Polen protestiert gegen Russland nach Drohnenangriff und weist Provokationsvorwurf zurück

Polens Außenminister Radosław Sikorski erklärte, dass er den russischen Botschafter einbestellt und ihm eine Protestnote übergeben habe, nachdem in der Nacht russische Drohnen Polen angegriffen hatten. Darüber informierte er auf seiner Seite in X, ob darüber berichtet Renewz.de.
Sikorski betonte, dass Moskaus Behauptungen über eine angebliche „ukrainische Provokation“ vorhersehbar gewesen seien. Es handle sich um eine „typische sowjetische Antwort“. Zudem warf er dem Kreml vor, sich erneut über die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump lustig zu machen. „Polen, die EU und die NATO werden sich nicht einschüchtern lassen. Wir werden das mutige Volk der Ukraine weiterhin unterstützen. Die russische Führung muss begreifen, dass der Versuch, das letzte Imperium Europas wiederaufzubauen, zum Scheitern verurteilt ist“, so Sikorski.
Was ist über russische Drohnen über Polen bekannt
In der Nacht zum 10. September griff Russland erneut die Ukraine mit Drohnen und Raketen an, mehrere unbemannte Fluggeräte drangen jedoch in den polnischen Luftraum ein. Dort wurde erstmals von Flugzeugen aus Waffengewalt eingesetzt. Vier polnische Flughäfen wurden vorübergehend geschlossen. Die territoriale Verteidigung Polens kündigte an, die Einsatzzeiten für Reservisten in bestimmten an die Ukraine grenzenden Woiwodschaften zu verkürzen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass mindestens acht russische Drohnen in polnisches Territorium eingedrungen seien. Polens Premierminister Donald Tusk sprach sogar von mindestens 19 Verletzungen des Luftraums. Er hob hervor, dass Drohnen diesmal nicht von der Ukraine aus, „aufgrund von Fehlern oder kleineren russischen Provokationen“, sondern direkt von Belarus in den polnischen Luftraum eingedrungen seien.
Insgesamt registrierten polnische und alliierte Streitkräfte Dutzende Ziele, darunter solche, die potenziell gefährlich waren. Auf polnischem Gebiet wurden bislang Wrackteile von sieben Drohnen sowie ein weiteres „Objekt unbekannter Herkunft“ gefunden.
Das operative Kommando der polnischen Streitkräfte bezeichnete den Vorfall als „Akt der Aggression“. Am Morgen erklärte Premierminister Tusk, Polen habe die NATO um die Anwendung von Artikel 4 des Nordatlantikvertrags gebeten. Dieser sieht Konsultationen der Mitgliedstaaten vor, wenn die territoriale Integrität, politische Unabhängigkeit oder Sicherheit einer Partei bedroht ist.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte hingegen, bei dem nächtlichen Angriff seien alle Ziele in der Ukraine getroffen worden; Angriffe auf Objekte in Polen seien nicht geplant gewesen.
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