Wer ist Hannah Hampton? Englands neue Nummer 1 auf dem Weg zur Legende

LONDON, 17. Juli 2025 – Wer ist Hannah Hampton? Sie ist nicht nur eine der talentiertesten Torhüterinnen Englands, sondern auch Symbolfigur für Entschlossenheit, Disziplin und Wandel im modernen Frauenfußball. Im Alter von 24 Jahren ist sie zur Stammkeeperin des Nationalteams aufgestiegen und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Lionesses bei der Europameisterschaft 2025 in Deutschland als Titelkandidatin gelten. Darüber berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf Women’s Health.
Vom Stürmer zur Torhüterin: ein ungewöhnlicher Weg
Geboren am 16. November 2000 in Birmingham, zog Hannah mit ihrer Familie im frühen Kindesalter nach Spanien – ein Umzug, der ihr Leben prägte. In der Nähe von Villarreal entdeckte sie mit fünf Jahren ihre Liebe zum Fußball. Anfangs spielte sie als Stürmerin, doch ein Zufall änderte alles: Als sie mit zwölf Jahren bei einem Jugendspiel als Ersatztorhüterin einspringen musste, überzeugte sie so sehr, dass ihr ein Scout der englischen Auswahl empfahl, dauerhaft ins Tor zu wechseln. Dieser Rat markierte den Beginn einer außergewöhnlichen Karriere.
Vereinsstationen und sportlicher Aufstieg
Nach ihrer Rückkehr nach England trat Hampton zunächst dem Nachwuchsprogramm von Stoke City bei. 2016 wechselte sie zu Birmingham City, wo sie fünf Jahre lang reifte und sich im Profibereich etablierte. 2021 schloss sie sich dem Lokalrivalen Aston Villa an, bevor sie 2023 vom Topklub FC Chelsea unter Vertrag genommen wurde – mit einem Dreijahresvertrag und klarer Perspektive als künftige Nummer eins.
In der Saison 2024/25 gewann Hampton mit Chelsea das nationale Triple: die Women's Super League (WSL), den FA Women’s Cup und den League Cup. Besonders herausragend: 13 Mal blieb sie ohne Gegentor – was ihr den prestigeträchtigen Golden Glove einbrachte, der an die Torhüterin mit den meisten „Clean Sheets“ verliehen wird.
Nationalteam: Rückgrat der Lionesses
Ihr Debüt für das englische A-Nationalteam gab sie im Februar 2022 beim 0:0 gegen Spanien im Arnold Clark Cup. Sie war Teil des EM-Kaders 2022, der erstmals den Titel gewann, und gehörte auch zum Aufgebot der Weltmeisterschaft 2023, bei der England erst im Finale gegen Spanien unterlag. Bei der EM 2025 steht sie nun erstmals als Stammtorhüterin im Tor – und überzeugt durch spektakuläre Paraden und präzises Aufbauspiel. Ihr Pass über das gesamte Mittelfeld gegen die Niederlande, der direkt zum Tor führte, wird bereits als eines der „Highlights des Turniers“ gehandelt.
Technik, Disziplin und der Kampf gegen Vorurteile

@carlytelford1
Besonders bemerkenswert: Hannah wurde mit Strabismus (Schielstellung) geboren – eine Augenerkrankung, die die Tiefenwahrnehmung beeinträchtigt. Trotz mehrerer Operationen in ihrer Kindheit blieb ihre Sehfähigkeit eingeschränkt. Dass sie dennoch eine Weltklassetorhüterin wurde, bezeichnet sie selbst als „ständiges Gegenbeweisen von Vorurteilen“. In Interviews betont sie, wie oft ihr gesagt wurde, dass sie nie Profifußball spielen könne – Aussagen, die sie nicht akzeptieren wollte. Heute ist sie Botschafterin des Birmingham Children’s Hospital, in dem sie damals behandelt wurde.
Rückschläge und Medienkampagnen
Nach der EM 2022 geriet Hampton ins Kreuzfeuer der Boulevardmedien, die ihr fälschlicherweise Disziplinprobleme und „mangelnde Teamfähigkeit“ unterstellten. Diese Berichte führten beinahe dazu, dass sie den Sport aufgab. „Ich war jung und nicht vorbereitet auf die Wucht der Öffentlichkeit“, sagte sie später gegenüber der BBC. Doch anstatt aufzugeben, entschied sie sich zu kämpfen – auch für ein differenzierteres Bild von Frauen im Profisport.
Privates: Leben, Routinen und Werte
Hannah Hampton lebt in London, in der Nähe des Trainingszentrums von Chelsea. In ihrer Freizeit schaltet sie beim Klavierspielen oder bei ausgedehnten Fahrradtouren im Richmond Park ab – eine ihrer großen Leidenschaften. Zuletzt sorgte sie mit einer 64-km-Fahrt für Stirnrunzeln beim Trainerstab. Ihre Ernährung ist durchdacht: Vor Spielen isst sie klassisch britisch – Porridge mit Honig, Banane und Erdbeeren.
Über ihr Privatleben hält sich Hampton bedeckt. In Interviews betont sie stets, dass ihre Karriere derzeit absolute Priorität habe. Von einer festen Beziehung ist öffentlich nichts bekannt.
Trainer, Mentoren und Sponsoren
Im Verein wird Hannah von Chelseas Cheftrainerin Sonia Bompastor geführt, im Nationalteam steht sie unter der Leitung von Sarina Wiegman, die sie als „eine der wichtigsten Persönlichkeiten in meiner sportlichen Entwicklung“ beschreibt. Zu ihren Vorbildern zählt sie Carly Telford, frühere Nationaltorhüterin, die sie „nicht nur sportlich, sondern auch menschlich inspiriert hat“.
Sponsortechnisch wird Hannah von Nike ausgestattet. Sie engagiert sich zudem für soziale Projekte und unterstützt Initiativen zur Inklusion im Sport. Besonders bemerkenswert: Sie spricht neben Englisch fließend Spanisch und beherrscht britische Gebärdensprache. Aktuell lernt sie Redewendungen in den Muttersprachen ihrer Teamkolleginnen, um das Miteinander zu stärken.
Mehr als eine Torhüterin
Hannah Hampton ist nicht nur eine herausragende Sportlerin, sondern auch ein Vorbild für eine neue Generation junger Athletinnen. Sie steht für Resilienz, technische Exzellenz und soziale Verantwortung – auf und neben dem Platz. Sollte England bei der EM 2025 den Titel holen, wird ihr Name in die Geschichte eingehen.
Auf Instagram ist sie unter @hannahhampton_ zu finden.
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Foto von Charlotte Wilson - UEFA