Akne inversa (Hidradenitis suppurativa): von Ursachen bis Hausmitteln

Akne inversa (Hidradenitis suppurativa) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich durch schmerzhafte Knoten, eitrige Abszesse und tiefe Narbenbildung äußert, insbesondere in Hautfalten wie Achselhöhlen, Leistenregion, Gesäßfalte und unter der Brust. Die entzündlichen Prozesse beginnen tief in den Haarfollikeln und führen zu wiederkehrenden Hautveränderungen, die häufig mit Furunkeln oder gewöhnlicher Akne verwechselt werden. Die Erkrankung tritt meist in Bereichen auf, in denen Reibung, Feuchtigkeit und Wärme vorherrschen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Die körperlichen Symptome gehen oft mit erheblichem psychischem Leidensdruck einher. Diese Informationen basieren auf der aktuellen S2k-Leitlinie zur Therapie der Hidradenitis suppurativa/Acne inversa, veröffentlicht von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), berichtet RENEWZ.de.

Ursachen und Risikofaktoren: Warum entsteht Akne inversa
Akne inversa hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Es handelt sich um eine komplexe, multifaktorielle Entzündungskrankheit. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt, doch mehrere Faktoren gelten als mitverantwortlich:
Risikofaktor | Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung |
---|---|
Genetische Veranlagung | Erkrankung tritt oft familiär gehäuft auf |
Rauchen | verstärkt Entzündungsreaktionen deutlich |
Übergewicht | erhöht Reibung und Schweißbildung |
Hormonelle Einflüsse | besonders bei Frauen im gebärfähigen Alter |
Mechanische Reizung | durch enge Kleidung, Hitze oder starkes Schwitzen |
Symptome früh erkennen
Die Erkrankung beginnt häufig unauffällig mit schmerzhaften, unter der Haut tastbaren Knoten. Diese entwickeln sich zu Abszessen, die aufplatzen oder sich zu Fisteln verbinden. Mit jeder Entzündungsphase steigt das Risiko dauerhafter Narbenbildung.
Häufige Beschwerden:
- Unterirdische Knoten mit Druckschmerz
- Wiederkehrende Abszesse mit eitrigem Ausfluss
- Fistelgänge mit Verbindung zwischen Entzündungsherden
- Chronische Hautveränderungen in Achseln, Leisten, Gesäßfalte, unter der Brust
- Psychische Belastung durch Geruch, Schmerz und Scham
Behandlung zu Hause: Was kann helfen
Hausmittel können die Symptome lindern, ersetzen aber keine ärztliche Behandlung. Besonders in frühen Stadien oder zur Pflege zwischen den Schüben sind natürliche Mittel sinnvoll. Wichtig ist eine sanfte, nicht reizende Anwendung.
Bewährte Hausmittel
- Kamillenkompressen: entzündungshemmend, warm anwenden (2× täglich)
- Kurkuma-Paste: äußerlich auftragen, antibakteriell und heilend
- Apfelessig (1:3 verdünnt): zur Reinigung und pH-Balance
- Zinksalbe: lokal zur Abheilung kleinerer Herde
- Ernährungsumstellung: weniger Zucker, mehr Gemüse und Omega-3
Wann zum Arzt? Therapieformen im Überblick
Wird Akne inversa nicht behandelt, verschlechtert sie sich meist. Eine frühzeitige dermatologische Diagnose ist entscheidend, um Komplikationen wie Fisteln oder Narben zu verhindern. Die moderne Medizin bietet heute zahlreiche Möglichkeiten – auch für schwere Verläufe.
Therapieform | Einsatzgebiet |
---|---|
Antibiotika | bei bakteriellen Infektionen oder Schüben |
Biologika (z. B. Adalimumab) | immunmodulierend bei chronischem Verlauf |
Hormontherapie | besonders bei zyklusbedingtem Verlauf |
Chirurgische Eingriffe | Entfernung tiefer Fistelgänge oder Narben |
Lasertherapie | selektive Haarfollikelbehandlung |
Leben mit Akne inversa: Prognose und Alltag
Akne inversa ist in der Regel nicht lebensverkürzend – doch sie mindert oft deutlich die Lebensqualität. Unbehandelt kann sie zu dauerhaften Hautveränderungen führen. Mit konsequenter Therapie, Anpassung des Lebensstils und psychologischer Unterstützung lässt sich jedoch ein stabiles, weitgehend beschwerdefreies Leben erreichen.
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