Großbritannien und Syrien nehmen diplomatische Beziehungen nach 14 Jahren auf

Großbritannien und Syrien haben nach 14 Jahren die diplomatischen Beziehungen wiederhergestellt. Außenminister David Lammy traf zu einem offiziellen Besuch in Syrien ein. Darüber berichtet RENEWZ unter Berufung auf eine Mitteilung der britischen Regierung.
Während des Besuchs kündigte Lammy finanzielle Unterstützung in Höhe von über 94 Millionen Pfund an. Die Mittel sollen dem Abtransport chemischer Waffen, der Bekämpfung illegaler Migration sowie der Umsetzung eines Reformplans der Übergangsregierung dienen.
„Ein stabiles Syrien liegt im Interesse Großbritanniens, da es das Risiko irregulärer Migration reduziert, die Vernichtung chemischer Waffen garantiert, der Bedrohung durch Terrorismus entgegenwirkt und den Weg für politische Veränderungen ebnet“, sagte Lammy.
Am 1. Juli wurde zudem bekannt, dass die USA ihre Sanktionen gegen Syrien aufgehoben haben – als Maßnahme zur Unterstützung des Weges des Landes zu Stabilität und Frieden. Im Juni 2025 wurde Syrien wieder an das internationale Zahlungssystem SWIFT angeschlossen. Dieser Schritt gilt als entscheidend für die wirtschaftliche Wiedereingliederung des Landes nach 14 Jahren Krieg und Isolation.
Der politische Umbruch in Syrien nahm am Morgen des 8. Dezember 2024 eine entscheidende Wendung, als syrische Rebellen die Befreiung von Damaskus erklärten. Präsident Bashar al-Assad verließ daraufhin die Hauptstadt. Nach Angaben von Reuters, gestützt auf Daten von Flightradar24 und Aussagen zweier anonymer Quellen in Syrien, könnte Assads Flugzeug abgestürzt sein. Eine offizielle Bestätigung dafür steht jedoch aus.
Syriens Premierminister Muhammad Ghazi al-Djalali erklärte, er sei bereit, mit jeder von der Bevölkerung gewählten Führung zusammenzuarbeiten und alle notwendigen Schritte zur Übergabe der Macht einzuleiten.
Das russische Außenministerium teilte später mit, dass Assad infolge von Gesprächen mit syrischen Rebellen einer friedlichen Machtübergabe zugestimmt und das Land verlassen habe.
Am Abend des 8. Dezember berichteten russische Staatsmedien, dass Assad nach der Einnahme von Damaskus und weiterer Großstädte durch die Rebellen Russland erreicht habe, wo ihm auf Entscheidung von Präsident Wladimir Putin Asyl gewährt wurde.
Am 10. Dezember 2024 wurde Mohammed al-Bashira zum Übergangspremierminister Syriens ernannt. Er leitete zuvor die sogenannte „Rettungsregierung“ der Rebellen und gilt als enger Vertrauter von Abu Mohammed al-Dschulani, dem Anführer der Gruppe Hayat Tahrir al-Scham.
Am 29. Januar 2025 wurde Ahmed al-Sharaa, auch bekannt als Abu Mohammed al-Dschulani, zum Übergangspräsidenten Syriens ernannt. Er war zuvor als Führer der islamistischen Gruppierung Hayat Tahrir al-Scham aktiv, die sich offen gegen das Assad-Regime gestellt hatte.
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Bild von Der syrische Präsident Ahmed al-Sharaa und der britische Außenminister David Lammy