Merz vermutet Zusammenhang zwischen russischen Angriffen auf die Ukraine und Putins Gesprächen mit Trump

Bundeskanzler Friedrich Merz sieht einen möglichen Zusammenhang zwischen den erneuten russischen Angriffen auf die Ukraine und den Gesprächen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Das erklärte Regierungssprecher Stefan Cornelius am Freitag gegenüber Medienvertretern. Das berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf Tagesschau.
„Der Kanzler hat mehrfach darauf hingewiesen, dass Präsident Putin in seinem Verhalten gewisse Muster zeigt. In der Vergangenheit folgten auf Telefongespräche mit führenden westlichen Politikern nicht selten verstärkte militärische Angriffe auf die Ukraine“, sagte Cornelius.
Laut Cornelius liege der Verdacht nahe, dass auch die nächtlichen Angriffe auf mehrere ukrainische Städte am 4. Juli im Zusammenhang mit dem Telefonat zwischen Putin und Trump am Vortag stehen könnten. „Diese Attacken bestätigen den Eindruck, dass zwischen solchen Gesprächen und militärischen Eskalationen ein zeitlicher Zusammenhang besteht“, so der Sprecher.
In der Nacht zum Freitag war es laut Angaben der ukrainischen Behörden zu umfangreichen Raketen- und Drohnenangriffen durch die russischen Streitkräfte gekommen. Getroffen wurden unter anderem Wohngebiete und Infrastruktur in Kyjiw, Dnipro und Odessa. Ukrainische Quellen berichten von mehreren Toten und Verletzten. Die Luftabwehr sei zwar aktiv gewesen, doch nicht alle Geschosse konnten abgefangen werden.
Die russische Seite hat sich bislang nicht zu einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Gespräch und den Angriffen geäußert. Auch aus dem Umfeld von Donald Trump gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme.
Cornelius betonte, dass die Bundesregierung den Vorgang sehr ernst nehme. „Wir dokumentieren systematisch alle sicherheitsrelevanten Vorgänge und werten sie gemeinsam mit unseren Partnern aus“, sagte er. Auf Nachfrage erklärte er, dass eine Neubewertung der Sanktionen gegen Russland auf EU-Ebene diskutiert werde. „Wir erwarten, dass die jüngsten Entwicklungen zu klareren Positionierungen führen – besonders im Bereich der wirtschaftlichen Maßnahmen“, sagte Cornelius.
Das Gespräch zwischen Trump und Putin hatte am 3. Juli stattgefunden. Laut russischen Quellen bekräftigte Putin darin seine Absicht, seine militärischen „Ziele“ in der Ukraine weiter zu verfolgen. Trump wiederum äußerte sich später enttäuscht. „Ich bin nicht zufrieden mit dem, was ich gehört habe. Putin zeigt keine Bereitschaft, diesen Krieg zu beenden“, wird Trump von US-Medien zitiert.
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