Terrorangriff in Manchester: Zwei Tote bei Auto- und Messerattacke vor Synagoge am Jom Kippur

Am Donnerstagmorgen kam es in Manchester, Nordwestengland, zu einem schweren Angriff vor der Heaton Park Hebrew Congregation. Ein Mann fuhr mit einem Auto auf Passanten zu und stach anschließend mit einem Messer auf Menschen ein. Laut Polizei wurden dabei mehrere Personen verletzt, zwei Menschen erlagen ihren Verletzungen. Der Verdächtige wurde von bewaffneten Einsatzkräften niedergeschossen. Der Vorfall ereignete sich während der Feierlichkeiten zu Jom Kippur, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, berichtet Renewz.de mit Verweis auf die New York Times.

Reaktionen von Politik und Gemeinde

Der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich „entsetzt“ über den Angriff und betonte, dass die Tat am höchsten Feiertag des Judentums „besonders schrecklich“ sei. Starmer kündigte an, zusätzliche Polizeikräfte an Synagogen im ganzen Land einzusetzen und noch am Nachmittag den Krisenstab COBRA einzuberufen. Auch Innenministerin Shabana Mahmood erklärte, sie sei „erschüttert“ und werde laufend von der Polizei über die Lage informiert. Andy Burnham, Bürgermeister von Manchester, sprach von einer „tiefen Verunsicherung“ innerhalb der jüdischen Gemeinde und verwies auf den bereits zuvor gestiegenen Antisemitismus im Land.

Details zum Angriff und Polizeieinsatz

Nach Angaben der Greater Manchester Police ging um 9:31 Uhr ein Notruf ein. Ein Zeuge meldete, dass ein Auto gezielt in eine Menschengruppe gesteuert worden sei und ein Mann auf Passanten eingestochen habe. Bereits sieben Minuten später, um 9:38 Uhr, wurde der mutmaßliche Täter von bewaffneten Beamten angeschossen. Augenzeugenaufnahmen, die von der New York Times überprüft wurden, zeigen zwei Polizisten, die ihre Waffen auf den am Boden liegenden Angreifer richten. Einer der Beamten rief den Umstehenden zu: „Er hat eine Bombe, geht weg.“ Kurz darauf versuchte der Mann offenbar aufzustehen, woraufhin die Polizei erneut schoss. Ob der Verdächtige Sprengstoff bei sich trug, blieb unklar.

Der Nordwestliche Rettungsdienst erklärte den Vorfall zu einem „Großschadensereignis“ und war mit zahlreichen Fahrzeugen vor Ort. Nach offiziellen Angaben erlitten vier Menschen Verletzungen durch das Auto und Stichwunden, zwei Opfer starben noch am Tatort. Die Gottesdienste zu Jom Kippur hatten nur eine halbe Stunde zuvor begonnen und lockten zahlreiche Besucher in die Synagoge, was die Gefahr noch erhöht hätte, wäre der Täter ins Gebäude gelangt.

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Foto von: PA Media