Baerbock und der verweigerte Handschlag in Syrien – Bedeutung für Frauenrechte und Diplomatie
Am 04. Januar 2025 besuchte Außenministerin Annalena Baerbock Damaskus und traf dort auf den syrischen Machthaber Ahmed al-Scharaa. Während der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian von al-Scharaa zur Begrüßung die Hand reichte, verzichtete dieser darauf, Baerbock zu begrüßen. Stattdessen legte er sich die Hand auf die Brust. Diese Geste, die in Deutschland und international für Aufsehen sorgte, wurde als bewusster diplomatischer Vorstoß gewertet. RENEWZ.de berichtet unter Berufung auf t-online, dass der Vorfall das Thema Frauenrechte und die diplomatischen Spannungen mit Syrien aufwarf.
Baerbock selbst erklärte: "Schon als ich angereist war, war mir klar, dass es hier offensichtlich nicht gewöhnliche Handschläge geben wird." Sie stellte klar, dass man den Gastgebern signalisiert habe, dass solche Praktiken missbilligt werden. Frauenrechte seien ein "Gradmesser" für die Freiheit einer Gesellschaft, fügte sie hinzu.
Volker Perthes, der frühere Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik, beurteilte den verweigerten Handschlag als „schlechtes Zeichen“. Er zog Vergleiche zu anderen Ländern, in denen konservativ-islamische Regierungen herrschen, wie dem Iran oder früher Saudi-Arabien. Perthes äußerte die Hoffnung, dass al-Scharaa für diesen Vorfall auch in Syrien kritisiert werde.
Der Vorfall ereignete sich in einem ehemaligen Palast des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad. Nach dem Gespräch versuchte al-Scharaa, Baerbock noch die Hand zu reichen, jedoch ohne Erfolg.
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck kommentierte den Vorfall und unterstrich, wie wichtig es sei, dass Baerbock als erste EU-Außenministerin nach Syrien gereist sei: "Es ist richtig und wichtig, dass Annalena Baerbock als erste EU-Außenministerin nach Syrien gereist ist." Lesen Sie auch: Reist Scholz bald nach Moskau? Was bedeutet das für die Ukraine und Deutschland?
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