RENEWZ.de
Finde, was zählt. Immer informiert
Lokale KI-Alternativen: Warum Klee eine sichere und flexible Lösung bietet

Lokale KI-Alternativen: Warum Klee eine sichere und flexible Lösung bietet

April 21, 2025
Monika Schmidt
Die App Klee zeigt, wie lokale KI sensible Dokumente sicher analysieren kann – ohne Cloud, ohne Datenabfluss. Renewz erklärt Nutzen, Technik und Zielgruppen.

In Zeiten wachsender digitaler Risiken und wachsamem Blick auf Datenverarbeitung gewinnt lokale Software zunehmend an Bedeutung. Die neue Anwendung Klee, entwickelt als quelloffene KI-Desktop-App für Windows und macOS, verspricht erstmals eine datenschutzkonforme Analyse eigener Dokumente – ganz ohne Verbindung zu externen Servern oder Cloud-Diensten. Darüber berichtet Renewz.de mit Verweis auf t3n.

Vollständige Datenkontrolle für sensible Inhalte

Im Gegensatz zu bekannten KI-Plattformen wie ChatGPT oder Claude verarbeitet Klee sämtliche Inhalte ausschließlich lokal. Die Anwendung erlaubt es, PDFs, Word-Dateien, Notizen und andere Formate direkt auf dem eigenen Gerät hochzuladen, thematisch zu gruppieren und durch ein Offline-KI-Modell auswerten zu lassen. Dabei bleiben alle Daten unter vollständiger Kontrolle des Nutzers – ein relevanter Vorteil für Berufe mit erhöhtem Vertraulichkeitsanspruch.

Zielgruppen sind u. a. Anwält:innen, Ärzt:innen, Journalist:innen, Forscher:innen und Selbstständige mit sensiblen Kunden- oder Vertragsdaten. Auch interne Unternehmensdokumente lassen sich mit Klee sicher analysieren, ohne den Umweg über externe Server.

Technischer Aufbau und Bedienung

Vor dem Einsatz muss ein passendes KI-Sprachmodell heruntergeladen werden. Die Software bietet hierzu eine Auswahl freier Modelle u. a. von Meta, Deepseek und Alibaba. Die Speichervoraussetzungen sind unterschiedlich – sie reichen von 8 GB für Basisvarianten bis hin zu 800 GB RAM für komplexe Sprachmodelle. Die App zeigt den Systembedarf transparent an und passt sich damit sowohl Einsteiger- als auch Profi-Nutzerprofilen an.

Das Interface ist funktional gegliedert in drei Module:

  • Chats: für textbasierte Abfragen (ähnlich wie bei Chatbots)
  • Notes: für interne Notizen oder Anmerkungen
  • Knowledge: für strukturierte Wissenssammlungen, die gezielt bei der KI-Abfrage berücksichtigt werden

Einmal eingerichtet, lassen sich Fragen wie „Welche Klauseln betreffen Fristen?“ oder „Wie hoch ist die Gesamtsumme aller Rechnungen?“ direkt an das Modell stellen. Die Antworten basieren ausschließlich auf den geladenen lokalen Inhalten.

Stärken und Schwächen im Vergleich zur Cloud-KI

Im Praxistest überzeugt Klee mit hoher Transparenz und klarer Nutzerführung. Die Textausgabe ist bei einfachen Fragen solide. Begrenzungen zeigen sich bei der sprachlichen Qualität: Kleinere Modelle neigen dazu, Inhalte auf Deutsch und Englisch zu mischen – insbesondere bei längeren oder komplexeren Fragen. Für flüssige, fehlerfreie Textvorschläge sind derzeit noch deutlich größere Modelle notwendig, die jedoch höhere Hardwareanforderungen stellen.

Auch die Antwortgeschwindigkeit variiert: Auf einem MacBook Air M1 benötigte die Analyse eines PDF-Ordners rund 30 Sekunden – im Gegensatz zu Echtzeit-Antworten großer Cloud-Dienste.

Lizenz, Kosten und kommerzielle Optionen

Klee ist quelloffen und steht unter der MIT-Lizenz. Der Quellcode ist öffentlich auf GitHub verfügbar. Die Basisversion ist kostenfrei und verzichtet vollständig auf Telemetrie oder Onlineverbindungen. Für Nutzer:innen, die dennoch hybride Optionen wünschen, steht eine kostenpflichtige Pro-Version mit Cloud-Anbindung für 12 US-Dollar monatlich zur Verfügung.

Damit schafft Klee einen bisher fehlenden Mittelweg zwischen Funktionalität, Sicherheit und Selbstbestimmung in der KI-Nutzung – besonders geeignet für Organisationen, die auf Datenschutz nicht verzichten können.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: WhatsApp-Update Mit Meta AI: Neuer KI-Chat Startet In Europa

crossmenu