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Was ist Koffein – und was macht es im Körper

Was ist Koffein – und was macht es im Körper

Juni 25, 2025
Monika Schmidt
Koffein: Wirkung, natürliche Quellen wie Matcha, Guayusa & Kaffee – und warum Sportler auf gebundenes Koffein für Fokus, Ausdauer & Fettverbrennung setzen.

Koffein gehört zu den meistverwendeten psychoaktiven Substanzen weltweit – nicht nur im Kaffee, sondern auch in Tee, Kakao, Cola und sogar Medikamenten. Es wirkt innerhalb von 20–40 Minuten und beeinflusst die Funktion des zentralen Nervensystems. Entscheidend ist, dass Koffein nicht einfach „wach macht“, sondern biochemisch die natürliche Müdigkeitssignalisierung blockiert, indem es die Wirkung von Adenosin hemmt. Dadurch bleibt das Gehirn aktiv – obwohl der Körper eigentlich Ruhe braucht, berichtet RENEWZ.de.

Wozu kann der Mensch Koffein nutzen – sinnvoll und gezielt

Viele Menschen konsumieren Koffein reflexartig, ohne seinen eigentlichen Nutzen zu hinterfragen. Dabei ist es ein strategisch einsetzbares Mittel, das – richtig dosiert – sowohl mental als auch körperlich echte Vorteile bringt. Vor allem im Sport, in Prüfungsphasen oder bei Schichtarbeit kann Koffein gezielt Leistung unterstützen, solange die Belastung dosiert und geplant bleibt. Die folgende Tabelle zeigt, wie man Koffein konkret nutzen kann, ohne dem Körper zu schaden:

ZielWirkung von KoffeinEmpfehlung / Praxisnutzen
Wachheit bei SchlafmangelHemmt Adenosin, steigert neuronale AktivitätMax. 200 mg morgens, nicht als Dauerlösung
Konzentration bei geistiger ArbeitFördert Fokus und Reaktionsgeschwindigkeit1 Tasse Matcha oder Filterkaffee am Vormittag
Sportliche LeistungssteigerungErhöht Ausdauer, verzögert Ermüdung3–6 mg/kg 60 Min. vor Training
StimmungsaufhellungFördert Dopamin-FreisetzungSanft bei saisonaler Müdigkeit nutzbar
StoffwechselanregungThermogenese steigt, kurzfristig FettabbauUnterstützend, aber nicht als Diätmittel

Wie konsumiert man Koffein sinnvoll – ohne Risiko

Gesunder Koffeinkonsum bedeutet nicht „Verzicht“, sondern Verständnis für Dosis, Zeitpunkt und Quelle. Viele negative Effekte wie Schlafstörungen oder Reizbarkeit entstehen nicht durch Koffein an sich, sondern durch falsche Anwendung im Alltag. Wer Koffein wie ein Medikament behandelt – bewusst und gezielt – kann davon profitieren, ohne süchtig oder nervös zu werden. Hier sind fünf klare Empfehlungen, die von Sportmedizinern und Ernährungsexperten anerkannt sind:

5 evidenzbasierte Gesundheitsregeln

  1. Maximal 400 mg pro Tag (für gesunde Erwachsene).
    → Das entspricht ca. 3–4 Tassen Filterkaffee oder 5–6 Tassen grünem Tee.
  2. Kein Koffein nach 14 Uhr, um Schlafstörungen zu vermeiden.
    → Auch wenn du „nicht empfindlich“ bist – der Tiefschlaf leidet.
  3. Koffein immer nach dem Essen, nie auf nüchternen Magen.
    → Schützt Magenwand, senkt Säureproduktion und Refluxrisiko.
  4. 1–2 Koffeinpausen pro Woche zur Reduktion von Toleranz.
    → Das steigert langfristig die Wirkung und schützt das Nervensystem.
  5. Gebundenes Koffein bevorzugen (z. B. in Matcha, Guayusa, grünem Tee).
    → Weniger Nebenwirkungen, sanftere Wirkung, längere Leistungsfähigkeit.

Die Effektivität von Koffein im Sport – wissenschaftlich belegt

Koffein ist einer der am besten erforschten Wirkstoffe im Bereich der Sporternährung. Zahlreiche Studien zeigen, dass Koffein nachweislich die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit steigert – unabhängig von Sportart oder Trainingsniveau. Deshalb ist Koffein seit Jahrzehnten fester Bestandteil vieler Pre-Workout-Präparate, Fatburner oder Ausdauerprodukte.

Was bewirkt Koffein im Training

  • Erhöhte Ausdauerleistung: Koffein kann die Ermüdung verzögern, indem es die Wahrnehmung von Anstrengung reduziert.
  • Verbesserte Muskelkraft und Schnellkraft: Studien zeigen Verbesserungen in Sprintleistung und Maximalkraft.
  • Gesteigerter Fettstoffwechsel: Koffein fördert die Lipolyse (Fettfreisetzung), was besonders im Ausdauerbereich genutzt wird.
  • Mentale Fokussierung: Koffein erhöht die Konzentration und reduziert Ablenkbarkeit – hilfreich bei komplexen Bewegungsabläufen.

Dosierungsempfehlungen laut Sportmedizin

ZielgruppeDosierung (mg pro kg Körpergewicht)ZeitpunktEffekt
Ausdauersportler3–6 mg/kg60 Minuten vor dem TrainingMehr Energie, längere Leistung
Kraftsportler2–4 mg/kg30–60 Minuten vorherMehr Wiederholungen, höhere Maximalkraft
Hobbysportler1–3 mg/kgIndividuell anpassenMotivation & Fokus

Hinweis: Die Wirkung ist individuell – manche spüren bereits 50 mg, andere benötigen deutlich mehr. Wichtig ist ein verantwortungsvoller Umgang und die Vermeidung von Gewöhnungseffekten durch gezielte Pausen.

Vorsicht: Wann ist Koffein ein Risiko

Nicht jeder verträgt Koffein gleich gut. Neben der genetischen Empfindlichkeit spielen auch Alter, Gesundheitszustand und Medikamenteneinnahme eine Rolle. Besonders bei bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychischer Überlastung kann Koffein mehr schaden als nutzen. In diesen Fällen ist es ratsam, sich mit einem Arzt abzusprechen – und auf natürliche Alternativen oder koffeinfreie Tage umzusteigen. Zu den gefährdeten Gruppen gehören:

  • Personen mit Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Angststörungen
  • Schwangere und Stillende → max. 200 mg/Tag
  • Menschen mit Reflux, Gastritis oder Reizmagen
  • Jugendliche → nicht mehr als 3 mg/kg Körpergewicht
  • Menschen mit Schlafproblemen oder Burnout-Risiko

Tabelle: Natürliche koffeinhaltige Produkte im Vergleich

Bevor man Koffein konsumiert, lohnt sich ein Blick auf die Quelle. Nicht jedes koffeinhaltige Produkt wirkt gleich schnell, gleich stark oder gleich verträglich. Die chemische Bindung, die Begleitstoffe (z. B. L-Theanin, Polyphenole) und die Verarbeitung spielen eine zentrale Rolle. Wer Koffein bewusst und gesund einsetzen möchte, sollte die Unterschiede kennen – und gezielt das Getränk oder die Pflanze wählen, die zum eigenen Alltag und körperlichen Zustand passt.

Produkt / PflanzeHerkunft / PflanzenteilForm des KoffeinsKoffein (pro 100 g / Tasse)Wirkung & Dauer
Kaffeebohne (Arabica/Robusta)Äthiopien, weltweit / SamenFrei (ungeschützt)70–150 mg (Tasse)Schnell, stark, 3–5 Std.
Grüner Tee (Camellia sinensis)China, Japan / BlätterGebunden (an Polyphenole)20–45 mg (Tasse)Sanft, klar, 4–6 Std.
Matcha (Pulver aus Grüntee)Japan / BlattpulverGebunden + L-Theanin60–80 mg (½ TL)Fokus, ruhig, 4–6 Std.
Schwarzer TeeIndien, Sri Lanka / BlätterGebunden40–60 mg (Tasse)Klassisch, mittel, 3–5 Std.
Mate-Tee (Ilex paraguariensis)Südamerika / BlätterTeilweise gebunden30–50 mg (Tasse)Sozial, bitter, 3–4 Std.
Guayusa (Ilex guayusa)Ecuador / BlätterGebunden50–90 mg (Tasse)Stabil, lang, 4–7 Std.
Guarana (Paullinia cupana)Brasilien / SamenSehr koffeinreich300–600 mg (pro 10 g Pulver)Langsam, gleichmäßig, 6–8 Std.
Kakao (Theobroma cacao)Mittelamerika / BohneKoffein + Theobromin10–25 mg (50 g Schokolade)Mild, stimmungsaufhellend
ZartbitterschokoladeWeltweit / ProduktSpuren von Koffein15–30 mg (40–50 g)Gering, angenehm
Cola-NussWestafrika / SamenFrei + natürlich200–250 mg (10 g Pulver)Schnell, stimulieren

Koffein gezielt einsetzen – nicht missbrauchen

Wer Koffein versteht, kann es als nützliches Werkzeug zur mentalen und körperlichen Leistungssteigerung einsetzen. Entscheidend ist dabei, nicht in eine Konsumspirale zu geraten, in der Koffein zur Kompensation von Schlafmangel oder Dauerstress genutzt wird. Viel wirksamer ist es, Koffein mit Schlafhygiene, Bewegung und Ernährung zu kombinieren. So wird aus einem alltäglichen Muntermacher ein strategisches Element gesunder Selbststeuerung.

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