Andreas Brandt „Neue Zeiten“: Warum Sebbys Cartoons den Trend-Wahnsinn perfekt spiegeln

Andreas Brandt, besser bekannt als Sebby, gehört zu den bekanntesten Cartoonisten Deutschlands. Seine neue Serie „Neue Zeiten“ trifft den Nerv der Gegenwart: Sie zeigt mit feiner Ironie, wie absurd die ständige Jagd nach Trends, Effizienz und Perfektion geworden ist. Wer sich vom täglichen Tempo erschlagen fühlt, findet in Sebbys Zeichnungen einen Spiegel – und ein befreiendes Lächeln. Darüber berichtet die Redaktion Renewz.de unter Berufung auf Bulls Media.
Der Künstler hinter den „Neuen Zeiten“
Geboren 1963 in Cäciliengroden, begann Andreas Brandt seine Karriere zunächst in der Werbung, bevor er 1997 als freier Cartoonist durchstartete. Seit mehr als zwei Jahrzehnten erscheinen seine Zeichnungen regelmäßig in großen Tageszeitungen, Magazinen und Online-Medien. Mit seinem klaren, reduzierten Stil und spitzer Beobachtungsgabe zählt Brandt zu jenen Künstlern, die Alltagsphänomene in kluge, humorvolle Bilder übersetzen.
Bekannt wurde er mit der Reihe „Tierische Zeiten“, die Menschen in tierischen Charakteren spiegelte – bissig, aber charmant. Die Serie lief in mehreren europäischen Ländern und machte Sebby zu einer festen Größe in der deutschen Cartoon-Kultur.
„Neue Zeiten“ – Humor als Gesellschaftsanalyse

In seiner neuen Serie „Neue Zeiten“ nimmt Brandt den Irrsinn der modernen Welt ins Visier: digitale Dauererreichbarkeit, Fitness-Apps, Trenddiäten, Selbstoptimierung und Social-Media-Druck. Seine Figuren scheitern charmant am Versuch, mitzuhalten – und genau darin liegt die Stärke dieser Cartoons.
„Manchmal machen einem der stressige Alltag und die ständig neuen Trends einfach nur kirre – in solchen Momenten sollte man innehalten und herzlich über den Wahnsinn lachen“, heißt es im Begleittext zur Serie.
Brandt zeigt: Humor ist ein Ventil. Zwischen To-do-Listen und Trendwellen erinnert „Neue Zeiten“ daran, dass Gelassenheit eine Superkraft ist.

Stil und Handschrift
Sebbys Zeichnungen sind farblich zurückhaltend, fast minimalistisch, doch jede Linie sitzt. Seine Pointen entstehen nicht aus Lautstärke, sondern aus leiser Beobachtung. Charakteristisch ist die Kombination aus nüchterner Mimik und absurd-ehrlichen Dialogen. So verwandelt Brandt alltägliche Szenen – den Morgenkaffee, den Social-Media-Scroll, den Büro-Smalltalk – in kleine Momentaufnahmen des kollektiven Nervenzusammenbruchs mit Augenzwinkern.
Warum „Neue Zeiten“ den Zeitgeist trifft
Der Erfolg der Serie zeigt, wie stark sich Leserinnen und Leser in diesen Themen wiederfinden. Der Spagat zwischen Arbeit, Familie, Digitalleben und Selbstverwirklichung ist zum Dauerbrenner geworden – Sebby destilliert dieses Lebensgefühl in klare Bilder.
In Zeiten, in denen Social-Media-Trends im Wochentakt wechseln, wird „Neue Zeiten“ zu einer Art humoristischem Tagebuch der Gegenwart: Es dokumentiert, worüber die Gesellschaft lacht – und woran sie scheitert.

Weitere Arbeiten von Andreas Brandt
Neben „Tierische Zeiten“ und „Neue Zeiten“ hat Brandt zahlreiche Einzel-Cartoons und Buchpublikationen veröffentlicht, u. a.:
- „Tierisch gute Zeiten“ (Buchausgabe, 2014)
- „Das Beste aus 20 Jahren Sebby-Cartoons“
- Illustrationen für Kalender und Magazine, u. a. für Rheinische Post, TV 14 und Berliner Kurier.
Seine Werke sind über die Agentur Bulls Media und im Online-Shop Brandt-Cartoons.de erhältlich.
Andreas Brandt alias Sebby bleibt einer der wenigen Cartoonisten, die Humor als soziales Seismograf nutzen. Mit „Neue Zeiten“ gelingt ihm eine pointierte Analyse des modernen Lebens – zwischen Überforderung, Trendsucht und Selbstironie. Wer lachen will, um nicht durchzudrehen, findet hier die beste Therapie: ein Cartoon pro Tag.
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Teaserbild: © Brandt-Cartoons/distr. by Bulls