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Magdeburg droht neuer Verkehrsinfarkt: Abriss der vierten Ringbrücke rückt näher

Magdeburg droht neuer Verkehrsinfarkt: Abriss der vierten Ringbrücke rückt näher

September 6, 2025
James Whitmore
Magdeburg droht neuer Verkehrsinfarkt: Abriss der vierten Ringbrücke rückt näher

Magdeburg steht erneut vor einer massiven verkehrspolitischen Herausforderung. Die seit Jahren bekannten Probleme mit den Ringbrücken der Stadt spitzen sich weiter zu: Nun betrifft es auch die Überführung der Stadtautobahn über die Bundesstraße 1 im Bereich der Albert-Vater-Straße. Laut Informationen der Volksstimme plant die Stadtverwaltung den vollständigen Abriss des Bauwerks, das als gravierend sanierungsbedürftig eingestuft wurde. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf mdr.de.

Die Brücke gilt seit Langem als Schwachstelle im ohnehin stark belasteten Verkehrsnetz Magdeburgs. Ihre Bedeutung reicht weit über den städtischen Verkehr hinaus, denn die B1 unterhalb dient regelmäßig als Ausweichroute für die überregionalen Autobahnen A2 und A14. Ein Ausfall hätte demnach nicht nur lokale, sondern auch landesweite Folgen. Der Beginn der Bauarbeiten ist nach aktuellem Stand für das Jahr 2027 vorgesehen – ein Zeitrahmen, der deutlich macht, wie aufwendig Planung und Finanzierung dieses Projekts sind.

Für die Anwohner und Pendler kündigen sich Jahre mit erheblichen Einschränkungen an. Während der Bauarbeiten wird es immer wieder zu Sperrungen der B1 kommen, wenn auch nur zeitweise. Die Bauzeit selbst ist mit rund drei Jahren veranschlagt. Um den Verkehrsfluss so weit wie möglich aufrechtzuerhalten, setzt die Stadt auf eine halbseitige Bauweise: Zunächst wird eine Hälfte der Brücke abgetragen und neu errichtet, während die andere Hälfte weiterhin für den Verkehr geöffnet bleibt. Anschließend erfolgt die Erneuerung der zweiten Seite. Dieses Vorgehen ist technisch komplex, soll aber den drohenden Verkehrskollaps vermeiden.

Andere Brücken entlang des Magdeburger Rings bleiben nach aktuellem Kenntnisstand vorerst verschont. Sowohl die Überführung über die Brenneckestraße als auch jene über die Halberstädter Straße können weiterhin genutzt werden, wenngleich sie ebenfalls als sanierungsbedürftig gelten. Für die Stadt bedeutet dies eine weitere Zerreißprobe zwischen akuter Gefährdungslage und langfristiger Infrastrukturplanung.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 15,05 Millionen Euro. Ein Großteil dieser Summe – etwa 14,5 Millionen Euro – wird durch Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt aus einem Sonderprogramm für den Straßenbau finanziert. Über die endgültige Bereitstellung der Mittel entscheidet der Stadtrat am 6. November. Erst mit diesem Votum erhält die Stadt Planungssicherheit und kann den Abriss und Neubau verbindlich auf den Weg bringen.

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Foto von mdr

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