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Blackout in Tschernobyl: Stromversorgung wiederhergestellt – keine Strahlungsgefahr

Blackout in Tschernobyl: Stromversorgung wiederhergestellt – keine Strahlungsgefahr

Oktober 2, 2025
Monika Schmidt
Blackout in Tschernobyl: Stromversorgung nach russischem Drohnenangriff wiederhergestellt, keine Strahlungsgefahr. Selenskyj warnt vor globalen Risiken.

KIEW, 1. Oktober 2025 – Ein gezielter russischer Drohnenangriff auf die Energieinfrastruktur in der Stadt Slawutytsch hat am Mittwoch zu einem kompletten Stromausfall an der ehemaligen Tschernobyl-Atomkraftanlage geführt. Mehr als drei Stunden war der Standort ohne externe Stromzufuhr, betroffen war auch das neue Schutzbauwerk über dem zerstörten vierten Reaktorblock. Inzwischen ist die Versorgung nach Angaben des Energieministeriums wiederhergestellt. Strahlungsüberschreitungen wurden nicht registriert. Über den Vorfall berichten das ukrainische Energieministerium und Präsident Wolodymyr Selenskyj, wie Renewz.de meldet.

Der Angriff und seine Folgen

Nach Angaben von Energieministerin Switlana Hrynjtschuk trafen russische Drohnen eine Umspannstation in Slawutytsch. Dadurch kam es zu einem Blackout in der gesamten Stadt sowie in Teilen der Regionen Kiew und Tschernihiw. Die Tschernobyl-Anlage verlor vollständig ihre Stromversorgung. Besonders kritisch war, dass auch der „Neue sichere Einschluss“ – die 2016 fertiggestellte Schutzhülle über dem Unglücksreaktor von 1986 – zeitweise ohne Elektrizität blieb.

Präsident Selenskyj erklärte, Russland habe bewusst ein solches Risiko in Kauf genommen. „Mehr als drei Stunden war die Tschernobyl-Anlage ohne Strom. Das betrifft auch das Lager für abgebrannten Brennstoff, in dem sich 80 Prozent des gesamten Materials aus der Betriebszeit befinden“, sagte er. Nach seinen Angaben setzten die Angreifer über 20 Drohnen ein, die meisten davon iranische „Shahed“-Modelle. Einige wurden abgefangen, doch der Angriff sei als „Welle“ organisiert worden, um die Verteidigung zu erschweren.

Energieministerium: Keine Gefahr für Bevölkerung

Das Energieministerium teilte am späten Abend mit, dass die Stromversorgung vollständig wiederhergestellt sei. „Die Strahlungswerte liegen im normalen Bereich, es gibt keine Gefährdung für die Bevölkerung“, betonte Ministerin Hrynjtschuk. Sie dankte den Energiearbeitern für ihren schnellen Einsatz: „Eure Arbeit ist Sicherheit – für die Ukraine und für ganz Europa.“

Verbindung zu Saporischschja

Selenskyj nutzte den Vorfall, um auf die seit mehr als acht Tagen andauernde Krise an der Saporischschja-Atomkraftanlage hinzuweisen. Dort bleibt die externe Stromversorgung nach russischen Angriffen unterbrochen. „Russland schafft bewusst eine Bedrohung für die nukleare Sicherheit“, warnte der Präsident. Er kritisierte die „schwache Haltung“ der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und ihres Direktors Rafael Grossi.

Globale Gefahr und politische Forderungen

Die Ukraine betreibt sechs Atomkraftwerke, die alle durch Drohnen- und Raketenangriffe potenziell gefährdet sind. „Jeder Tag der Verzögerung, jede russische Verweigerung eines stabilen Waffenstillstands und jeder Angriff auf unsere Energieinfrastruktur bedeutet eine globale Bedrohung“, erklärte Selenskyj. Er forderte entschlossenes Handeln der EU, der USA sowie der G7- und G20-Staaten. „Nur starker Druck auf Russland kann Leben schützen.“

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Foto symbolisch – (Wikipedia.org)

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