(BTC)
(ETH)
(LTC)
RENEWZ.de
Finde, was zählt. Immer informiert
Wie endete der „Döner-Krieg“ zwischen der Türkei und Deutschland – und was bedeutet das für Touristinnen und Touristen

Wie endete der „Döner-Krieg“ zwischen der Türkei und Deutschland – und was bedeutet das für Touristinnen und Touristen

Oktober 6, 2025
Monika Schmidt
Die Türkei gibt ihre Ansprüche auf den „Döner“ auf. Warum das Ende des „Döner-Kriegs“ für Touristinnen in Deutschland und Europa gute Nachrichten bringt.

Der sogenannte „Döner-Krieg“ zwischen der Türkei und Deutschland ist beendet: Die Türkei hat offiziell auf ihre exklusiven Ansprüche am Namen „Döner“ verzichtet. Damit dürfen Touristinnen und Touristen ihr Lieblingsgericht künftig in jedem Land Europas genießen – ganz ohne rechtliche Unsicherheiten, berichtet Renewz.de.

Worum ging es im Streit zwischen den Ländern

Der Konflikt entzündete sich an einem Symbol der modernen Esskultur: dem Döner. Die türkische Produzentenvereinigung Udofed aus Istanbul hatte jahrelang versucht, den Begriff „Döner“ innerhalb der Europäischen Union als geografisch geschützte Bezeichnung zu registrieren. Nur Varianten, die dem ursprünglichen türkischen Rezept entsprechen – also ohne Mayonnaise, Kraut oder Mischsoßen und mit einem bestimmten Fleischtyp – sollten den Namen „echter Döner“ tragen dürfen.

Das hätte für Deutschland weitreichende Folgen gehabt. Tausende Imbisse, Restaurants und Foodtrucks, die in ihren Rezepten moderne oder vegetarische Varianten anbieten, hätten den Begriff „Döner“ nicht mehr verwenden dürfen. Für Deutschland, wo das Gericht längst ein Bestandteil des Alltags und der Jugendkultur ist, wäre das einem kulturellen Einschnitt gleichgekommen.

Deutschland argumentierte dagegen, dass der Döner längst Teil der europäischen Esskultur geworden sei – eine Fusion aus orientalischer Tradition und westlichem Streetfood. Hier wird Döner nicht nur in Fladenbrot, sondern auch im Wrap, als Dönerbox oder als vegane Variante serviert – mit Saucen, Salaten, Pommes und Falafel.

Bedeutung für den Tourismus

Am 23. September 2025 zog die Türkei ihre Klage offiziell zurück. Damit bleibt der Begriff „Döner“ frei verwendbar – für jede Stadt, jeden Imbiss, jede Bäckerei in Europa. Für Touristinnen und Touristen bedeutet das: Sie können weiterhin ihren Lieblingsdöner in Berlin, Hamburg, München oder Düsseldorf genießen, ohne sich Gedanken um die „Echtheit“ zu machen.

Auch für die Türkei ist die Entscheidung positiv. Wer nach Istanbul oder Izmir reist, bekommt dort den authentischen Döner Kebab – zubereitet nach den ursprünglichen Rezepturen, mit Lamm oder Rind, Tomaten, Zwiebeln und frischen Kräutern, aber ohne westliche Zusätze. So behalten beide Länder ihre kulinarische Identität, während Reisende von der Vielfalt profitieren.

Döner in Deutschland: Ein kulinarischer Reiseführer

Der Döner ist in Deutschland weit mehr als ein Imbissgericht – er ist Kulturgut und Exportartikel. Über 18.000 Dönerläden sollen bundesweit existieren. Besonders bekannt ist „Mustafa’s Gemüse Kebap“ in Berlin, wo sich täglich lange Schlangen bilden.

Beliebte Varianten:

  • Klassischer Döner im Fladenbrot oder Wrap: dünn geschnittenes Fleisch vom Spieß (meist Hähnchen oder Kalb), dazu Salat, Zwiebeln und Joghurtsauce.
  • Dönerbox: serviert mit Pommes und Salat – ideal für unterwegs.
  • Vegetarischer Döner: mit Falafel, Halloumi oder gebratenem Gemüse.
  • Scharfer Döner: mit Chili- oder Knoblauchsauce für Liebhaber kräftiger Aromen.

Preislich liegt der Döner in Deutschland zwischen 4 und 6 Euro – günstig, schnell und sättigend.

Döner in der Türkei: Der Ursprung des Klassikers

In der Türkei wird der Döner als nationales Kulturerbe betrachtet. Die Zubereitung ist präzise, das Rezept überliefert. Originaler Iskender Kebab etwa wird auf Brotwürfeln serviert, mit Tomatensauce übergossen und mit Joghurt gereicht – ein Gericht für Feinschmecker.

Typische Varianten:

  • Döner im Fladenbrot (Ekmek Arası Döner): klassisch, ohne westliche Saucen.
  • Iskender Kebab: serviert mit Tomatensauce und Joghurt – besonders beliebt in Bursa.
  • Döner-Teller: im Restaurant mit Reis, Salat und frischem Brot.

Die Preise variieren je nach Region, im Durchschnitt zwischen 60 und 120 Türkischen Lira (etwa 2–4 Euro).

Was Reisende wissen sollten

In Deutschland wie in der Türkei gibt es Dönerläden an jeder Ecke – vom Straßenverkauf bis zu Premiumrestaurants. Die meisten akzeptieren heute kontaktlose Zahlungen und bieten mehrsprachige Menüs an. Während in Deutschland große Ketten dominieren, findet man in der Türkei häufig Familienbetriebe, die ihr Rezept seit Generationen bewahren.

Tipp: In Berlin lohnt sich ein Besuch bei Rüyam Gemüse Kebap oder Hasir, in Istanbul unbedingt bei Karaköy Lokantası oder kleinen Ständen in Kadıköy – dort erlebt man den echten Geschmack Anatoliens.

Ein Sieg des Geschmacks und der kulturellen Vielfalt

Mit dem Rückzug der Türkei endet ein Streit, der weit über die Küche hinausging. Der „Döner-Krieg“ war ein Symbol für die Frage: Wem gehört ein Gericht, wenn es längst Teil einer globalen Kultur geworden ist?

Für Touristinnen und Touristen ist das Ergebnis eindeutig ein Gewinn. Sie dürfen ihren Lieblingsdöner in all seinen Variationen genießen – ob klassisch in Istanbul, kreativ in Berlin oder modern in Wien. Der Döner bleibt, was er immer war: ein Gericht, das Menschen verbindet – über Grenzen, Religionen und Rezepte hinweg.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch:Israel intensiviert Angriffe auf Gaza, während Palästinenser auf Trumps Friedensplan hoffen

crossmenu