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Armani-Testament: Verkauf des Modeimperiums eingeleitet

Armani-Testament: Verkauf des Modeimperiums eingeleitet

September 12, 2025
James Whitmore
Das Testament von Giorgio Armani sieht den Verkauf großer Unternehmensanteile oder einen Börsengang vor. LVMH, L’Oréal und EssilorLuxottica gelten als Favoriten.

Der verstorbene Stardesigner Giorgio Armani hat in seinem Testament festgelegt, dass seine Erben den von ihm gegründeten Modekonzern schrittweise verkaufen oder an die Börse bringen sollen. Das Testament sieht vor, innerhalb von 18 Monaten nach seinem Tod zunächst 15 Prozent der Anteile abzugeben. Innerhalb von drei bis fünf Jahren sollen weitere 30 bis 54,9 Prozent folgen, entweder an denselben Käufer oder über einen Börsengang. Vorrangige Käufer sind laut den Anweisungen Luxusgiganten wie LVMH, Kosmetikkonzern L’Oréal oder Brillenhersteller EssilorLuxottica. Über die Details berichtete Renewz.de mit Verweis auf Reuters.

Kontrolle durch Stiftung und Partner

Armani, in der Branche als „König Giorgio“ bekannt, verstarb am 4. September im Alter von 91 Jahren. Der Designer hinterließ keine Kinder, sodass über die Zukunft seines Modehauses nun Stiftung und Partner entscheiden. Das Testament sieht vor, dass die Fondazione Giorgio Armani und Armanis engster Vertrauter Pantaleo Dell’Orco zusammen 70 Prozent der Stimmrechte kontrollieren. Die Stiftung erhält 30 Prozent, Dell’Orco 40 Prozent. Der Verwaltungsrat der Stiftung soll laut Satzung von Dell’Orco geleitet werden. Weitere Mitglieder sind Rothschild-Partner Irving Bellotti, Armanis Neffe Andrea Camerana sowie zwei externe Persönlichkeiten.

Bemerkenswert ist, dass Armani in seinem Testament ausdrücklich französische Konzerne wie LVMH nennt. Zu Lebzeiten hatte er stets betont, die Unabhängigkeit und italienische Identität seines Modehauses zu bewahren. EssilorLuxottica, das bereits enge geschäftliche Beziehungen zu Armani pflegt, erklärte, man werde eine mögliche Beteiligung sorgfältig prüfen.

Finanzlage und mögliche Käufer

Der Umsatz der Armani-Gruppe lag 2024 bei rund 2,3 Milliarden Euro, doch die Gewinne schrumpften inmitten einer allgemeinen Krise der Luxusbranche. In den vergangenen Jahren hatte Armani mehrere Übernahmeangebote erhalten, darunter 2021 von John Elkann, dem Erben der Agnelli-Familie, und von Gucci, als Maurizio Gucci noch an der Spitze stand. Dennoch blieb Armani bis zu seinem Tod alleiniger Hauptaktionär und bestimmte sowohl kreative als auch geschäftliche Entscheidungen persönlich.

Branchenanalysten schätzen den Gesamtwert der Marke auf 5 bis 7 Milliarden Euro. Die Investmentbank Berenberg betonte in einer Analyse, dass LVMH am ehesten an einem Einstieg interessiert sein dürfte – nicht zuletzt wegen der finanziellen Stärke und strategischen Passung des Konzerns.

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Foto von: Marc Piasecki/WireImage

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