Robert Redford, Hollywood-Ikone, Oscar-Regisseur und Aktivist, stirbt mit 89 Jahren

Robert Redford ist tot. Der Schauspieler, Regisseur, Umweltaktivist und Gründer des Sundance Festivals starb am 16. September 2025 im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Sundance, Utah. Er war einer der größten Stars des amerikanischen Kinos, berühmt für Filme wie „Butch Cassidy and the Sundance Kid“, „Der Clou“, „Jeremiah Johnson“und „Die Unbestechlichen“. Als Regisseur gewann er 1981 den Oscar für „Ordinary People“ und prägte mit Werken wie „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ und „Quiz Show“ eine ganze Generation. Redford gründete das Sundance Film Festival, unterstützte das Independent-Kino und engagierte sich offen für Umwelt, Bürgerrechte und Demokratie. Er kritisierte Präsidenten von Richard Nixon bis Donald Trump und wurde zu einer moralischen Stimme Amerikas. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf abcNews.
Kindheit und frühe Jahre
Charles Robert Redford Jr. wurde am 18. August 1936 in Van Nuys, Kalifornien, geboren. Sein Vater arbeitete als Buchhalter, die Familie lebte einfach, aber mit festen Werten. Nach dem Schulabschluss erhielt Redford ein Baseball-Stipendium an der University of Colorado, brach das Studium jedoch nach zwei Jahren ab. Stattdessen reiste er durch Europa, malte in Paris und Barcelona und entdeckte seine Leidenschaft für die Kunst. In London studierte er kurzzeitig Malerei, bevor er nach New York zurückkehrte. Dort schrieb er sich an der American Academy of Dramatic Arts ein, die er 1959 abschloss. Diese Jahre prägten ihn: Er verstand sich als Künstler, nicht nur als Schauspieler.
Hollywood-Durchbruch
Redfords Karriere begann mit kleinen TV-Rollen in Serien wie „Perry Mason“, „The Twilight Zone“ oder „The Untouchables“. Schon bald war klar, dass sein charismatisches Auftreten und sein gutes Aussehen ihn nach Hollywood führen würden. 1963 feierte er am Broadway in Neil Simons Stück „Barfuß im Park“ einen Durchbruch, das später erfolgreich verfilmt wurde. Sein Leinwanddebüt hatte er 1965 in „Inside Daisy Clover“ neben Natalie Wood, wofür er den Golden Globe als „New Star of the Year“ erhielt. 1967 spielte er erneut an der Seite von Jane Fonda in der Filmversion von „Barfuß im Park“ und wurde endgültig zum Star. Hollywood setzte auf ihn als charmanten, aber auch komplexen Hauptdarsteller.
Ikonische Rollen
Die 1970er Jahre machten Redford zu einer Ikone des Kinos. Gemeinsam mit Paul Newman spielte er 1969 im Western „Butch Cassidy and the Sundance Kid“, der zum Kassenschlager wurde und ihn mit seinem legendären Spitznamen „Sundance“ verband. 1973 folgte die Gaunerkomödie „Der Clou“, die weltweit erfolgreich war und mehrere Oscars gewann. In „Jeremiah Johnson“ (1972) verkörperte er einen Aussteiger im 19. Jahrhundert – ein Gegenentwurf zu seinem Image als Hollywood-Golden Boy. 1972 spielte er in „The Candidate“ einen jungen Politiker und kritisierte so die Oberflächlichkeit amerikanischer Wahlkämpfe. 1976 übernahm er die Rolle des Journalisten Bob Woodward in „Die Unbestechlichen“ – ein Meilenstein über den Watergate-Skandal. Seine Filme dieser Dekade verbanden Unterhaltung und politische Brisanz.
Liste ikonischer Redford-Filme der 1970er Jahre:
- Butch Cassidy and the Sundance Kid (1969)
- Jeremiah Johnson (1972)
- The Candidate (1972)
- Der Clou (1973)
- Die Unbestechlichen (1976)
Regiekarriere und Erfolge
1980 gab Redford sein Regiedebüt mit „Ordinary People“ (Eine ganz normale Familie). Das Familiendrama gewann vier Oscars, darunter Bester Film und Beste Regie, und machte Redford über Nacht zu einem der bedeutendsten Regisseure seiner Generation. In den 1990er Jahren setzte er seine Arbeit als Regisseur fort: „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“(1992) mit Brad Pitt brachte ihm erneut Anerkennung, „Quiz Show“ (1994) über Manipulation im Fernsehen wurde für mehrere Oscars nominiert. 1998 folgte „The Horse Whisperer“, in dem er auch die Hauptrolle spielte. Seine Regiearbeiten verbanden leise Inszenierung mit gesellschaftlichen Fragen – immer mit einem moralischen Kern.
Sundance und das unabhängige Kino
1981 gründete Redford das Sundance Institute, aus dem 1985 das Sundance Film Festival hervorging. Was als kleines Projekt begann, wurde zur wichtigsten Plattform für Independent-Filme weltweit. Regisseure wie Quentin Tarantino („Reservoir Dogs“), Steven Soderbergh („Sex, Lies and Videotape“) oder Damien Chazelle („Whiplash“) verdanken Sundance ihren internationalen Durchbruch. Redford sagte einmal: „Ich wollte Stimmen sichtbar machen, die das Studiosystem ignorierte.“ Sundance wurde ein Synonym für kreative Freiheit und Innovation – und bleibt Redfords größtes kulturelles Erbe neben seinen Filmen.
Politisches Engagement und Kritik an Trump
Redford verstand Kunst immer als politisches Statement. Schon in „The Candidate“ zeigte er die Abgründe des Wahlkampfs, in späteren Filmen thematisierte er Korruption und Machtmissbrauch. Er engagierte sich für Bürgerrechte, Umweltschutz und indigene Rechte und war Mitbegründer des Redford Center, das Dokumentarfilme zu Umweltfragen fördert.
Besonders bekannt wurde seine Kritik an Donald Trump. 2019 schrieb er in einem Essay:
„Trump ist eine Gefahr für die Demokratie. Er schwächt Institutionen, verachtet die Wahrheit und spaltet das Land. Schweigen wäre Komplizenschaft.“
Auch gegenüber George W. Bush äußerte er sich kritisch, besonders wegen des Irak-Kriegs. Über die politische Kultur in den USA sagte er 2011: „Die Politik ist so düster wie nie. Statt Dialog gibt es nur Kampfzonen.“ Damit wurde Redford zur moralischen Instanz – nicht nur in Hollywood, sondern auch in der Gesellschaft.
Späte Rollen und Rückzug
Auch im Alter blieb Redford auf der Leinwand präsent. In „Out of Africa“ (1985) spielte er an der Seite von Meryl Streep, in „Sneakers“ (1992) brillierte er als Hacker, in „Spy Game“ (2001) als Geheimagent. 2013 übernahm er in „All Is Lost“ allein die Hauptrolle als Schiffbrüchiger – fast ohne Dialoge, aber mit überwältigender Intensität. Sein letzter großer Film war „The Old Man & the Gun“ (2018), in dem er als alternder Bankräuber glänzte. Danach kündigte er seinen Rückzug von der Schauspielerei an: „Ich habe es seit ich 21 bin gemacht. Irgendwann ist es genug.“
Privates Leben und Familie
1958 heiratete Redford Lola Van Wagenen, mit der er vier Kinder hatte. Einer der Söhne starb im Kindesalter. Die Ehe hielt bis 1985. 2009 heiratete er die deutsche Künstlerin Sibylle Szaggars, mit der er bis zuletzt zusammenlebte. Redford war ein Familienmensch, der das Rampenlicht scheute und sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit heraushielt.
Auszeichnungen und Vermächtnis
Redford wurde vielfach geehrt: 1981 Oscar für Beste Regie, 2002 Ehren-Oscar für sein Lebenswerk, 1994 der Cecil B. DeMille Award, 1995 der Screen Actors Guild Life Achievement Award, 2005 Kennedy Center Honor. 2016 verlieh ihm Barack Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der USA.
Auswahl wichtiger Preise:
- 1981: Oscar Beste Regie (Ordinary People)
- 1989: Audubon Medal für Umweltschutz
- 1994: Cecil B. DeMille Award
- 1995: Screen Actors Guild Life Achievement Award
- 2002: Ehren-Oscar
- 2005: Kennedy Center Honor
- 2016: Presidential Medal of Freedom
Sein Vermächtnis ist doppelt: Er prägte das Kino mit unvergesslichen Rollen und Filmen – und er kämpfte für Umwelt, Kultur und Demokratie.
Robert Redford war mehr als ein Star: Er war ein Symbol des amerikanischen Traums und seiner Brüche. Er verband Glamour mit Haltung, Kunst mit Politik, Erfolg mit Verantwortung. „Wirklich zählt nur die Arbeit“, sagte er einmal. „Das ist der wahre Spaß: der Aufstieg, nicht das Ankommen.“ Mit seinem Tod endet eine Ära – doch seine Filme und seine Stimme bleiben.
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Bildquelle: Broad Green Pictures