(BTC)
(ETH)
(LTC)
RENEWZ.de
Finde, was zählt. Immer informiert
Wie Jack Laugher und das britische Team OnlyFans nutzen, um ihre Karriere zu finanzieren

Wie Jack Laugher und das britische Team OnlyFans nutzen, um ihre Karriere zu finanzieren

September 6, 2025
James Whitmore
Wie Jack Laugher und das britische Team OnlyFans nutzen, um ihre Karriere zu finanzieren

Professioneller Sport wird oft mit großen Gehältern, Sponsoring und Glamour verbunden. In Wirklichkeit profitieren jedoch nur wenige Spitzensportler von Millionenkontrakten. Für die Mehrheit der Athleten stellt die Finanzierung ihrer Karriere eine tägliche Herausforderung dar. Besonders im Wasserspringen ist die staatliche Unterstützung begrenzt, und kommerzielle Sponsoren sind rar. Deshalb entschieden sich mehrere britische Olympioniken, darunter Jack Laugher, für einen ungewöhnlichen Weg – sie eröffneten Accounts auf der Plattform OnlyFans. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf The Times.

Warum Jack Laugher sich für OnlyFans entschied

Im Herbst 2021 wurde Jack Laugher der erste britische Wasserspringer, der öffentlich seinen OnlyFans-Account vorstellte. Seine Entscheidung sorgte sofort für Diskussionen in den Medien und der Sportwelt, da zuvor kein Olympionike aus Großbritannien diesen Weg gewählt hatte. Laugher erklärte, dass der Hauptgrund die unzureichende Finanzierung sei, die seine täglichen Kosten nicht deckte. Sein jährliches Fördergeld lag bei etwa £28.000 – eine sehr geringe Summe, wenn man Trainingslager, Physiotherapie und internationale Reisen berücksichtigt. Dazu kommen noch die hohen Lebenshaltungskosten in Großbritannien. So wurde OnlyFans für ihn zu einer realistischen Möglichkeit, die fehlenden Mittel zu kompensieren und seine Karriere fortzusetzen.

Art des Contents

Von Beginn an betonte Laugher, dass sein Account nichts mit Pornografie zu tun habe. Stattdessen veröffentlicht er Bilder in Badehosen, Boxershorts oder Sportkleidung – Inhalte, die als „Safe for Work“ (SFW) gelten. In Interviews scherzte er, dass Fans so einen kleinen Einblick hinter die Kulissen seines Sportleralltags erhalten. Sein Vater erklärte gegenüber der Presse, dass dort keine „pikanten“ Fotos zu finden seien. Mit dieser Strategie gelang es Laugher, zusätzliches Einkommen zu erzielen, ohne seine sportliche Reputation zu gefährden.

Wie viel Sportler auf OnlyFans verdienen können

Die finanziellen Ergebnisse überraschten selbst Laugher. Ein Abonnement seines Accounts kostet etwa $10 (≈ £8) pro Monat. Schon in den ersten Monaten verdiente er damit mehr als durch die staatliche Jahresförderung. Zum Vergleich: Selbst ein Sieg bei einer Europameisterschaft bringt oft weniger ein als einige tausend Abonnenten auf der Plattform. Frühe Niederlagen bei internationalen Turnieren zahlen selten mehr als £3.000–7.000, die direkt wieder in Flüge und Trainerhonorare fließen. Laugher gab zu, dass ihm die Einnahmen von OnlyFans erstmals seit Jahren ermöglichten, Schulden zu begleichen und in seine körperliche Vorbereitung zu investieren. Das verschaffte ihm die nötige Zeit für ein stressfreies Comeback.

Berechnungsbeispiele für die Einnahmen:

  • Abo-Preis: $10 pro Monat
  • 1.000 Abonnenten = $10.000 monatlich
  • 5.000 Abonnenten = $50.000 monatlich
  • Ein Jahresverdienst im hohen sechsstelligen Bereich ist dadurch realistisch.

Damit wurde OnlyFans nicht nur eine Nebeneinnahme, sondern die wichtigste Einkommensquelle für Laugher.

Foto von YouTube

Weitere britische Wasserspringer auf der Plattform

Laugher blieb nicht allein mit seiner Entscheidung. Innerhalb weniger Monate folgten ihm mehrere Teamkollegen der britischen Nationalmannschaft im Wasserspringen. Damit wurde ein bemerkenswerter Trend sichtbar: Gleich mehrere Olympioniken machten ihre Profile öffentlich. Sie präsentierten dort vor allem sportlich geprägte Inhalte, die bewusst im Rahmen von „SFW“ blieben, um ihre professionelle Reputation nicht zu gefährden. Durch die Abonnements konnten die Athleten zusätzliche Einnahmen generieren, die oft die offiziellen Fördergelder übertrafen. Für viele Fans bedeutete dies zugleich einen direkteren Kontakt zu ihren Idolen, während die Sportler ihre finanzielle Abhängigkeit von Sponsoren verringerten.

Diese Team-GB-Springer sind auf OnlyFans:

  • Noah Williams – Synchronpartner von Tom Daley, bietet SFW-Content für $10/Monat.
  • Matty Lee – Olympiasieger im Synchronspringen mit Daley, Abo $20/Monat, gewann schnell viele Fans.
  • Daniel Goodfellow – $9,99/Monat, verspricht „fun and exclusive“ Inhalte, bleibt dabei sportlich.
  • Matthew Dixon – $10/Monat, beschreibt sein Profil als „Here For Some Fun“, betont aber: keine Nacktbilder.

Alle betonen, dass es ihnen um finanzielle Stabilität geht – nicht um Skandale. Medien berichten zudem, dass diese Accounts auch das öffentliche Interesse am Wasserspringen gesteigert haben.

Balance zwischen Sport und Reputation

Anfangs herrschte Skepsis, ob der Schritt zu OnlyFans der Reputation britischer Olympiasieger schaden könnte. Kritiker warnten sogar vor möglichen Konflikten mit Sponsoren und Verbänden. Doch Laugher und seine Kollegen zeigten, dass die Plattform auch professionell genutzt werden kann. Durch klare Grenzen beim Content gelang es ihnen, Einnahmen zu erzielen, ohne ihre Glaubwürdigkeit als Sportler zu verlieren.

Gleichzeitig löste ihr Vorgehen eine gesellschaftliche Debatte aus. Dürfen Sportler alternative Einnahmequellen suchen, wenn Staat und Sponsoren unzureichend unterstützen? Für viele Fans ist die Antwort eindeutig: Athleten verdienen Anerkennung für ihre Anpassungsfähigkeit. Laugher selbst betonte, dass es für ihn einzig darum gehe, weiter trainieren und auf höchstem Niveau antreten zu können.

Ein globaler Trend im Sport

Die Geschichte von Laugher und Team GB ist kein Einzelfall. Immer mehr Athleten weltweit wenden sich Plattformen wie OnlyFans, Patreon oder Twitch zu. Betroffen sind nicht nur Wasserspringer, sondern auch Tennisspieler, Leichtathleten, Kampfsportler und Fitnessprofis. Die Gründe ähneln sich: mangelnde staatliche Unterstützung, hohe Kosten und der Wunsch nach Unabhängigkeit von Sponsoren.

Selbst Spieler in den Top-100 im Tennis berichten von finanziellen Engpässen, wenn sie keine lukrativen Werbeverträge haben. Digitale Abonnement-Modelle schaffen hier eine neue Einnahmequelle und stärken die direkte Beziehung zwischen Sportlern und Fans. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend weiter zunimmt, da junge Athleten mehr Flexibilität und Sicherheit in ihrer Karriereplanung suchen. Der Fall der britischen Wasserspringer zeigt eindrucksvoll, wie digitale Werkzeuge zum Rettungsanker einer Sportkarriere werden können.

10 Fakten über Jack Laugher

  1. Geboren am 30. Januar 1995 in Harrogate, Großbritannien.
  2. Spezialisiert auf den 3-Meter-Sprungbrett-Wettbewerb.
  3. Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio.
  4. Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.
  5. Weltmeister 2015 im Synchronspringen vom 3-Meter-Brett.
  6. Gewann mehr als 10 Medaillen bei Europameisterschaften.
  7. 2018 holte er Gold bei den Commonwealth Games in Gold Coast.
  8. Sein staatliches Jahresstipendium beträgt nur etwa £28.000.
  9. 2021 eröffnete er einen OnlyFans-Account mit sicheren Inhalten.
  10. Er betont, dass der Account allein der finanziellen Unterstützung seiner Karriere dient.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Tymal Mills: Der Cricketspieler, der zu OnlyFans ging und vom ECB verboten wurde

Foto von Mike Egerton/PA

crossmenu