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Wann ist Rosch ha-Schana 2025 und welche Traditionen hat das jüdische Neujahr

Wann ist Rosch ha-Schana 2025 und welche Traditionen hat das jüdische Neujahr

September 19, 2025
James Whitmore
Rosch ha-Schana 2025 – jüdisches Neujahr in Deutschland und weltweit. Daten, Bräuche, Speisen und Programme in Synagogen, Museen und Gemeinden.

Das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana zählt zu den wichtigsten Feiertagen im hebräischen Kalender und markiert den Beginn einer Zeit der Besinnung und Erneuerung. Es fällt auf September oder Oktober, je nach Jahr und Mondkalender. Im Jahr 2025 beginnt Rosch ha-Schana am Abend des 22. September und dauert bis zum 24. September. Gefeiert wird nicht nur in Israel, sondern auch in der Diaspora – von den USA über Europa bis nach Südamerika, Australien und Afrika. Jede Gemeinschaft pflegt eigene Bräuche, doch im Mittelpunkt stehen überall Gebete, der Klang des Schofars (Widderhorn) und symbolträchtige Speisen, die Gesundheit, Leben und Süße für das kommende Jahr versinnbildlichen. Besonders in Deutschland gewinnt Rosch ha-Schana zunehmend an Bedeutung, da die jüdischen Gemeinden nach 1990 stark gewachsen sind und heute ein wichtiger Teil des religiösen und kulturellen Lebens sind. Wie Renewz.de berichtet, ist Rosch ha-Schana nicht nur ein religiöses Fest, sondern auch ein Ausdruck jüdischer Identität und Kultur.

Geschichte und Bedeutung von Rosch ha-Schana

Rosch ha-Schana bedeutet wörtlich „Kopf des Jahres“ und erinnert nach der Tradition an die Erschaffung der Welt. Es eröffnet die sogenannten „Zehn Tage der Umkehr“ (Jamim Noraim), die am Jom Kippur, dem Versöhnungstag, enden. In dieser Zeit prüfen Gläubige ihr Gewissen, bitten um Vergebung und hoffen, in das „Buch des Lebens“ eingetragen zu werden. In Synagogen erklingt das Schofar, dessen Ton die Herzen wachrütteln und an die Verantwortung gegenüber Gott erinnern soll. Schon in biblischer Zeit war das Fest als „Tag des Schofars“ bekannt. Ursprünglich hatte es auch einen landwirtschaftlichen Charakter, da es mit den Ernten und dem Beginn eines neuen Zyklus verbunden war. Rabbiner gaben dem Feiertag in der talmudischen Epoche den Charakter eines Gerichts, während er im Mittelalter auch zum Anlass für das gemeinsame Studium der Tora in der Diaspora wurde. Heute vereint Rosch ha-Schana religiöse, familiäre und gesellschaftliche Elemente.

Wichtige Etappen in der Entwicklung des Festes:

  • Biblischer „Tag des Schofars“.
  • Landwirtschaftliches Fest zum Erntebeginn.
  • Talmudische Zeit – Gericht und Reue.
  • Mittelalter – Tora-Studium und Gemeinschaft.
  • Neuzeit – Verbindung von Tradition und Kultur.

Symbolik der Speisen an Rosch ha-Schana

Das gemeinsame Essen hat eine zentrale Bedeutung und trägt eine tiefe Symbolik. Am bekanntesten sind Äpfel, die in Honig getaucht werden – sie stehen für den Wunsch nach einem süßen Jahr. Granatäpfel mit ihren hunderten Kernen symbolisieren Fülle und die Gebote der Tora. Das runde Challa-Brot ersetzt den üblichen Zopf und zeigt die zyklische Wiederkehr des Jahres. Fisch, besonders der Kopf, erinnert daran, „an der Spitze“ zu sein. Karotten, in Scheiben geschnitten, gelten als „Münzen“ und stehen für Wohlstand. Datteln, Rote Bete und Kürbis sind in vielen Familien ebenfalls verbreitet und gelten als Schutz vor Bösem und als Zeichen des Friedens im Haus. In vielen Gebeten werden die Speisen ausdrücklich erwähnt, was kulinarische und religiöse Aspekte verbindet.

Beliebteste Speisen und ihre Bedeutung:

  • Äpfel mit Honig – ein süßes Jahr.
  • Granatapfel – Fülle und Gebote.
  • Runde Challa – zyklische Wiederkehr.
  • Fischkopf – Führung und Erfolg.
  • Karotten – Symbol für Wohlstand.
  • Datteln und Rote Bete – Schutz und Frieden.

Wann fällt Rosch ha-Schana in den kommenden Jahren

Die Daten ändern sich jährlich, da der jüdische Kalender auf dem Mond basiert. Praktisch liegt Rosch ha-Schana immer zwischen September und Oktober. 2025 beginnt es am 22. September, 2026 am 11. September und 2027 am 1. Oktober. In Israel dauert das Fest zwei Tage, ebenso in der Diaspora. In Deutschland geben die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden (ZWST) und die Zentralrat der Juden die offiziellen Termine bekannt.

Rosch ha-Schana-Termine der nächsten Jahre:

JahrBeginnEnde
202522. September abends24. September
202611. September abends13. September
20271. Oktober abends3. Oktober
202820. September abends22. September

Rosch ha-Schana in Israel

In Israel ist Rosch ha-Schana ein offizieller Feiertag – Schulen, Behörden und Geschäfte bleiben geschlossen. Die Straßen sind wie ausgestorben, Familien versammeln sich um festlich gedeckte Tische. Am wichtigsten sind Äpfel mit Honig, Granatäpfel und der Fischkopf. In Synagogen dauern die Gebete von früh bis spät, begleitet von den über 100 Tönen des Schofars. Besondere Gebete wie Awinu Malkeinu oder die Amidah werden gelesen. Viele Israelis begehen das Ritual Taschlich, bei dem symbolisch Sünden ins Wasser geworfen werden. In Jerusalem und Tel Aviv finden zusätzlich öffentliche Kulturveranstaltungen statt, die Tradition und Moderne verbinden. Auch die Medien strahlen spezielle Programme zum Fest aus.

Typische Bräuche in Israel:

  • Gemeinsames Familienmahl.
  • Symbolische Speisen: Karotten, Datteln, Rote Bete.
  • Gebete aus dem Machsor.
  • Öffentliche Veranstaltungen in Tel Aviv und Jerusalem.

Rosch ha-Schana in den USA und Europa

Die USA haben mit über 6 Millionen Juden die größte Diaspora. Besonders in New York, Los Angeles oder Miami sind die Synagogen überfüllt, jüdische Organisationen bieten Bildungsprogramme an. In Europa gibt es große Gemeinden in Paris, London und Berlin. In Deutschland leben heute wieder über 200.000 Juden, was Rosch ha-Schana zu einem sichtbaren Ereignis macht. Synagogen in Berlin (Neue Synagoge, Pestalozzistraße), Frankfurt (Westend-Synagoge) oder München sind an den Feiertagen überfüllt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland organisiert jedes Jahr begleitende Veranstaltungen. In Polen konzentrieren sich die Feiern auf Warschau und Krakau, in Frankreich auf Paris und Marseille. Überall in Europa werden neben Gebeten auch Konzerte, Vorträge und Ausstellungen veranstaltet.

Zahlen der jüdischen Bevölkerung ausgewählter Länder:

  • USA – über 6 Mio.
  • Frankreich – ca. 450.000.
  • Großbritannien – ca. 300.000.
  • Deutschland – ca. 200.000.
  • Polen – ca. 10.000.

Rosch ha-Schana in Deutschland – Besonderheiten und Programme

Deutschland hat nach der Wiedervereinigung eine der am schnellsten wachsenden jüdischen Gemeinschaften Europas. Durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion leben heute wieder über 200.000 Juden im Land. Rosch ha-Schana wird in fast allen größeren Städten begangen – Berlin, Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg und Köln. In Berlin finden die Gottesdienste in der Synagoge in der Oranienburger Straße und in vielen kleineren Gemeinden statt. Frankfurt feiert im Westend, das auch ein wichtiges Zentrum jüdischer Kultur ist. München bietet zusätzlich Kulturprogramme im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz. Viele Gemeinden öffnen ihre Türen auch für nichtjüdische Besucher, um die Traditionen zu erklären. Auch Museen wie das Jüdische Museum Berlin oder das Jüdische Museum Frankfurt widmen sich mit Sonderausstellungen den Feiertagen.

Typische Veranstaltungen in Deutschland:

  • Gottesdienste in großen Synagogen.
  • Offene Abende für interessierte Besucher.
  • Sonderausstellungen in Museen.
  • Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche.
  • Gemeinsame Festessen in Gemeindezentren.

Rosch ha-Schana in Südamerika und Australien

Die jüdischen Gemeinden in Argentinien, Brasilien und Chile sind besonders aktiv. In Buenos Aires gibt es Dutzende Synagogen, die zum Fest geöffnet sind. In Rio de Janeiro und São Paulo werden musikalische Konzerte und festliche Bankette organisiert. In Chile verbinden Schulen Rosch ha-Schana mit Unterricht über jüdische Kultur. In Australien konzentrieren sich die Feiern auf Sydney und Melbourne, wo über 100.000 Juden leben. Dort werden große Synagogenveranstaltungen und Kulturprogramme angeboten, oft auch mit staatlicher Unterstützung.

Größte Gemeinden in diesen Regionen:

  • Argentinien – ca. 180.000 Juden.
  • Brasilien – ca. 120.000 Juden.
  • Chile – ca. 20.000 Juden.
  • Australien – ca. 100.000 Juden.

Rosch ha-Schana in Afrika

Auch in Afrika wird Rosch ha-Schana gefeiert, wenn auch weniger bekannt. Die größte Gemeinschaft lebt in Südafrika mit rund 70.000 Juden. In Kapstadt und Johannesburg sind die Synagogen voll, zusätzlich gibt es Kulturprogramme und Medienberichte. In Marokko, Tunesien und Äthiopien haben die Bräuche sehr alte Wurzeln. Die Beta-Israel-Gemeinschaft in Äthiopien bewahrte über Jahrhunderte eigene Rituale, die sich von den heutigen unterscheiden. In Nordafrika werden häufig landestypische Speisen wie Datteln und Mandeln in die Feier integriert. In Südafrika wird das Fest auch im Fernsehen übertragen und betont die Verbundenheit mit Israel.

Länder mit aktiven Rosch ha-Schana-Feiern in Afrika:

  • Südafrika – ca. 70.000 Juden.
  • Marokko – ca. 2.500 Juden.
  • Tunesien – ca. 1.500 Juden.
  • Äthiopien – Beta-Israel-Gemeinde.

Kulturprogramme und Veranstaltungen

Rosch ha-Schana ist nicht nur ein religiöses, sondern auch ein kulturelles Ereignis. In Israel gibt es spezielle TV-Programme, in den USA Konzerte und Lesungen. In Deutschland bieten Museen wie das Jüdische Museum Berlin, das Jüdische Museum München oder das Museum Judengasse in Frankfurt Sonderveranstaltungen. Viele Gemeinden veranstalten Kochkurse, bei denen man traditionelle Gerichte wie Challa oder Honigkuchen kennenlernen kann. Auch Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche sind fester Bestandteil. In Berlin gibt es zusätzlich Konzerte mit Klezmer-Musik, in Frankfurt Lesungen jüdischer Autoren. Rosch ha-Schana wird so zu einer Brücke zwischen Religion, Kultur und Gesellschaft.

Beliebte Programmpunkte:

  • Klezmer- und Chorkonzerte.
  • Kochworkshops für Familien.
  • Sonderausstellungen in jüdischen Museen.
  • Lesungen und Vorträge.
  • Öffentliche Tora-Lesungen und Gebete.

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