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Armenien stärkt Beziehungen zu den USA, Russland droht

Armenien stärkt Beziehungen zu den USA, Russland droht

Januar 16, 2025
Monika Schmidt
Armenien vertieft Zusammenarbeit mit den USA, Russland reagiert mit Drohungen – ISW

nmitten der sich zuspitzenden Spannungen zwischen Armenien und Russland richtet Jerewan seine Außenpolitik zunehmend nach Westen aus. Während die Beziehungen zu Moskau immer angespannter werden, intensiviert Armenien seine Partnerschaft mit den USA und anderen westlichen Nationen. Der Kreml reagiert mit scharfen Drohungen und diplomatischem Druck, was die geopolitische Lage im Südkaukasus weiter eskalieren lässt. Dies berichtet RENEWZ unter Berufung auf einen Bericht des amerikanischen Instituts für Kriegsforschung (ISW).

Armenien setzt auf den Westen: Ein strategischer Schritt

Am 14. Januar gaben Armenien und die USA die Gründung einer Strategischen Partnerschaftskommission bekannt – ein Meilenstein in den bilateralen Beziehungen, der die Weichen für eine stärkere Zusammenarbeit in Wirtschaft, Sicherheit, Verteidigung und Verwaltung stellt. Der US-Außenminister Antony Blinken und der armenische Außenminister Ararat Mirzoyan unterzeichneten das Abkommen, das als klare Botschaft an Russland zu verstehen ist: Armenien ist bereit, sich stärker mit den westlichen Mächten zu verbinden. Blinken bekräftigte die entschlossene Unterstützung der USA für die Souveränität und territoriale Integrität Armeniens – ein Schritt, der in Jerewan als langfristiger Erfolg gefeiert wird.

Russische Reaktion: Drohungen und geopolitischer Druck

Doch Moskau sieht diesen Kurs als direkten Angriff auf seine Einflusszone. Der Pressesprecher des Kremls, Dmitri Peskow, reagierte scharf und warf den USA vor, den Südkaukasus zu destabilisieren. Auch hochrangige russische Minister äußerten ihr Missfallen über Armeniens Bestrebungen, der Europäischen Union beizutreten. Für Russland stellt eine EU-Mitgliedschaft Armeniens eine existenzielle Bedrohung dar, da sie die Stabilität des von Moskau geführten Eurasischen Wirtschaftsraums (EAWU) gefährden könnte. Doch auch wenn Moskau das souveräne Recht Armeniens zur Entscheidung betont, bleiben die Drohungen und der Druck nicht aus. Sie sind Ausdruck einer langjährigen Strategie, den Einfluss Russlands in der Region zu sichern und zu expandieren.

Langfristige Folgen: Ein geopolitisches Spiel auf Messers Schneide

Der Bericht des ISW hebt hervor, dass diese Entwicklungen nicht nur die bilateralen Beziehungen betreffen, sondern auch weitreichende geopolitische Folgen haben könnten. Russland, das in den vergangenen Jahren zunehmend auf Drohungen und Druck gesetzt hat, um seinen Einfluss in der Region zu wahren, könnte sich gezwungen sehen, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Diese Taktik der indirekten und direkten Drohungen hat bereits in der Vergangenheit zu militärischen Auseinandersetzungen geführt – in Georgien, Moldawien und der Ukraine. Die Verschärfung der Beziehungen zwischen Armenien und Russland könnte daher zu einem weiteren Brennpunkt in der geopolitischen Arena werden.

Die Frage bleibt, wie weit Armenien bereit ist, sich von Moskau zu distanzieren und welche Konsequenzen diese Entscheidung für die Zukunft des Südkaukasus und die geopolitische Landschaft Europas haben könnte. Armenien könnte sich nicht nur von Russland entfernen, sondern auch eine neue Ära der geopolitischen Partnerschaften einläuten – eine, die die Balance der Kräfte in der Region nachhaltig verändern könnte.Bleiben Sie informiert! Verfolgen Sie täglich unabhängige Nachrichten und spannende Hintergrundberichte auf RENEWZ.de. Lesen Sie auch: Armenien Startet EU-Beitrittsprozess: Gesetz Genehmigt

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