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Selenskyj: Waffenruhe beginnt nach US-Erklärung und wird überwacht

Selenskyj: Waffenruhe beginnt nach US-Erklärung und wird überwacht

März 25, 2025
Monika Schmidt
Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigt eine teilweise Waffenruhe an. Die USA spielen dabei eine Schlüsselrolle. Angriffe auf Energieziele sollen gestoppt werden.

Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, erklärte auf einem Briefing, dass die ukrainische Seite den US-Vertretern eine Liste mit Energieinfrastrukturobjekten übergeben habe, die von Russland nicht angegriffen werden dürfen. Sollte Russland die Vereinbarungen über eine teilweise Waffenruhe verletzen, werde die Ukraine dies den USA melden. Darüber berichtete Selenskyj bei einem Briefing, schreibt RENEWZ.

Nach den Ergebnissen der Gespräche in Saudi-Arabien seien alle Seiten verpflichtet, keine Angriffe auf die Energieinfrastruktur der jeweils anderen Seite durchzuführen, erklärte Selenskyj. Die ukrainische Seite habe jedoch "vorsorglich" eine gesonderte Liste mit Objekten an die US-Seite übermittelt, die keinesfalls Ziel von Angriffen sein dürften.

Aus Sicht der Ukraine trete die teilweise Waffenruhe in Kraft, sobald eine entsprechende Erklärung von den Vereinigten Staaten veröffentlicht wird:

„Sie (die US-Vertreter – Anm. d. Red.) sagten: Ja. Wir warten auf ein offizielles Signal aus Washington. Wir gehen davon aus, dass ab dem Moment der offiziellen Erklärung der USA Stille auf dem Wasser herrscht – und Stille hinsichtlich der Energieinfrastruktur“, sagte Selenskyj.

Falls Russland die Vereinbarungen über sichere Schifffahrt im Schwarzen Meer oder das Verbot von Angriffen auf Energieobjekte verletze, werde sich die Ukraine an die Vereinigten Staaten wenden:

„Wenn wir feststellen, dass jemand gegen die Abmachungen verstößt, wenden wir uns über alle unsere Kanäle mit Fakten und Beweisen an die US-Seite“, fügte er hinzu.

Worauf haben sich die Seiten geeinigt

Bereits am 25. März veröffentlichte die US-Präsidialverwaltung eine Zusammenfassung der technischen Gespräche mit ukrainischen und russischen Delegationen, die vom 23. bis 25. März in Saudi-Arabien stattfanden.

Washington teilte mit, dass sich alle Seiten auf die Gewährleistung der sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer geeinigt und Maßnahmen zur Umsetzung des Verbots von Angriffen auf Energieinfrastruktur vereinbart hätten.

Zudem hätten die USA ihre Bereitschaft bekräftigt, bei Gefangenenaustausch und Rückführung ukrainischer Kinder zu helfen. Washington versprach auch Unterstützung bei der Wiederherstellung des russischen Zugangs zum globalen Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Düngemittel.

Was sagt der Kreml

Der Kreml veröffentlichte seinerseits eine eigene Erklärung zu den Ergebnissen der Gespräche in Riad. Darin heißt es, dass die Waffenruhe im Schwarzen Meer erst dann in Kraft tritt, wenn die Sanktionen gegen die „Rosselchosbank“ und andere russische Finanzinstitute, die in den internationalen Agrarhandel eingebunden sind, aufgehoben werden.

Hintergrund zu den Verhandlungen

Die Gespräche fanden in Form sogenannter „Shuttle-Diplomatie“ statt – also nicht direkt zwischen der Ukraine und Russland, sondern über die USA als Vermittler.
Am 23. März verhandelte die ukrainische „technische“ Gruppe mit den USA, am 24. März führten die Amerikaner Gespräche mit der russischen Delegation, und am 25. März fanden erneut Konsultationen zwischen den USA und der Ukraine statt.

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