Auswandern nach Dubai & legal Firma gründen 2025

Auswandern nach Dubai klingt für viele wie ein steuerlicher Neuanfang – doch für deutsche Unternehmer beginnt der Weg nach Dubai mit einer grundsätzlichen juristischen Weichenstellung: Bin ich in Deutschland steuerpflichtig oder nicht? Diese Unterscheidung entscheidet darüber, ob Gewinne aus Dubai dem deutschen Fiskus unterliegen oder nicht. Der bloße Besitz einer Firma in den VAE reicht nicht aus, um sich aus der deutschen Steuerpflicht zu befreien. Entscheidend ist vielmehr der tatsächliche Lebensmittelpunkt – und dieser muss nachweisbar und rechtssicher in die Emirate verlegt werden. Ohne klare Abmeldung, Emirati-Visum und dauerhaften Aufenthalt erkennt das deutsche Finanzamt die Auswanderung steuerlich nicht an. Genau deshalb scheitern viele scheinbar „ausgewanderte“ Selbstständige bei Betriebsprüfungen – rückwirkende Nachzahlungen inklusive. Wer also legal und steuerlich sauber nach Dubai übersiedeln will, muss die Spielregeln der deutschen Abgabenordnung kennen und die Anforderungen des neuen Gastlandes erfüllen.
Praxis-Tipps & Hinweise (rechtlich & organisatorisch)
- Die Abmeldung beim deutschen Einwohnermeldeamt ist zwingende Voraussetzung zur steuerlichen Entlastung.
- Nach §1 EStG (Einkommensteuergesetz) gilt man als in Deutschland steuerpflichtig, wenn ein Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt besteht – selbst wenn man sich überwiegend im Ausland aufhält.
- Der neue „gewöhnliche Aufenthalt“ in Dubai muss durch physische Präsenz, Mietvertrag, Konto, Emirates ID und Visum belegbar sein.
- Auch Selbstständige und Freiberufler müssen ihre Tätigkeit in Deutschland offiziell beenden oder abmelden, inkl. Umsatzsteuer-Identnummer.
- Ohne korrekte Abmeldung ist man rückwirkend steuerpflichtig, inklusive Verzugszinsen, Strafen und vollständiger Buchprüfung.
- Bereits im Vorfeld sollte man mit einem Fachanwalt oder Steuerberater für internationales Steuerrecht prüfen, ob eine Wegzugsbesteuerung (§6 AStG) greift (z. B. bei GmbH-Anteilen).

Foto: Reuters
Strukturübersicht: Wann bin ich steuerlich kein Deutscher mehr
Maßnahme | Erforderlich? | Wirkung auf Steuerpflicht Deutschland |
---|---|---|
Abmeldung in Deutschland | Ja | Beendet unbeschränkte Steuerpflicht |
Wohnsitznachweis in Dubai (Miete, Visa) | Ja | Verlegt gewöhnlichen Aufenthalt |
Emirates ID + Kontoeröffnung | Ja | Voraussetzung für wirtschaftl. Lebensmittelpunkt |
Keine Anschrift / Zweitwohnung in DE | Ja | Verhindert Rückbezug durch Finanzamt |
Meldung ausländischer Firma nach §138 AO | Ja | Pflicht trotz Auswanderung |
Freiberufliche Abmeldung (Steuernummer, USt) | Ja | Verhindert deutsche Umsatzsteuerpflicht |
Welche Rechtsformen gibt es in Dubai
Die Wahl der richtigen Rechtsform ist eine der zentralen Weichenstellungen für jeden, der als deutscher Unternehmer nach Dubai auswandert. Denn nicht jede Firmenstruktur bietet die gleichen steuerlichen, rechtlichen oder betrieblichen Möglichkeiten. Einige ermöglichen ein Visum, andere nicht. Manche sind für Online-Dienstleister optimal, andere nur für lokalen Handel geeignet. Für deutsche Auswanderer sind vor allem Freezone-Firmen wegen 100 % Eigentum, einfacher Abwicklung und Steuerfreiheit attraktiv. Doch auch hier gilt: Wer die falsche Zone oder Tätigkeit wählt, riskiert Ablehnung bei der Bank, Probleme mit dem Visum oder sogar rechtliche Einschränkungen. Deshalb muss die Firmenstruktur immer zur tatsächlichen Geschäftstätigkeit, zum Aufenthaltsstatus und zur steuerlichen Planung passen.
Praxis-Tipps & rechtliche Hinweise
- Freezone Companies sind ideal für Online-Dienstleistungen, Coaching, Agenturarbeit, IT oder E-Commerce mit internationalen Kunden.
- Wer mit lokalen Kunden in den VAE arbeiten möchte (z. B. Einzelhandel, Gastronomie), benötigt eine Mainland LLC mit entsprechender Lizenz.
- Eine RAK ICC Offshore-Firma darf in den VAE nicht aktiv tätig sein – sie eignet sich nur als Holding, Eigentümerstruktur oder für IP-Verwaltung.
- Nicht alle Rechtsformen bieten ein Aufenthaltsvisum – für eine dauerhafte Auswanderung ist das entscheidend.
- Die Lizenz muss exakt zur tatsächlichen Tätigkeit passen – falsche Angaben können zur Lizenzentziehung führen.
- Für viele Berufsgruppen (z. B. Heilberufe, Fitness, Beauty) sind spezielle Berufszulassungen oder zusätzliche Genehmigungen nötig.
Vergleichstabelle: Rechtsformen in Dubai für Auswanderer
Rechtsform | Eigentum möglich? | Visum enthalten? | Lokale Geschäftstätigkeit erlaubt? | Für wen geeignet? |
---|---|---|---|---|
Freezone Company (FZ LLC) | Ja, 100 % | Ja | Nein (nur außerhalb der VAE) | Coaches, Agenturen, IT, E-Com |
Mainland LLC | Ja (seit 2021) | Ja | Ja | Handel, lokale Dienstleister, Restaurants |
RAK ICC Offshore | Ja | Nein | Nein | Vermögensverwaltung, IP, Holding |
Sole Establishment | Ja | Ja | Ja | Einzelberufe mit Lizenzpflicht (z. B. Berater) |
Schritt-für-Schritt zur Firmengründung und Auswanderung
Die Kombination aus Auswanderung und Firmengründung erfordert eine klare Struktur. Visum, Aufenthaltsrecht, Geschäftslizenz, Kontoeröffnung und Steuermeldungen greifen ineinander. Wer dies nicht sauber trennt oder überhastet umsetzt, riskiert entweder die Ablehnung durch Banken oder die Rückversteuerung in Deutschland. Deshalb ist es ratsam, eine mehrstufige Planung umzusetzen: erst Abmeldung, dann Firmengründung, anschließend Visum, dann Emirates ID und erst danach operative Tätigkeit.
Hinweise & Empfehlungen:
- Die Abmeldung aus Deutschland sollte vor Gründung erfolgen.
- Gründungen über seriöse Freezones (z. B. IFZA, SHAMS, DMCC) sind binnen 7–14 Tagen möglich.
- Nach Firmenregistrierung kann das Visum beantragt werden – inkl. Medical Check.
- Kontoeröffnung in den VAE ist nur mit Emirates ID und Visum möglich.
- Ohne Firmenlizenz kann keine geschäftliche Aktivität erfolgen.
- Reservebudget von mindestens 3–6 Monaten Lebenshaltungskosten einplanen.
Ablauf: Von Deutschland nach Dubai
- Abmeldung beim Einwohnermeldeamt in DE
- Auswahl der passenden Freezone oder Mainland-Behörde
- Registrierung der Firma (remote oder vor Ort)
- Visumantrag (Investor oder Freelancer)
- Emirates ID + Krankenversicherung
- Mietvertrag, Kontoeröffnung, Geschäftsaufnahme

Steuerrechtlich sicher handeln: Deutschland vs. Dubai
Das Steuerrecht ist der sensibelste Bereich der Auswanderung. Viele Deutsche verlassen sich auf Aussagen wie „Dubai ist steuerfrei“, ohne zu verstehen, wann genau Steuerfreiheit eintritt. Erst mit der vollständigen Verlagerung des gewöhnlichen Aufenthalts endet die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland. Zudem gelten für Unternehmer strenge Mitteilungspflichten bei Auslandsgesellschaften (§138 AO) und ggf. Wegzugsbesteuerung (§6 AStG). In Dubai selbst fällt ab 2023 eine Körperschaftsteuer von 9 % an – aber nur für Gewinne über 375.000 AED (ca. 93.000 €).
Hinweise & Empfehlungen
- Dubai ist nur steuerfrei, wenn der Lebensmittelpunkt dorthin verlegt wurde.
- Gewinne unter 375.000 AED sind in Dubai komplett steuerfrei.
- Bei Kapitalgesellschaften in DE ist Wegzugsbesteuerung zu prüfen.
- Meldepflichten für Auslandskonten und Firmen bestehen auch nach Auswanderung.
- Keine automatische Meldung zwischen Dubai und Deutschland – aber hohe Eigenverantwortung.
- Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und den VAE gibt es nicht.
Steuertabelle: Dubai vs. Deutschland
Steuerart | Deutschland | Dubai (VAE) |
---|---|---|
Einkommensteuer | Bis 45 % | 0 % (bei Wohnsitz in Dubai) |
Körperschaftsteuer | 15 % ab 2025 | 9 % über 375.000 AED Gewinn |
Umsatzsteuer | 19 % | 5 % (lokale Umsätze) |
Gewerbesteuer | Bis zu 17 % | 0 % |
Meldepflicht (§138 AO) | Ja | Nicht automatisch umgesetzt |
Welche Branchen lohnen sich für Auswanderer
Nicht jeder Geschäftsbereich funktioniert in Dubai gleich gut. Erfolgreich sind besonders skalierbare, digitale Geschäftsmodelle, Beratung, Coaching, E-Commerce, Technologie und Immobilien. Klassische Handwerksberufe oder lokale Dienstleistungen setzen entweder eine Mainland-Lizenz voraus oder sind schwerer zu skalieren. Dubai belohnt Unternehmer, die international denken, hohe Qualität liefern und Compliance einhalten.
Hinweise & Empfehlungen
- Digitale Berufe (IT, Agenturen, Web, SEO) lassen sich sofort starten.
- E-Commerce funktioniert gut über Dropshipping oder Amazon MENA.
- Coaching & Beratung sind stark nachgefragt – besonders im Businessbereich.
- Lokale Dienstleistungen (z. B. Yoga, Kosmetik, Fitness) erfordern Lizenz der jeweiligen Behörde.
- Im Immobiliensektor ist Dubai 2025 sehr aktiv – aber mit hoher Konkurrenz.
- Visum, Versicherung und Geschäftskonto sind in allen Branchen Voraussetzung.
Beispiele für gefragte Tätigkeiten
Bereich | Besonderheit in Dubai |
---|---|
IT & Entwicklung | Hohe Nachfrage, gute Honorare |
E-Commerce / Dropshipping | Steuerfrei, einfache Skalierung |
Beratung / Coaching | International, digital umsetzbar |
Design / Branding | Luxuskunden, hohe Erwartungen |
Immobilien & Investment | Hoher Kapitalumsatz, stark reguliert |
Bildung / Online-Kurse | Hohe Akzeptanz, Bedarf bei Expats |
Abschließender Impuls: Wer Dubai strategisch betritt, kann gewinnen – wer es oberflächlich angeht, zahlt doppelt

Dubai bietet 2025 nicht nur steuerlich attraktive Bedingungen, sondern die Chance auf unternehmerische Skalierung in einem dynamischen, technologieoffenen Umfeld. Doch diese Chancen sind kein Selbstläufer. Nur wer konsequent aus Deutschland austritt – rechtlich, steuerlich und wirtschaftlich – und Dubai strukturiert betritt, kann die volle Freiheit und Entlastung nutzen. Jeder Fehler in der Gründungsphase, in der Wahl der Rechtsform oder in der Kommunikation mit deutschen Behörden kann Jahre später zu Steuerforderungen, Visaverlust oder wirtschaftlichem Schaden führen. Die VAE belohnen Klarheit, Struktur und Verlässlichkeit – nicht Schnelligkeit oder Scheinauswanderung.
Darum gilt: Nicht die Geschwindigkeit entscheidet, sondern die Tiefe der Vorbereitung.
Steuern, Recht, Visa, Lizenz – alles muss aufeinander abgestimmt sein. Dubai ist kein Steuertrick, sondern ein souveräner Standort für Unternehmer mit Weitblick, Disziplin und Plan.
Letzter Maßnahmenplan: Erfolgreich und rechtskonform nach Dubai auswandern
- Steuerlich vorbereitet aus Deutschland austreten:
Abmeldung, Gewerbe schließen, Wegzug dokumentieren, Meldepflichten erfüllen. - Aufenthaltsrechtlich richtig einsteigen:
Lizenz & Visa mit passender Rechtsform, Emirates ID, Krankenversicherung, Wohnsitznachweis. - Geschäftlich nachhaltig starten:
Konto, Verträge, Buchhaltung, Compliance und Marktanbindung korrekt aufbauen. - Finanziell stabil und realistisch planen:
Rücklagen für mindestens 6 Monate, Puffer für Wechselkurse, Versicherungen, Steuerberatung. - Rechtssicher und steuerlich betreut bleiben:
Internationale Steuerberatung beibehalten – nicht nur bei Problemen, sondern strategisch.
Dubai ist eine unternehmerische Entscheidung – kein Lifestyle-Experiment.
Wer sie konsequent und rechtssicher trifft, kann in 2025 und darüber hinaus nicht nur steuerlich, sondern geschäftlich wachsen.
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