Venetianische Biennale 2025: 82. Filmfestspiele zeigen Kino zwischen Politik, Mythen und Stars

Die 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig laufen vom 27. August bis 6. September 2025 auf dem Lido. Elf Tage lang wird die Lagunenstadt erneut zur Welthauptstadt des Kinos: von glamourösen Premieren über politische Debatten bis hin zu Filmen, die Monster und Macht gleichermaßen thematisieren. Höhepunkt der Eröffnung war die Weltpremiere von Paolo Sorrentinos „La Grazia“, gefolgt von der Verleihung des Ehrenlöwen an Werner Herzog und Kim Novak. Das Festival gilt als wichtigster Gradmesser für die kommenden Oscar-Saisons. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf The WP Times
Filme im Wettbewerb – Venezianische Biennale 2025
Die 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig verwandeln die Lagunenstadt vom 27. August bis 6. September 2025 in ein globales Zentrum des Kinos. Elf Tage lang präsentiert die Biennale ein Panorama aus 21 Filmen im Hauptwettbewerb, die von großen Autorenkino-Namen bis zu politisch aufgeladenen Werken reichen. Dabei geht es nicht nur um Stars und Glamour, sondern auch um Themen wie Macht, Krieg und gesellschaftliche Monster. Venedig zeigt sich einmal mehr als Bühne, auf der Kunst und Politik untrennbar miteinander verbunden sind.
Eröffnet wurde das Festival mit Paolo Sorrentinos „La Grazia“, das in der Sala Grande Premiere feierte. Bei der feierlichen Eröffnung waren Regiegrößen, Produzenten und Schauspieler aus aller Welt anwesend. Francis Ford Coppola hielt die Laudatio und überreichte den Goldenen Löwen für das Lebenswerk an Werner Herzog, der zudem seinen neuen Dokumentarfilm „Ghost Elephants“ präsentierte. Auch Schauspiellegende Kim Novak erhielt die Auszeichnung, während Venedig damit zugleich eine Hommage an die Tradition des Kinos und seine Zukunft feierte.
Paolo Sorrentino – La Grazia
Der italienische Regisseur eröffnet mit einer poetischen Parabel über Gnade und Schuld. Mit Tony Servillo in der Hauptrolle entfaltet der Film eine bildgewaltige Reise durch Neapel. Kritiker sprechen von einem tief spirituellen Werk, das Sorrentinos Handschrift zwischen Surrealismus und Melancholie fortsetzt.
Luca Guadagnino – After the Hunt
Die starbesetzte Produktion mit Julia Roberts und Andrew Garfield erzählt von einer renommierten Professorin, deren Vergangenheit sie einholt. Guadagnino verbindet intellektuelle Diskurse mit einem Thriller-Plot und einer intensiven Bildsprache. Die Darsteller wurden beim ersten Screening mit minutenlangem Applaus gefeiert.
Guillermo del Toro – Frankenstein
Del Toro bringt die klassische Figur des Monsters neu ins Kino. In seiner Netflix-Produktion geht es weniger um Horror, sondern um Fragen nach Menschlichkeit, Isolation und Macht. Mit opulenten Kulissen und düsteren Farben knüpft der Film an del Toros visuelle Handschrift an.
Yorgos Lanthimos – Bugonia
Mit Emma Stone im Zentrum erzählt Lanthimos eine dystopische Geschichte über Gesellschaftsexperimente und moralische Abgründe. Der Film kombiniert schwarze Komödie mit surrealen Bildern, wie man sie aus „The Lobster“ kennt. Die Jury würdigt vor allem die Radikalität der Inszenierung.
Noah Baumbach – Jay Kelly
George Clooney, Adam Sandler und Laura Dern spielen in einer vielschichtigen Familiensaga. Baumbach greift Themen wie Vaterschaft, Loyalität und persönliche Krise auf. Die Tragikomödie mischt warmen Humor mit scharfen Beobachtungen des amerikanischen Alltags.
Jim Jarmusch – Father Mother Sister Brother
Jarmusch arbeitet mit Cate Blanchett in einer Vierfachrolle, die verschiedene Lebensphasen einer Frau beleuchtet. Der Film bewegt sich zwischen Minimalismus und poetischer Reflexion. Kritiker sehen in ihm Jarmuschs intimstes Werk seit Jahren.
Kathryn Bigelow – A House of Dynamite
Der Politthriller mit Idris Elba verhandelt Machtmissbrauch und Terror in einer fiktiven Großstadt. Bigelow kombiniert dokumentarische Strenge mit packender Action. Der Film gilt als einer der aktuellsten Beiträge des Festivals und wird Ende Oktober bei Netflix starten.
Kaouther Ben Hania – The Voice of Hind Rajab
Die tunesische Regisseurin setzt einer im Gaza-Krieg getöteten Elfjährigen ein filmisches Denkmal. Mit dokumentarischen Mitteln und fiktionalen Elementen zeichnet sie die letzten Stunden des Mädchens nach. Der Beitrag sorgt in Venedig für politische Diskussionen.
Olivier Assayas – The Wizard of the Kremlin
Assayas adaptiert den gleichnamigen Roman über Macht und Intrigen im Putin-Russland. Der Film verwebt reale Ereignisse mit Fiktion und wirft einen kritischen Blick auf die Manipulation durch Medien. Das Werk gilt als einer der kontroversesten Beiträge des Wettbewerbs.
Park Chan-wook – No Other Choice
Der koreanische Meister erzählt eine Geschichte über Spionage, Liebe und Verrat. Mit kunstvoll komponierten Bildern entwickelt Park eine komplexe moralische Erzählung. Viele Beobachter sehen den Film als Favoriten für den Goldenen Löwen.
Ildikó Enyedi – Silent Friend
Die ungarische Regisseurin zeigt ein stilles, philosophisches Drama über Erinnerung und Verlust. Mit langsamen Kamerafahrten und kontemplativen Dialogen entfaltet sich eine eindringliche Studie über das menschliche Gedächtnis. Die Premiere am 5. September gilt als einer der Höhepunkte der letzten Festivalwoche.
Biennale di Venezia 2025: Programm, Filme und Tickets im Überblick
Die 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig – Teil der Biennale di Venezia – finden vom 27. August bis 6. September 2025 auf dem Lido statt. Elf Tage lang verwandelt sich die Lagunenstadt in ein Zentrum der Filmwelt, in dem große Namen des internationalen Kinos ihre neuesten Werke vorstellen. Anders als viele andere Festivals verbindet Venedig konsequent Glamour, Politik und gesellschaftliche Debatten: 2025 reicht die Spannweite von Paolo Sorrentinos poetischem Eröffnungsfilm La Grazia über Guillermo del Toros Netflix-Epos Frankenstein bis hin zu Kaouther Ben Hanias erschütterndem Gaza-Drama The Voice of Hind Rajab. Damit wird die Biennale nicht nur zum kulturellen Schaufenster, sondern auch zu einem Seismographen aktueller Krisen und Diskurse. Darüber berichtet Renewz.de unter Berufung auf Reuters.
Eröffnet wurde das Festival in der Sala Grande mit Sorrentinos La Grazia. Bei der Zeremonie überreichte Francis Ford Coppola den Goldenen Löwen für das Lebenswerk an Werner Herzog, während Schauspielikone Kim Novak ebenfalls mit der höchsten Auszeichnung geehrt wurde. Anwesend waren internationale Stars und Filmemacher, die den roten Teppich vor dem Palazzo del Cinema in eine globale Bühne verwandelten.
Tickets und Zugang
Die Biennale ist nicht nur für Fachbesucher zugänglich. Öffentliche Tickets können online über die Plattform der La Biennale di Venezia gekauft werden. Preise liegen – je nach Film und Spielstätte – zwischen 10 und 50 Euro pro Vorstellung. Tages- und Mehrtagespässe sind ebenfalls verfügbar. Beliebte Vorführungen im Palazzo del Cinema und im Sala Darsena sind meist schnell ausverkauft, daher empfiehlt sich eine rechtzeitige Buchung. Für Filmstudierende gibt es ermäßigte Karten.
Mit 21 Wettbewerbsfilmen, zahlreichen Premieren außer Konkurrenz und einer starken politischen Note zeigt die Biennale 2025, warum sie das wohl wichtigste Filmfestival der Welt bleibt. Zwischen roten Teppichen, Standing Ovations und kontroversen Debatten entsteht ein Bild des Kinos, das weit über die Leinwand hinausweist – als Spiegel unserer Zeit und als Ort, an dem Geschichten Geschichte schreiben.
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