SBU sprengt Unterwasserstützen der Krim-Brücke – Russland unterbricht Verkehr erneut

Am Dienstag, dem 3. Juni, haben die russischen Behörden den Verkehr über die Krim-Brücke vollständig eingestellt. Auch der Fährbetrieb in der Bucht von Sewastopol wurde vorübergehend ausgesetzt. Das berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Laut RIA Nowosti wurde die Reede in der Bucht von Sewastopol vorübergehend geschlossen, der Passagierverkehr über See eingestellt und die Straßenverbindung über die Krim-Brücke gesperrt. Die russische Nachrichtenagentur verwies auf eine erhöhte Gefährdungslage in der Region. Offizielle Stellen bestätigten zunächst keinen konkreten Angriff, sprachen jedoch von laufenden Sicherheitsmaßnahmen.
Der von Russland eingesetzte Gouverneur der besetzten Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, erklärte, dass bis 16:00 Uhr Ortszeit eine planmäßige Übung der Marine zur Luftabwehr („PПДО“) stattfinde – unter Einsatz verschiedener Waffenarten.
Die ukrainische Partisanenbewegung „ATESH“ meldete indes um 14:45 Uhr Ortszeit eine Explosion im Bereich der Brücke.
„Unsere Agenten berichten, dass in der Nähe der Brücke eine Explosion zu hören war. In der Stadt wurde kein Luftalarm ausgelöst, aber es fühlte sich an, als würde die Brücke in sich zusammenfallen“, heißt es in einer Erklärung der Gruppe.
Am Nachmittag veröffentlichte der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) ein offizielles Statement, in dem die Durchführung einer Spezialoperation gegen die Brücke bestätigt wurde. Die Operation sei über mehrere Monate hinweg vorbereitet worden. Demnach hätten SBU-Agenten die Unterwasserpfeiler der Brücke gezielt vermint. Am 3. Juni um 4:44 Uhr morgens wurde laut SBU ein erster Sprengsatz mit einer Sprengkraft von etwa 1.100 Kilogramm TNT gezündet.
„Die Unterwasserstrukturen der Brücke wurden beschädigt. Faktisch befindet sich das Objekt in einem notstandsähnlichen Zustand“, erklärte die Behörde. Es habe keine zivilen Opfer gegeben. Der Einsatz sei unter direkter Aufsicht von Generalleutnant Wassyl Maljuk erfolgt.
„Gott liebt die Dreifaltigkeit, und der SBU bringt jede Operation zu Ende und wiederholt sich nicht. Wir haben die Brücke bereits 2022 und 2023 getroffen – heute setzen wir diese Tradition unter Wasser fort“, sagte Maljuk.
Die erste bestätigte Attacke auf die Brücke erfolgte am 8. Oktober 2022, als ein Sprengsatz in einem Lastwagen explodierte. Teile der Fahrbahn stürzten ein, ein Zug fing Feuer. Fünf Menschen kamen dabei ums Leben. Im Juli 2023 folgte eine zweite Operation, bei der zwei Brückenspannen zerstört wurden. Nach Angaben des SBU kamen dabei experimentelle Seedrohnen vom Typ „Sea Baby“ zum Einsatz, beladen mit rund 850 Kilogramm Sprengstoff. Das Videomaterial der Operation wurde später dem US-Sender CNN übergeben.
Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: SBU-Angriff Auf Russische Luftwaffenstützpunkte: Zerstörte Tu-95 Und Tu-22M3 – Neue Satellitenbilder Nach Drohnenwelle
Foto: Konstantin Michaltschewski / RIA Nowosti / Sputnik / Profimedia