Wie reagiert Großbritannien auf russische Kryptozahlungen und Umgehung der Sanktionen

Die britische Regierung hat am 20. August 2025 ein neues Maßnahmenpaket gegen russische Finanznetzwerke veröffentlicht, das erstmals gezielt Kryptowährungen und damit verbundene Plattformen ins Visier nimmt. Laut dem britischen Außenministerium soll Russland digitale Kanäle nutzen, um bestehende Sanktionen zu umgehen und insbesondere die Finanzierung seiner Rüstungsindustrie abzusichern. Darüber berichtet Renewz, unter Berufung auf gov.uk.
Konkret betroffen ist die Capital Bank in Kirgisistan, deren Direktor Kantemir Tschalbaev von London als Schlüsselfigur in einem weit verzweigten Zahlungsnetzwerk genannt wird. Laut der britischen Regierung dient die Bank als Umschlagplatz für Transaktionen, die dem Import von Rüstungsgütern nach Russland dienen.
Neu im Fokus stehen auch zwei russlandnahe Kryptobörsen, Grinex und Meer, die laut Behördenanalysen den Zugang russischer Akteure zu internationalen Zahlungsströmen ermöglichen. Insbesondere der Token A7A5, ein mit Rubel gedeckter Digitalwert, spielt dabei eine zentrale Rolle: Innerhalb von vier Monaten sollen über diesen Token 9,3 Milliarden US-Dollar bewegt worden sein – ein Volumen, das britische Analysten als Umgehungskontrukt westlicher Finanzkontrollen einstufen.
Diese Sanktionen erfolgten unmittelbar nach dem Gipfel in Washington, bei dem unter anderem der britische Premierminister, US-Präsident Donald Trump, EU-Führer und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyjzusammenkamen. Dort wurde über eine gemeinsame Strategie zur langfristigen Stabilisierung der Ukraine beraten. Die Londoner Initiative gilt als demonstrativer Akt politischer Entschlossenheit, die wirtschaftlichen Schlupflöcher für Russland systematisch zu schließen.
Nach Einschätzung des britischen Thinktanks RUSI (Royal United Services Institute) könnte das Vorgehen Großbritanniens internationale Folgen haben: Krypto-Plattformen weltweit müssen künftig mit verstärkter Überwachung rechnen, insbesondere wenn ihre Transaktionen mit sanktionierten Staaten in Verbindung gebracht werden könnten. In Brüssel und Washington werden bereits Maßnahmen diskutiert, die auf eine engere regulatorische Zusammenarbeit der westlichen Partner abzielen.
Mit dem neuen Kurs bekräftigt Großbritannien seine Führungsrolle im transatlantischen Bündnis zur Durchsetzung globaler Sanktionen. Kryptowährungen sind längst kein neutraler Raum mehr, sondern Teil eines wachsenden geopolitischen Spannungsfelds, in dem wirtschaftliche Abschottung zur strategischen Waffe wird.
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