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Banksy-Werk in Marseille entdeckt – BBC bestätigt Standort

Banksy-Werk in Marseille entdeckt – BBC bestätigt Standort

Mai 30, 2025
Monika Schmidt
Ein neues Werk von Banksy ist in Marseille aufgetaucht. BBC Verify hat den Standort des Leuchtturm-Graffitis identifiziert: Rue Félix Frégier.

Marseille, 30. Mai 2025 – In der französischen Stadt Marseille ist ein neues Werk des britischen Streetart-Künstlers Banksy identifiziert worden. Das Motiv wurde am Donnerstag über den verifizierten Instagram-Account des Künstlers veröffentlicht. Der genaue Standort wurde inzwischen durch das Verifikationsteam der BBC bestätigt. Darüber berichtet RENEWZ.de unter Berufung auf BBC News.

Das Bild befindet sich in der Rue Félix Frégier, einem wenig frequentierten Abschnitt unter einer Überführung im Zentrum von Marseille. Es zeigt einen Leuchtturm, der mithilfe von Schablonentechnik auf eine Wand gesprüht wurde. Darunter steht der Satz: „I want to be what you saw in me“ („Ich will das sein, was du in mir gesehen hast“).

Besonderes Merkmal des Werks ist ein Metallpoller auf dem Gehweg, der – durch einen aufgemalten Schatten – scheinbar den Leuchtturm an der Wand „wirft“. Die optische Illusion ist ein häufiges Stilmittel in Banksys Arbeiten.

Ein in sozialen Netzwerken verbreitetes Foto zeigt zudem eine Person auf einem Motorroller vor dem Werk. Auf derselben Wand ist ein Graffiti-Tag mit dem Namen „Yaze“ zu sehen. Der Schriftzug wird dem kanadischen Künstler Marco The Polo zugeschrieben. Eine offizielle Verbindung zu Banksy besteht nicht.

Wie bei früheren Arbeiten verzichtet Banksy auf eine Erklärung. Das Zitat wird in britischen Medien mit dem Song „Softly“ der US-Band Lonestar in Verbindung gebracht. Eine eindeutige politische Aussage ist im aktuellen Werk nicht erkennbar.

Zuletzt hatte Banksy im Dezember 2024 ein Werk veröffentlicht, das eine Madonna mit Kind zeigt, bei der eine bauliche Vertiefung wie eine Einschusswunde wirkt. Auch im Sommer 2024 erschienen mehrere Tiermotive in London, die bislang nicht kommentiert wurden.

Banksy gilt als einer der bekanntesten Streetart-Künstler der Gegenwart. Seine Identität ist bis heute offiziell nicht bestätigt. Als wahrscheinlichster Urheber gilt Robin Gunningham, geboren 1973 in Bristol. Seine Werke entstehen meist unangekündigt im öffentlichen Raum und werden ausschließlich über seinen Instagram-Kanal verifiziert.

📍 Ort: Rue Félix Frégier, Marseille

Hintergrund: Die Identität Banksys bleibt unklar

Banksy zählt zu den bekanntesten Streetart-Künstlern der Welt – und zu den am besten anonym gehaltenen. Seit den späten 1990er-Jahren tauchen seine Werke weltweit unangekündigt im öffentlichen Raum auf. Charakteristisch sind seine Stencil-Technik (Schablonengraffiti), kurze prägnante Aussagen, sowie die Verbindung von Bild und politischer Aussage.

Was über seine Person bekannt ist

Die Identität Banksys ist bis heute nicht offiziell bestätigt. Als wahrscheinlichster Urheber gilt der Brite Robin Gunningham, geboren 1973 in Bristol, wie mehrere journalistische Recherchen belegen, darunter eine umfassende Analyse der britischen Mail on Sunday (2008) und eine statistische Bewegungsanalyse der Queen Mary University of London (2016). Letztere verglich Ortsdaten von Banksy-Werken mit öffentlich bekannten Aufenthaltsorten Gunninghams.

Weder Gunningham noch sein mutmaßliches Umfeld haben je Stellung dazu genommen. Banksy selbst hat Gerüchte über seine Identität nie bestätigt – noch dementiert.

Es existieren auch Theorien, dass Banksy ein Künstlerkollektiv sei, da Umfang, Koordination und geographische Streuung seiner Werke auf die Beteiligung mehrerer Personen hindeuten könnten. Diese These bleibt unbelegt.

Verifikation und Kommunikation

Banksy kommuniziert ausschließlich über seinen offiziellen Instagram-Account (@banksy) und seine Website banksy.co.uk. Nur Werke, die dort gepostet werden, gelten als authentisch. Signaturen auf den Arbeiten selbst sind selten oder gar nicht vorhanden.

Die Echtheit wird in der Regel nicht öffentlich erklärt, sondern ausschließlich durch diese Kanäle signalisiert. Es gibt keine offizielle Vertretung, kein Management und keinen Galeristen, der in seinem Namen spricht.

Inhalte und Themen

Inhaltlich setzt sich Banksy mit sozialen und politischen Fragen auseinander. Wiederkehrende Themen sind:

  • Migration und Flucht
  • Krieg und Militarismus (u. a. Ukraine, Nahost)
  • Überwachung und Polizei
  • Obdachlosigkeit und soziale Ungleichheit
  • Kunstmarkt und Kapitalismuskritik

Einige Werke sind klar politisch, andere bewusst vieldeutig gehalten. Zuletzt veröffentlichte er (Dezember 2024) ein Bild einer Madonna mit Kind, in das die bauliche Struktur der Wand wie eine Einschusswunde integriert war – eine visuelle Verbindung von religiösem Symbol und Gewalt.

Auktionen und Selbstkritik

Banksy hat sich wiederholt gegen die Kommerzialisierung von Kunst positioniert. Dennoch erzielen seine Werke auf dem internationalen Auktionsmarkt hohe Preise. Besonders bekannt wurde der Fall von Love is in the Bin (vormals Girl with Balloon), das sich 2018 bei Sotheby’s London direkt nach dem Zuschlag teilweise selbst zerstörte – durch einen eingebauten Schredder im Rahmen. 2021 wurde das geschredderte Werk für rund 20 Millionen Euro verkauft – ein Rekord. Banksy kommentierte den Vorgang nachträglich mit den Worten: „The urge to destroy is also a creative urge.“

Rechtliche Grauzone

Da Banksys Arbeiten meist illegal im öffentlichen Raum entstehen, bewegen sie sich in einer rechtlichen Grauzone. Städte und Privatpersonen entfernen, sichern oder verkaufen seine Werke teils ohne Rücksprache. Der Künstler selbst hat 2020 vor dem EUIPO (Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum) einen Markenschutzprozess verloren, da er anonym blieb und sein Name nicht markenrechtlich verteidigt werden konnte.

Banksys Bedeutung liegt nicht nur in seinen Motiven, sondern in der Verbindung von Anonymität, öffentlichem Raum, politischer Aussage und visueller Präzision.
Seine Strategie: Unsichtbar bleiben, aber nicht ungehört.

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Foto: Banksy / Instagram

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