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Ukraine stoppt Gastransit nach Europa und Moldawien: Was bedeutet das für die Zukunft der Energieversorgung?

Ukraine stoppt Gastransit nach Europa und Moldawien: Was bedeutet das für die Zukunft der Energieversorgung?

Januar 1, 2025
Monika Schmidt
Ukraine stoppt Gastransit nach Europa und Moldawien: Was bedeutet das für die Zukunft der Energieversorgung?

Die Ukraine hat am 1. Januar 2025 den Gastransit nach Europa und Moldawien gestoppt. Dieser Schritt folgt dem Ablauf des fünfjährigen Vertrags zwischen Naftogaz und Gazprom und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die europäische Energieversorgung. Der Gasstopp ist eine direkte Folge des anhaltenden Krieges und der geopolitischen Spannungen, die auch den Energiemarkt destabilisieren.

RENEWZ.de berichtet mit Bezug auf RBC-Ukraine, dass der Gastransit zwischen Russland und der EU nun vollständig eingestellt wurde. Dies markiert das Ende eines der letzten großen Gasverträge zwischen der Ukraine und Russland, der seit 2019 in Kraft war. In den letzten Jahren war der Gastransit bereits stark zurückgegangen, 2023 betrugen die Lieferungen nur noch 14,65 Milliarden Kubikmeter, was einen drastischen Rückgang im Vergleich zu den mehr als 100 Milliarden Kubikmetern in früheren Jahren darstellt.

Was bedeutet der Gasstopp für Europa und Moldawien?

Der Stopp des Gastransits hat weitreichende Konsequenzen für die EU und Moldawien. Für die EU-Länder ist die Situation weniger kritisch, da viele Länder bereits auf alternative Gaslieferanten umgestiegen sind. Besonders die USA und Norwegen haben ihren Anteil an Gaslieferungen erheblich erhöht, was den Verlust von russischem Gas größtenteils ausgeglichen hat. Auch die Gasspeicher in der EU sind zu Beginn der Heizsaison gut gefüllt, sodass keine akuten Versorgungsprobleme erwartet werden.

Für Moldawien hingegen stellt der Gasstopp eine ernsthafte Bedrohung dar. Das Land ist stark abhängig von russischem Gas, und obwohl es Vorräte an Kohle und Heizöl angelegt hat, ist die Versorgung unsicher. Moldawien hofft auf Unterstützung aus Rumänien, um den Gasbedarf zu decken, doch es bleibt abzuwarten, ob diese Hilfe ausreichen wird.

Wie geht es weiter mit dem ukrainischen Gastransit?

Trotz des Gasstopps wird die Ukraine ihre Gastransportsysteme weiterhin für den nationalen Bedarf nutzen. Der Verlust der Transitgebühren wird jedoch langfristig zu finanziellen Herausforderungen führen. Der Gastransit durch die Ukraine war in den letzten Jahren ohnehin stark gesenkt worden, und der Verlust der Einnahmen aus dem Transitgeschäft wird für die Ukraine einen zusätzlichen Druck auf die Staatsfinanzen ausüben.

Der langfristige Wandel im Energiemarkt

Der Gasstopp unterstreicht den fortschreitenden Wandel im Energiemarkt. Europa hat bereits damit begonnen, sich von russischen Energiequellen zu befreien, und strebt an, bis 2027 die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl erheblich zu reduzieren. Die EU setzt zunehmend auf alternative Quellen wie Flüssiggas (LNG) und erneuerbare Energien, um die Energiesicherheit zu gewährleisten. Lesen Sie auch: Wichtiger Beitrag, was der Präsident der Ukraine über den Gastransits sagte.

Bild von facebook.com gas.tso.ua

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