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Kolumbiens Präsident Petro verliert US-Visum nach pro-palästinensischer Demo

Kolumbiens Präsident Petro verliert US-Visum nach pro-palästinensischer Demo

September 27, 2025
James Whitmore
Die USA entziehen Kolumbiens Präsident Petro das Visum, nachdem er in New York US-Soldaten aufrief, Trumps Befehle zu verweigern und Palästina zu befreien.

Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, das Visum des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro zu widerrufen. Petro hatte am Freitag bei einer pro-palästinensischen Demonstration in New York US-Soldaten aufgefordert, den Befehlen von Präsident Donald Trump nicht zu folgen. Das Außenministerium erklärte auf X: „Wir werden Petros Visum aufgrund seiner unverantwortlichen und aufrührerischen Handlungen widerrufen“, berichtet Renewz.de unter Berufung auf Reuters.

Aufruf in New York und Rede vor der UN

Vor tausenden Demonstranten vor dem UN-Hauptquartier forderte Petro eine internationale Streitmacht, die Palästina befreien solle: „Diese Kraft muss stärker sein als die der Vereinigten Staaten.“ Zudem rief er US-Soldaten auf, „den Befehlen der Menschlichkeit“ zu gehorchen statt Trump. Unklar blieb zunächst, ob sich Petro nach seiner Rede noch in New York aufhielt. Seine Regierung äußerte sich nicht zu den Vorgängen.

Scharfe Worte im UN-Plenum

Bereits am Dienstag hatte Petro in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung die US-Politik in Gaza scharf kritisiert. Er warf Trump vor, „mitschuldig am Völkermord“ zu sein, und forderte Strafverfahren wegen US-Raketenangriffen auf mutmaßliche Drogenboote in der Karibik. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte am Freitag die Anerkennung Palästinas durch Länder wie Frankreich, Großbritannien, Australien und Kanada und erklärte, dies sende das Signal, dass „Morden sich auszahle“.

Konflikt um Gaza und Visastreit

Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Israelis durch einen Hamas-Angriff getötet wurden, hat die israelische Offensive laut Gesundheitsbehörden im Gazastreifen über 65.000 Menschenleben gefordert und Millionen vertrieben. Mehrere Experten sprechen von Völkermord, Israel weist dies zurück. Auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas konnte nicht persönlich zur UN reisen, da die USA ihm das Visum verweigerten.

Angespannte Beziehungen zwischen Bogotá und Washington

Das Verhältnis zwischen Kolumbien und den USA gilt als belastet. Schon kurz nach Trumps Amtsantritt im Januar verweigerte Petro zunächst die Annahme von US-Militärflügen mit abgeschobenen Migranten, lenkte aber nach gegenseitigen Drohungen über Zölle ein. Kürzlich setzte Washington Kolumbien auf eine Liste von Staaten, die ihre Anti-Drogen-Verpflichtungen nicht erfüllten. Petros innenpolitische Strategie, Koka-Anbaugebiete mit sozialem und militärischem Druck zu befrieden, blieb bislang weitgehend erfolglos.

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