der syrischen Diaspora und spielte eine zentrale Rolle bei den Feierlichkeiten zum Sturz Assads.
In Berlin wurde die Nachricht vom Sturz Assads mit großen Emotionen aufgenommen. Am Oranienplatz in Kreuzberg versammelten sich rund 5.000 Menschen, um syrische Flaggen zu schwenken und Parolen wie „Assad ist nicht für immer“ und „Syrien hat gewonnen“ zu skandieren. Auch auf der Sonnenallee in Neukölln, einem bekannten Treffpunkt der syrischen Community, fanden spontane Feiern statt. Trommelklänge und Freudengesänge erfüllten die Straßen, während die Polizei für einen friedlichen Ablauf sorgte.
„Wir können endlich zurückkehren, ohne Angst haben zu müssen“, sagte Ahmed, ein 18-jähriger Schüler, der 2015 mit seiner Familie nach Deutschland floh. „Dieser Moment zeigt, dass die Opfer nicht umsonst waren.“
Trotz des Sturzes des Regimes bleibt die Zukunft Syriens ungewiss. Der Wiederaufbau des Landes, das durch den Bürgerkrieg schwer beschädigt wurde, wird Jahre dauern und eine internationale Unterstützung erfordern. Die syrische Diaspora, die in Deutschland eine neue Heimat gefunden hat, sieht den Moment dennoch als bedeutenden Schritt. „Der Weg ist lang, aber wir haben Hoffnung“, betonte Osama.
Der Sturz des Assad-Regimes eröffnet die Möglichkeit für eine friedliche und demokratische Neuordnung in Syrien. Für die syrische Diaspora in Berlin und weltweit bleibt dies ein Moment des Triumphs und der Hoffnung – aber auch ein Ausgangspunkt für die schwierige Arbeit am Wiederaufbau eines freien und stabilen Landes. Lesen Sie, wie israelische Luftangriffe auf Ziele in Daraa, Suwayda und Mezzeh die Dynamik in Syrien beeinflussen.