Duda nennt russische Drohungen „klassische Desinformation“ – Warschau warnt vor nuklearer Eskalation

Polens Präsident Andrzej Duda hat auf die jüngsten Drohungen aus Moskau mit scharfer Kritik reagiert. Der Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes, Sergei Naryschkin, hatte bei einem Auftritt in Minsk erklärt, Russland werde im Falle eines „NATO-Angriffs“ „dem gesamten Bündnis Schaden zufügen“. Als erste betroffene Länder nannte er Polen und die baltischen Staaten. Das berichtet RENEWZ unter Berufung auf den polnischen Präsidenten Andrzej Duda, zitiert von der Polska Agencja Prasowa.
„Das ist klassische russische Desinformation, geprägt durch die sowjetische Propagandaschule“, sagte Duda auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kroatischen Präsidenten Zoran Milanović. Russland schüre gezielt Angst und Unsicherheit, indem es den Westen provoziere und gleichzeitig die eigene Eskalation als Verteidigung tarne.
Besondere Sorge bereitet Warschau die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus. „Ein Staat, der nukleare Waffen an die Grenze der NATO und der EU verlegt, während er von Sicherheit spricht, handelt nicht friedlich“, betonte Duda. Russland verhalte sich zunehmend aggressiv, auch gegenüber der Allianz, und verfolge eine imperialistische Politik, die sich in der brutalen Invasion der Ukraine zeige.
Duda erinnerte daran, dass die NATO ein rein defensives Bündnis sei: „Die NATO hat nie einen Staat angegriffen. Sie schützt die Stabilität in Europa.“ Russlands Rhetorik hingegen sei ein Instrument der Einschüchterung, um westliche Unterstützung für die Ukraine zu untergraben.
Seit Beginn des Angriffskrieges im Jahr 2022 droht Moskau regelmäßig mit dem Einsatz von Atomwaffen, insbesondere als Reaktion auf Waffenlieferungen oder Diskussionen über eine mögliche NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Im vergangenen Jahr leitete der russische Generalstab auf Anweisung Wladimir Putins Übungen mit nicht-strategischen Nuklearwaffen ein – ein gefährliches Signal an den Westen.
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