Wasser oder Krieg? Pakistan stellt Indien ein Ultimatum – Was über den drohenden Konflikt bekannt ist

Pakistan hat Indien mit Krieg gedroht, nachdem Neu-Delhi beschlossen hatte, aus dem historischen Indus-Wasservertrag auszutreten – einem Abkommen, das mehr als 60 Jahre lang die Wasserverteilung zwischen den beiden Atommächten regelte. Das berichtet RENEWZ unter Berufung auf Defense Express und die Times of India.
Austritt Indiens aus dem Abkommen
Die Lage eskalierte, nachdem Indien offiziell seinen Austritt aus dem Indus-Wasservertrag bekannt gab – einem Abkommen aus dem Jahr 1960, das selbst in Zeiten schwerster Konflikte zwischen den Ländern Bestand hatte.
Der Vertrag regelte die Verteilung der Flüsse aus dem Kaschmir-Gebiet und garantierte Pakistan Zugang zu seinen wichtigsten Wasserquellen: dem Indus, dem Jhelam und dem Chenab.
Anschlag in Kaschmir
Am Dienstag, den 22. April, töteten Kämpfer der wenig bekannten Gruppierung „Front des Widerstands“ in indischem Kaschmir 25 Menschen – darunter einen nepalesischen Staatsbürger und 24 Touristen aus Indien.
Indien warf Pakistan daraufhin Unterstützung terroristischer Gruppen vor. Islamabad wies die Anschuldigungen zurück. Der pakistanische Verteidigungsminister erklärte laut Medien, man sei nicht in den Vorfall verwickelt. Es handele sich um einen „lokalen Aufstand“.
Indiens Reaktion
Indien reagierte umgehend mit konkreten Maßnahmen:
- Schließung des Grenzübergangs in Kaschmir
- Annullierung bestehender Visa
- Aussetzung der Visavergabe
- Ausweisung pakistanischer Diplomaten
Höhepunkt war die Ankündigung des Austritts aus dem Indus-Wasservertrag, was bedeutet, dass Indien nun nicht mehr verpflichtet ist, den ungehinderten Wasserfluss nach Pakistan sicherzustellen.
Bedeutung des Indus-Abkommens
Das Abkommen galt sogar während der Kriege zwischen Indien und Pakistan in den Jahren 1965, 1971, dem Siachen-Konflikt (1984–2003) sowie während des Kargil-Krieges 1999.
Laut Vertrag erhielt Pakistan die Rechte auf Indus, Jhelam und Chenab, während Indien die Flüsse Ravi, Sutlej und Beas nutzen konnte. Der Indus ist für Pakistan die wichtigste Wasserquelle: Über 12 Millionen Hektarlandwirtschaftlicher Fläche werden damit bewässert, das gesamte Bewässerungssystem erstreckt sich über 65.000 Kilometer.
Indien kritisiert schon länger, dass es nur 20 % der Wassermengen erhält, während Pakistan 80 % beansprucht.
Pakistan droht mit Krieg
Am 24. April reagierte Pakistan mit einer Reihe von Gegenmaßnahmen:
- Schließung des Grenzübergangs in Kaschmir
- Ausweisung indischer Diplomaten
- 48-Stunden-Frist für indische Staatsbürger zur Ausreise
- Einschränkung der Reisefreiheit
- Sperrung des Luftraums für indische Fluggesellschaften
- Verbot des Handels, auch über Drittländer
Besonders brisant war die folgende Drohung:
„Jeder Versuch, den Wasserfluss nach Pakistan – entsprechend dem Indus-Vertrag – zu stoppen oder umzuleiten, wird als Kriegserklärung gewertet und entsprechend beantwortet.“, erklärte die pakistanische Seite.
Islamabad behält sich zudem das Recht vor, den Shimla-Vertrag von 1972 auszusetzen. Dieser regelte nach dem Krieg von 1971 territoriale Fragen, darunter die Rückgabe von 13.000 km² an Indien und die faktische Anerkennung von Bangladesch durch Pakistan.
Militärische Alarmbereitschaft
Laut Medienberichten versetzt Pakistan derzeit seine Streitkräfte in volle Gefechtsbereitschaft, um auf mögliche Aktionen Indiens vorbereitet zu sein. Beide Länder verfügen über Atomwaffen: Indien seit 1974, Pakistan seit 1998.
Angriff auf Touristen in Indien
Bereits am 23. April wurde bekannt, dass im indischen Teil Kaschmirs bei einem bewaffneten Überfall auf Touristen mindestens 20 Menschen getötet wurden.Die Ukraine reagierte ebenfalls auf die Eskalation und verurteilte die Gewalt.
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