Wer ist Aryna Sabalenka – und was Sie über die Nr. 1 im Tennis wissen sollten

Aryna Sabalenka ist längst mehr als nur ein Name auf der Setzliste – sie ist die mächtigste Frau im Welttennis. Tennis ist heute weit mehr als ein Spiel mit gelben Filzbällen – es ist ein globales Spektakel, das Technik, rohe Kraft und mentale Ausdauer vereint. Turniere wie Wimbledon, die Australian Open oder die US Open schreiben jedes Jahr neue Geschichten, füllen Schlagzeilen und bewegen Millionen. Und ein Name sticht dabei immer wieder hervor: Aryna Sabalenka.
Sie ist nicht nur die aktuelle Nummer 1 der Tenniswelt, sondern auch eine der auffälligsten Persönlichkeiten der WTA-Tour – mit einem Leben, das zwischen Triumphen, Tragödien und Transformationen pendelt. Vom Trainingsplatz in Minsk bis zu Millionenverträgen mit Nike – Sabalenkas Weg ist ebenso kompromisslos wie faszinierend.Die Redaktion von RENEWZ.de e zeigt, wie Aryna Sabalenka zur ersten Tennisspielerin der Welt wurde – und wer sie wirklich ist.
Wer ist Aryna Sabalenka – in fünf Punkten
- Nationalität: Belarusin
- Geburtsort: Minsk
- Größe: 1,82 m
- Gewicht: ca. 80 kg
- Erfolge: 3 Grand-Slam-Titel im Einzel, ehemalige Nr. 1 der Welt
Kindheit und Anfänge in Minsk: Wo alles begann

Aryna Sabalenka wurde am 5. Mai 1998 in Minsk, Belarus geboren – einem Land, das auf den ersten Blick eher für Wintersportarten wie Biathlon oder Eishockey bekannt ist. Ihr Vater, Sergej Sabalenka, war selbst ein professioneller Eishockeyspieler und prägte seine Tochter früh mit dem Gedanken, dass körperliche Disziplin und sportlicher Ehrgeiz der Schlüssel zum Erfolg sind. Der Weg zum Tennis war dabei alles andere als vorgezeichnet. Im Gegenteil: Es war ein Zufall, der alles veränderte. Während einer Autofahrt entdeckte die kleine Aryna einen Tennisplatz und fragte ihre Mutter neugierig: „Was ist das für ein Sport? Kann ich das ausprobieren?“ – eine Frage, die ihr Leben in eine neue Richtung lenken sollte.
Mit nur sechs Jahren betrat sie erstmals den Platz. Ihre ersten Schritte machte sie im staatlichen Tenniszentrum in Minsk, wo sie bald auffiel: nicht durch filigrane Technik, sondern durch ihre Wucht, ihre Entschlossenheit – und ein bemerkenswertes Temperament. Ihre Spielweise war von Anfang an ungestüm, explosiv, emotional. Trainer beschrieben sie schon in jungen Jahren als „roh, aber furchtlos“ – ein Talent, das noch geformt werden musste. Bald wurde sie von der National Tennis Academy von Belarus gefördert.
Ihr technisches Feintuning begann ernsthaft, als sie mit dem belarussischen Trainer Anton Dubrov zu arbeiten begann – ein Coach, der sie über viele Jahre hinweg begleitete, ihr Spiel verstand und ihre Energie kanalisierte. Dubrov, der zunächst als Hitting Partner engagiert war, entwickelte sich zum engsten Vertrauten in ihrem sportlichen Umfeld. Unter seiner Anleitung lernte Sabalenka, ihre Kraft zu kontrollieren, taktisch zu denken und sich mental weiterzuentwickeln.
Schon mit 14 Jahren nahm sie an ITF-Turnieren teil, mit 17 war sie regelmäßig auf Challenger-Touren unterwegs. Früh zeigte sich: Diese Spielerin will nicht nur gewinnen – sie will dominieren. Kraftvoll, laut, präsent – Sabalenka war von Anfang an anders als viele Gleichaltrige. Ihre Karriere war kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines fast unerschütterlichen inneren Antriebs.
Der Weg nach oben: Titel, Rekorde und Rivalinnen

ARINA SABALENKA UND MADISON KEYS NACH DEM FINALE DER AUSTRALIAN OPEN//FOTO: CLIVE BRUNSKILL/GETTY IMAGES
Aryna Sabalenka hat sich seit 2023 als feste Größe im Welttennis etabliert. Ihr erster großer Durchbruch im Einzel gelang bei den Australian Open 2023, wo sie sich in einem emotional aufgeladenen Finale gegen Elena Rybakina durchsetzte. Im darauffolgenden Jahr gelang ihr das Kunststück, den Titel erfolgreich zu verteidigen – mit einem souveränen 6:3, 6:2-Sieg gegen Qinwen Zheng. Die Saison 2024 war damit für Sabalenka ein historischer Meilenstein: Im Septembergewann sie zusätzlich ihren ersten US-Open-Titel, nachdem sie Jessica Pegula in zwei Sätzen bezwang. Diese Leistungen machten sie zur dominantesten Spielerin der Tour – sie beendete das Jahr 2024 offiziell als WTA-Weltranglistenerste.
Doch das Jahr 2025 begann nicht mit einem Grand-Slam-Triumph: Bei den Australian Open 2025 unterlag Sabalenka überraschend im Finale der US-Amerikanerin Madison Keys mit 3:6, 6:2, 5:7. Für Keys war es der erste Grand-Slam-Titel ihrer Karriere, während Sabalenka ihre Niederlage sportlich akzeptierte und erklärte, sie wolle stärker zurückkommen. Trotz dieses Rückschlags zeigte sie sich weiterhin in herausragender Form: Bereits im Frühjahr 2025 sicherte sie sich Titel bei den Miami Open sowie bei den Madrid Open – zwei der wichtigsten Hart- und Sandplatzturniere im WTA-Kalender.
Sabalenkas konstante Topform zeigt sich auch in ihren direkten Duellen mit den anderen Spielerinnen der Weltspitze. Zu ihren größten Rivalinnen zählen die Polin Iga Świątek, derzeit WTA Nr. 2, bekannt für ihr exzellentes Sandplatzspiel und ihre mentale Disziplin; sowie Elena Rybakina (Kasachstan), die mit Präzision, Ruhe und starker Physis den dritten Platz in der Weltrangliste belegt. Neu hinzu kommt das russische Nachwuchstalent Mirra Andreeva, das mit nur 17 Jahren bereits Top-10-Spielerinnen schlägt.
Sabalenka bleibt durch ihren kompromisslosen Stil, ihre starke mentale Entwicklung und ihr dominantes Auftreten eine der meistdiskutierten Figuren im Damentennis – sowohl sportlich als auch medial. Ihre Fähigkeit, Rückschläge zu verarbeiten und Turniere zu dominieren, zeigt eine beeindruckende Reife und Ausdauer, die sie zur würdigen Nummer 1 der Welt macht.
Sabalenkas Privatleben: Liebe, Verlust und neue Stärke
Auf dem Tennisplatz wirkt Aryna Sabalenka oft kompromisslos, laut und unerschütterlich. Doch abseits der Kameras erlebte sie 2024 eine ihrer schwersten persönlichen Krisen: Im März 2024 verstarb ihr Ex-Partner, der frühere NHL-Spieler Konstantin Kolzow, durch Suizid – eine Nachricht, die nicht nur sie, sondern die gesamte Tenniswelt erschütterte. In den Tagen nach dem Vorfall trat Sabalenka dennoch bei den Miami Open an, verzichtete jedoch auf öffentliche Aussagen. Ihre Körpersprache auf dem Platz sprach Bände: ruhig, fokussiert, beinahe innerlich. Beobachter und Medien zeigten sich beeindruckt von ihrer emotionalen Stärke und sportlichen Professionalität inmitten tiefster Trauer.
Wenige Monate später wurde öffentlich, dass sie in einer neuen Beziehung ist – mit dem brasilianischen Unternehmer Georgios Frangulis, dem Gründer der Açaí-Kette Oakberry. Auf Social Media zeigen sie sich entspannt und liebevoll: beim gemeinsamen Kochen, in der Natur oder beim Workout. Frangulis begleitet sie oft zu Grand-Slam-Turnieren, sitzt im Familienbereich und wird als diskrete, aber beständige Unterstützung beschrieben. Er scheint ihr Ruhepol in einem von Druck geprägten Alltag zu sein.
Sabalenka hat keine Kinder, lebt zwischen Monaco und Miami und setzt voll auf ihre sportliche Laufbahn. Ihre Prioritäten sind klar: Gesundheit, Konzentration, und mentale Ausgeglichenheit. Ihr Umgang mit Verlust, neue Nähe und professioneller Fokus machen sie zu einem Vorbild für viele junge Athletinnen – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich.

Aryna und Georgios. Foto: Soziale Netzwerke von Aryna Sabalenka.
Ernährung, Training und Werbeverträge: Das Fundament hinter dem Erfolg
Aryna Sabalenka ist nicht nur Grand-Slam-Siegerin und Weltranglistenerste – sie ist auch ein strategisch denkender Profi, der jede Komponente ihres Lebens dem Sport unterordnet. Ernährung, Training und ihre Rolle als Markenbotschafterin greifen bei ihr nahtlos ineinander. In Interviews betont sie immer wieder, dass physische Stärke im Tennis nicht allein vom Talent kommt, sondern vom „täglichen Aufbau mentaler und körperlicher Substanz“ – ein Satz, der ihr Denken prägt.
Ihre Ernährung ist funktional, aber nicht asketisch: proteinreich, überwiegend pflanzenbasiert, frei von zugesetztem Zucker und mit wenig Gluten. Zu ihren Lieblingsgerichten gehören selbstgemachte Gemüsepfannen mit Quinoa, Overnight-Oats und Açaí-Bowls – letztere oft zubereitet von ihrem Partner Georgios Frangulis, dem Gründer der globalen Marke Oakberry, mit der Sabalenka auch werblich verbunden ist. In einem Interview mit WTA Insider sagte sie:
„Ich liebe es, wenn gesundes Essen nicht nach Verzicht schmeckt. Pancakes mit Hafer, Banane und Açaí – das ist mein Frühstück vor harten Trainingstagen.“
Ihr Tagesablauf folgt einem festen Rhythmus: Cardio- und Tenniseinheiten am Vormittag, gefolgt von Krafttraining, Dehnung, Physiotherapie und mentalem Training am Nachmittag. Auch Meditation und Atemübungen sind Teil ihres Plans – nicht zuletzt, um sich auf schwierige Spielsituationen vorzubereiten. Ihre körperliche Präsenz auf dem Platz – 1,82 m groß, muskulös, aber flexibel – ist das Ergebnis jahrelanger Detailarbeit.
In Sachen Sponsoring ist Sabalenka längst eine globale Marke für sich. Sie steht unter exklusivem Vertrag mit Nike, deren Kollektionen sie regelmäßig bei Grand Slams präsentiert – oft individuell angepasst. Ihr Spielgerät stammt von Wilson (Modell Blade 98 18x20), einem der führenden Hersteller im Tennissport. Darüber hinaus kooperiert sie mit dem Fitness-Wearable-Anbieter Whoop, der Uhrenmarke Hublot sowie mit ausgesuchten Marken aus den Bereichen Clean Beauty und Regeneration.
Sabalenka ist dabei keine passive Werbefigur – sie bringt sich kreativ ein, verleiht Kampagnen Gesicht und Haltung. In der internationalen Kampagne „Power Unapologetic“ von Nike 2023 sagte sie:
„Ich habe gelernt, dass ich nicht leiser sein muss, um gehört zu werden. Im Gegenteil: Meine Energie ist mein Werkzeug.“ Diese Einstellung macht sie nicht nur auf dem Platz unverwechselbar – sondern auch in der Welt der Markenkommunikation.
Zukunft: Was kommt als Nächstes

PHOTO: WTATENNIS.COM
Im Sommer 2025 spielt Sabalenka bei Wimbledon, den French Open und bereitet sich auf Olympia 2028 vor. Experten sehen sie als Favoritin auf weitere Titel. Mental ist sie gefestigt, körperlich stärker denn je. Und mit einem festen Team um sich herum – inklusive Frangulis – scheint sie bereit für das nächste Kapitel.
Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Rafael Nadal Verabschiedet Sich: Eine Ära Des Tennis Geht Zu Ende
Hauptfoto © Shi Tang / Contributor / Getty Images Sport