Putin dankt Kim Jong Un in Peking für nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg – Treffen mit Xi Jinping

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch in Peking den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un für die Entsendung tausender Soldaten gewürdigt, die nach Angaben Moskaus an der Seite russischer Streitkräfte in der Ukraine kämpften. Bei ihren Gesprächen am Rande einer der größten Militärparaden, die China je veranstaltet hat, hob Putin den „Mut und Heldenmut“ nordkoreanischer Soldaten hervor, die maßgeblich zur Verteidigung der Grenzregion Kursk beigetragen hätten. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf BBC.
Die Militärparade auf dem Tiananmen-Platz in Peking erinnerte an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Asien. Es war das erste Mal, dass Kim Jong Un an einer internationalen Zusammenkunft dieser Größenordnung teilnahm. Während Xi Jinping, Wladimir Putin und Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif an seiner Seite standen, präsentierte sich Kim demonstrativ als gleichwertiger Partner zweier einflussreicher Weltmächte. Beobachter werten diesen Auftritt als bewusste Botschaft an den Westen.
Im Anschluss an die Feierlichkeiten trafen Putin und Kim im Diaoyutai-Staatsgästehaus zu bilateralen Gesprächen zusammen. Zunächst kam es zu einem Austausch der Delegationen, danach folgte ein vertrauliches Vier-Augen-Gespräch. Der Kreml teilte mit, Putin habe Kim zu einem weiteren Besuch in Russland eingeladen. Das letzte Mal war Kim im Jahr 2023 offiziell in Moskau.
In seinen Erklärungen betonte Putin, man werde die Opfer der nordkoreanischen Soldaten und ihrer Familien „niemals vergessen“. Südkoreanische Quellen schätzen, dass Pjöngjang seit 2024 rund 15.000 Soldaten entsandt hat. Neben Truppen lieferte Nordkorea auch Raketen, Artillerie und Langstreckenwaffen. Im Gegenzug soll Moskau dem wirtschaftlich isolierten Regime Nahrungsmittel, Devisen und technische Unterstützung bereitgestellt haben.
Die Soldaten wurden zunächst in Russland ausgebildet, bevor sie in Unterstützungsrollen eingesetzt wurden. Nach Einschätzungen westlicher Beobachter erlitten sie hohe Verluste. Allein in drei Monaten sollen mehr als 1.000 Gefallene gezählt worden sein, im Frühjahr 2025 berichteten südkoreanische Abgeordnete von insgesamt rund 4.700 Opfern, darunter mindestens 600 Tote.
Kim nutzte das Treffen, um die enge Partnerschaft zu unterstreichen. Er sprach von einem „gemeinsamen Kampf“ mit Russland und erklärte: „Wenn es etwas gibt, womit wir Russland helfen können, dann werden wir es als brüderliche Pflicht ansehen.“ Bereits im Juni 2024 hatten beide Länder ein Abkommen unterzeichnet, das gegenseitige Unterstützung im Falle externer Aggressionen vorsieht. Kim bezeichnete dieses als das „stärkste Bündnis“ in der Geschichte beider Staaten.
Während des Aufenthalts in China zeigte sich Kim nicht nur Seite an Seite mit Putin und Xi, sondern nahm auch an Gesprächen mit Familien gefallener nordkoreanischer Soldaten teil. Er versprach, den Kindern verstorbener Kämpfer Unterstützung zu leisten und ein Denkmal für die Gefallenen zu errichten.
Internationale Reaktionen ließen nicht auf sich warten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte Putin scharf und warf ihm vor, sich in China als Opfer darzustellen, während Russland weiterhin Angriffe auf zivile Ziele führe. „Das Einzige, wozu Putin sich nicht gezwungen sieht, ist der Frieden“, erklärte Selenskyj und kündigte eine entschlossene Antwort der Ukraine an.
Auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump meldete sich zu Wort. Auf seiner Plattform warf er Xi, Putin und Kim vor, gegen die Vereinigten Staaten zu „konspirieren“. Kreml-Berater Juri Uschakow reagierte umgehend und sprach von Ironie: „Niemand hat etwas geplant, niemand hat irgendwelche Verschwörungen gesponnen. An so etwas hat keiner der drei Führer auch nur gedacht.“
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