USA erlauben teilweise den Import von Diamanten russischer Herkunft

Das US-Finanzministerium hat den Import bestimmter Diamanten russischer Herkunft ausnahmsweise genehmigt. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf eine entsprechende General License, die vom Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums ausgestellt wurde.
Details der General License
Die Lizenz legt fest, dass Diamanten russischer Herkunft dann in die USA eingeführt werden dürfen, wenn sie bereits vor bestimmten Stichtagen aus Russland ausgeführt worden sind. Sie gilt bis zum 1. September 2026. Erlaubt sind:
- Diamanten ab einem Gewicht von 1 Karat, die sich nachweislich seit dem 1. März 2024 außerhalb Russlands befinden.
- Diamanten ab 0,5 Karat, die sich seit dem 1. September 2024 außerhalb Russlands befinden.
Für diese Kategorien müssen Importeure entsprechende Zertifikate über die Lieferkette vorlegen, die den Verbleib der Diamanten dokumentieren. Ohne diese Nachweise bleibt der Import verboten.
Fortbestehende Verbote
Nicht betroffen von der Lockerung sind:
- Diamanten, die sich noch in Russland befinden.
- Diamanten, die nach den genannten Stichtagen aus Russland exportiert wurden.
Diese bleiben weiterhin vollständig von den Sanktionen ausgeschlossen. Verstöße können mit hohen Geldstrafen und strafrechtlichen Konsequenzen geahndet werden.
Hintergrund: Sanktionen gegen russische Diamanten
Die Sanktionen gegen russische Diamanten gehen auf einen Beschluss der G7-Staaten zurück. Bereits 2023 hatte die G7 ein Stufenmodell beschlossen, das die Einfuhr russischer Edelsteine nach und nach untersagt. Russland gilt weltweit als einer der größten Produzenten von Rohdiamanten – insbesondere durch den staatlich kontrollierten Konzern Alrosa, der rund ein Drittel der weltweiten Förderung verantwortet.
Im Februar 2024 setzte die US-Regierung unter Präsident Joe Biden ein weitgehendes Importverbot für russische Diamanten durch. Ziel war es, die Einnahmequellen des Kremls zu schwächen, da der Diamantenhandel jährlich Milliarden US-Dollar einbringt.
Hintergrund: Sanktionen gegen russische Diamanten
Die jetzige Teil-Lockerung wird von Analysten unterschiedlich bewertet. Befürworter argumentieren, dass der US-Markt für Diamanten – insbesondere für die Schmuckindustrie in New York und Los Angeles – auf stabile Lieferketten angewiesen ist und sich durch die harten Sanktionen Lieferengpässe und Preissprünge ergeben hätten. Kritiker hingegen warnen, dass Moskau indirekt doch profitieren könnte, wenn die Herkunftskontrollen umgangen werden.
Zudem fällt die Entscheidung in eine Phase geopolitischer Spannungen: Erst am 2. Juli 2025 hatte Präsident Donald Trump die Sanktionen gegen „Rosoboronexport“ und mehrere russische Banken aufgehoben, im Rahmen einer Neuordnung der Syrien-Politik. Damit deutet sich an, dass die neue US-Regierung einen flexibleren Kurs gegenüber Russland fährt.
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