Freitag, der 13.: Zwischen Aberglauben und Realität – 13 Fakten

Freitag, der 13. – ein Kalenderblatt, eine schwarze Katze, ein verschütteter Kaffee: Für viele Menschen beginnt das Unbehagen schon beim Gedanken an diesen Tag. Der Tag gilt als Inbegriff des Unglücks – zumindest im westlichen Kulturkreis. Doch woher kommt dieser Mythos wirklich? Und stimmt er? Oder verbirgt sich hinter dem berüchtigten Datum auch Unerwartetes, Erfreuliches, vielleicht sogar ein wenig Glück?

RENEWZ.de beleuchtet die Ursprünge des Aberglaubens, kulturelle Unterschiede und stellt 13 belegbare Ereignisse vor, die zeigen: Freitag, der 13. ist keineswegs nur ein Tag des Pechs.

Woher kommt die Angst? Der Ursprung des „Unglückstags“

Die Kombination aus Freitag und der Zahl 13 besitzt tief verwurzelte symbolische Bedeutung:

• Im Christentum gilt der Freitag als Tag der Kreuzigung Jesu. Auch Adam und Eva sollen einer Legende nach an einem Freitag aus dem Paradies vertrieben worden sein.
• Die Zahl 13 bricht die als „vollkommen“ empfundene Zwölf (zwölf Apostel, zwölf Monate, zwölf Tierkreiszeichen). In diesem Bruch sehen viele eine symbolische Störung der Ordnung.
• Im Jahr 1907 erschien der Roman Friday the Thirteenth von Thomas William Lawson. Darin wird ein Börsencrash beschrieben, herbeigeführt an einem Freitag, dem 13. – eine symbolische Verankerung des Mythos in der modernen westlichen Popkultur.
• Die gleichnamige Horrorfilmreihe ab 1980 zementierte das düstere Image weiter: Jason, Maske, Kettensäge – der Rest ist Kinogeschichte.

Die Angst hat einen Namen: Paraskavedekatriaphobie

Die Furcht vor Freitag, dem 13., ist nicht bloß Einbildung, sondern hat medizinischen Status: Die sogenannte Paraskavedekatriaphobie beschreibt die krankhafte Angst vor diesem Kalendertag. In extremen Fällen kann sie zu echter Vermeidungsstrategie führen – von Reiseverzicht bis hin zum Verschieben von Operationen oder Vertragsunterzeichnungen.

Wie oft kommt der Freitag, der 13., eigentlich vor

Rein mathematisch betrachtet, ist der Freitag, der 13., gar nicht so selten. Jedes Jahr gibt es mindestens einmal, höchstens dreimal dieses Datum. Im Jahr 2025 jedoch tritt es nur ein einziges Mal auf – und zwar heute.

Die 13 in anderen Kulturen: Vom Unglück zur Glückszahl

Nicht überall gilt die 13 als negativ:

• In Japan und Teilen der jüdischen Mystik wird sie als glücksverheißend betrachtet – als Zahl, die die Vollkommenheit der Zwölf übersteigt.
• In China hingegen ist die Zahl 4 tabu – sie klingt ähnlich wie das Wort „Tod“. Hotels in Europa verzichten aus Höflichkeit gegenüber chinesischen Gästen oft auf Zimmernummern mit Vier.
• In Italien wiederum gilt Freitag, der 17. als Unglückstag – nicht der 13.

Wirtschaft und Aberglaube – Hotels, Airlines und Versicherer

Der Aberglaube schlägt sich auch in der Wirtschaft nieder:

• Airlines wie Swiss, Lufthansa oder American Airlines verzichten in ihren Flugzeugen auf eine Reihe 13.
• Viele Hotels weltweit überspringen ebenfalls Zimmernummern 13 oder vermeiden sie ganz in ihrer Etagenzählung.
• Kurios: Versicherungen verzeichnen weniger Schadenmeldungen an Freitagen, die auf den 13. fallen. Laut Studien u.a. der AXA sind die Menschen an diesem Tag vorsichtiger, was zu weniger Unfällen führt.

13 Ereignisse, die zeigen: Dieser Freitag ist kein Unglückstag

Trotz düsterem Image gab es in der Geschichte bemerkenswerte positive Ereignisse an einem Freitag, dem 13.:

1. Am 13. Oktober 2023 startete der Konzertfilm Taylor Swift: The Eras Tour in den Kinos – er wurde zum erfolgreichsten Konzertfilm aller Zeiten. Für Swift ist die 13 eine Glückszahl. Ihr Geburtstag: 13.12.1989.

2. Ein Franzose gewann am 13. August 2010 unglaubliche 13 Millionen Euro im Lotto. Ironie des Schicksals? Vielleicht. Aber: Laut Umfragen steigen an diesem Datum die Lottoteilnahmen – gerade wegen des Aberglaubens.

3. Die NASA entdeckte Wasser auf dem Mond – am 13. November 2009. Ein wissenschaftlicher Meilenstein, der die Grundlagen künftiger Weltraummissionen veränderte.

4. Am 13. September 1985 erschien in Japan das Videospiel Super Mario Bros. – der Start einer globalen Spiele-Ära, mit über 200 Millionen verkauften Titeln.

5. In München gelang am 13. Februar 1968 die erste Herztransplantation in Deutschland – ein medizinischer Durchbruch, auch wenn der Patient nur wenige Stunden überlebte.

6. Am 13. Oktober 1967 unterzeichnete US-Präsident Lyndon B. Johnson ein Gesetz gegen Geschlechterdiskriminierung im öffentlichen Dienst – ein entscheidender Fortschritt für die Gleichberechtigung.

7. Die erste lizenzierte Fluglehrerin in den USA, Evelyn “Pinky” Pinckert, wurde am 13. Oktober 1939 offiziell anerkannt – ein Meilenstein für Frauen in der Luftfahrt.

8. Am 13. Juli 1923 entdeckte Roy Chapman Andrews in der Mongolei die ersten versteinerten Dinosaurier-Eier der Welt.

9. Am selben Tag, dem 13. Juli 1923, wurde in Los Angeles das berühmte HOLLYWOOD-Schild errichtet – damals noch mit dem Zusatz "land".

10. Am 13. Januar 1990 fiel das erste Mal ein Kommunistisches Regime in Osteuropa durch eine friedliche Revolution – in Bulgarien.

11. Am 13. Juni 2003 wurde das Human Genome Project erfolgreich abgeschlossen – das menschliche Erbgut erstmals vollständig entschlüsselt.

12. Am 13. September 1996 wurde das Verbot von Antipersonenminen in Oslo beschlossen – ein bedeutender Schritt im internationalen Völkerrecht.

13. Und auch heute: Für viele Kinder in Europa ist Freitag, der 13., ein Tag der Freude – Zeugnistag, letzter Schultagoder einfach ein freier Brückentag vor dem Wochenende.

Der Tag ist, was man daraus macht

Ob Glück oder Unglück: Die Bedeutung des Freitag, der 13. liegt letztlich im Auge des Betrachters. Wer diesen Tag mit Vorsicht, aber auch mit Neugier betrachtet, wird feststellen: Die Geschichte liefert genug Gründe, auch an diesem Tag Chancen zu sehen – und nicht nur Risiken.

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