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1 Million Besucher 2024: Der Grüne Bunker in Hamburg wird zur neuen Attraktion

1 Million Besucher 2024: Der Grüne Bunker in Hamburg wird zur neuen Attraktion

Dezember 16, 2024
Monika Schmidt
1 Million Besucher: Der Grüne Bunker in Hamburg wird zur neuen Attraktion

Über eine Million Menschen haben 2024 den Grünen Bunker auf St. Pauli besucht – eine beeindruckende Zahl für eine neue Sehenswürdigkeit. Touristen und Hamburger gleichermaßen strömen zu diesem einzigartigen Ort, der Geschichte, Nachhaltigkeit und moderne Kultur vereint. Was einst als Flakbunker begann, ist heute eine der faszinierendsten Attraktionen der Stadt. Erfahren Sie, wie aus einem grauen Betonmonstrum ein grüner Leuchtturm der Hoffnung wurde. Dies ist ein exklusiver Überblick von der Redaktion RENEWZ.

Vom Bollwerk der Luftabwehr zum Leuchtturm der Nachhaltigkeit

Der Grüne Bunker, ursprünglich bekannt als Flakturm IV, wurde 1942 von der Bauorganisation Todt errichtet. Die architektonische Planung folgte standardisierten Entwürfen der deutschen Luftverteidigung, ohne einen klar benannten Einzelarchitekten, was den funktionalen Charakter des Bauwerks betont. Seine massiven Betonwände, bis zu 3,5 Meter dick, boten Schutz für bis zu 30.000 Menschen während der Bombenangriffe auf Hamburg. Auf seinem Dach standen schwere Geschütze, die das Ziel hatten, die Stadt zu verteidigen. Doch der Bau war nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein Mahnmal der Kriegszeit: Unter den Arbeitern waren zahlreiche Zwangsarbeiter, deren Schicksale heute in einer Ausstellung im Bunker gewürdigt werden.

Nach dem Krieg versuchten die Alliierten, das Betonmonstrum zu sprengen – erfolglos. Stattdessen diente der Bunker jahrzehntelang als Lagerraum, bis die Hamburger Clubszene in den 1990er-Jahren das Potenzial des Gebäudes entdeckte. Was einst kalt und abweisend wirkte, wurde zu einem Hotspot für Kultur und Nachtleben.

Die Verwandlung: Eine Vision wird Realität

2019 begann die spektakuläre Umgestaltung des Bunkers, die im Juli 2024 ihren Höhepunkt fand. Die Umgestaltung wurde von einem Team unter der Leitung des Architekten Matthias Lorenz realisiert, das die Herausforderung annahm, das historische Fundament mit moderner Architektur und Nachhaltigkeit zu verbinden. Die Restaurierung dauerte insgesamt fünf Jahre und erforderte ein Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro. Der Hauptinvestor Thomas Matzen, ein Hamburger Unternehmer mit einer Vision für nachhaltige Stadtentwicklung, und die Firma "Hilldegard Projekt GmbH" investierten rund 60 Millionen Euro, um den Bunker in ein modernes Wahrzeichen zu verwandeln. Dabei wurde die Höhe des Gebäudes um 20 Meter erhöht – fünf pyramidenförmige Etagen wurden hinzugefügt, die das historische Fundament harmonisch ergänzen.

Das Herzstück des Projekts ist der 1.400 Quadratmeter große Dachgarten mit über 4.700 Pflanzen. Diese grüne Oase dient nicht nur als ästhetischer Hingucker, sondern auch als natürlicher Konditionierer für das Gebäude. Wissenschaftler aus Hamburg untersuchen, wie diese grüne Architektur das Klima in urbanen Räumen beeinflussen kann. Besucher können den Dachgarten über einen 560 Meter langen Bergpfad erreichen, der mit Treppen und Rampen um das Gebäude führt. 

Wichtig: Glasflaschen, metallische Trinkflaschen und Thermoskannen sind aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt und müssen am Eingang abgegeben werden. Bitte planen Sie entsprechend, da diese Gegenstände nicht in den Bunker mitgenommen werden dürfen.

Ein Ort für alle: Kultur, Kulinarik und Geschichte

Der Grüne Bunker ist mehr als nur ein Gebäude – er ist ein Ort der Begegnung, der Inspiration und des Genusses. Hier ein Überblick, was Sie erwartet:

  • Kultur: Der resonanzraum im Bunker ist ein Ort für Konzerte, die klassische Musik mit modernen Elementen verbinden. Regelmäßige Foto- und Kunstausstellungen machen den Bunker zu einem kreativen Hotspot.
  • Kulinarik: Ob ein Kaffee am Nachmittag oder ein Abendessen mit Blick auf Hamburg – Restaurants und Bars auf den oberen Etagen laden zum Verweilen ein.
  • Geschichte: Eine Dauerausstellung erzählt von der düsteren Vergangenheit des Bunkers, der Rolle der Zwangsarbeiter und der Transformation zum heutigen Wahrzeichen.
  • Sport: Ein modernes Fitnesszentrum bietet Möglichkeiten zur aktiven Erholung direkt im Bunker.

Ein Wahrzeichen mit Strahlkraft

Die Reaktionen aus der Presse sprechen für sich: "Ein grüner Leuchtturm für Hamburgs Zukunft", titelte die Zeit. Der Spiegel lobte die gelungene Verbindung von Geschichte und Moderne, während die Hamburger Morgenpost den Bunker als "Symbol für Wandel und Innovation" bezeichnete. Mit über einer Million Besuchern im ersten Jahr ist der Grüne Bunker jetzt schon ein fester Bestandteil der Hamburger Tourismuslandschaft.

Warum Sie den Grünen Bunker besuchen sollten

Der Grüne Bunker ist ein Ort, der bewegt. Er zeigt, wie aus einem Mahnmal des Krieges ein Symbol für Hoffnung und Zukunft werden kann. Ob Sie sich für Architektur, Geschichte oder einfach nur für einen fantastischen Blick über Hamburg interessieren – der Bunker hat für jeden etwas zu bieten. Besuchen Sie diesen einzigartigen Ort, lassen Sie sich inspirieren und erleben Sie Hamburg aus einer völlig neuen Perspektive.

Praktische Informationen

  • Adresse: Feldstraße 66, St. Pauli
  • Eintritt: Der Zugang zum Dachgarten ist kostenlos, einige Events und Bereiche sind jedoch kostenpflichtig.
  • Anfahrt: U3, Station Feldstraße
  • Öffnungszeiten: Täglich von 9:00 bis 21:00 Uhr
  • Website: www.bunker-stpauli.de

Schicken Sie den Link zu dieser Geschichte an Freunde und Familie – denn der Grüne Bunker ist ein Erlebnis, das man teilen muss!