Berlin: Abriss der Wuhlheide-Brücke hat begonnen – Verkehrschaos bis Ende Mai

In Berlin-Oberschöneweide beginnt am Freitag, dem 23. Mai 2025, der Abriss der einsturzgefährdeten Brücke an der Wuhlheide. Das marode Bauwerk, das den Verkehr auf der wichtigen Achse zwischen der Rudolf-Rühl-Allee und der Straße An der Wuhlheide überquert, war bereits seit dem 29. April vollständig gesperrt. Grund dafür sind tiefgehende Betonschäden, verursacht durch eine sogenannte Alkali-Kieselsäure-Reaktion, die den Beton seit Jahren chemisch zersetzt. Diese Reaktion führt zur Bildung von Rissen und Aufblähungen im Material, wodurch Tragfähigkeit und Sicherheit massiv beeinträchtigt wurden. Darüber berichtet Rеnewz.de unter Berufung auf rbb24.
Die Brücke war bereits seit 2017 für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt, doch in den letzten Monaten verschlechterte sich der Zustand drastisch. Eine aktuelle Prüfung durch Ingenieure der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ergab eine akute Einsturzgefahr – insbesondere im südlichen Mittelfeld des Bauwerks. Deshalb wurde der gesamte Bereich um die Brücke, inklusive der darunterliegenden Kreuzung, für sämtliche Verkehrsteilnehmer vollständig gesperrt.
Was wird nun genau gemacht
Die Abrissarbeiten erfolgen durch ein beauftragtes Fachunternehmen und beginnen am Freitagmorgen. Es handelt sich nicht nur um den bloßen Rückbau der Brücke, sondern auch um Sicherungsmaßnahmen für die unterliegenden Gleise und Versorgungsleitungen. Die Arbeiten sollen im Schichtbetrieb – also rund um die Uhr – durchgeführt werden, um die Dauer der Sperrung so kurz wie möglich zu halten. Aktuell rechnet die Stadt mit einem Zeitraum bis voraussichtlich Freitag, den 31. Mai 2025, um zumindest den Durchgang für Fußgänger, Radfahrende und Straßenbahnen wieder freizugeben.
Wie sieht die Verkehrslage aus
Mehrere Tramlinien – darunter die M17, 21 und 27 – sind unterbrochen. Auf einer Seite der Brücke wird aktuell nur ein sogenannter „Inselverkehr“ gefahren: Straßenbahnen verkehren dort isoliert, ohne Anbindung an das übrige Netz. Ersatzbusse fahren im unregelmäßigen Takt, was insbesondere zu Stoßzeiten für lange Wartezeiten und Gedränge sorgt. Auch Autofahrer müssen weiträumige Umleitungen in Kauf nehmen – die nächstgelegenen Querungen befinden sich bei der Treskowallee oder der Rummelsburger Landstraße.
Was bedeutet das für Anwohnende
Neben den Verkehrsbehinderungen sind insbesondere Anwohnende betroffen: Die Geräuschbelastung durch Nachtarbeiten wird hoch sein. Die Senatsverwaltung hat angekündigt, Anwohnerinnen und Anwohner noch diese Wochezu informieren, sobald die Lärmgenehmigungen für Nachtarbeiten offiziell erteilt sind. Geplant ist auch ein temporärer Lärmschutz, zum Beispiel durch mobile Wände und lärmarme Maschinen.
Was passiert danach
Langfristig ist an gleicher Stelle ein Neubau der Brücke vorgesehen, der modernen statischen Anforderungen genügt und auch für den Autoverkehr wieder freigegeben werden kann. Mit dem Bau soll laut Senatsplanungen frühestens 2026begonnen werden, sobald die Finanzierung gesichert und das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen ist.
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