BVG-Warnstreik in Berlin am 27. und 28. März: Stillstand im Nahverkehr droht

Ab Mittwoch, dem 27. März 2025, werden in Berlin Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erneut stillstehen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Der Hintergrund: Die Tarifverhandlungen für rund 16.600 Beschäftigte sind am Freitagabend endgültig gescheitert.RENEWZ berichtet darüber unter Berufung auf rbb24.
Verdi ruft zu Warnstreik auf: Was steckt dahinter
Nach sechs ergebnislosen Verhandlungsrunden hat Verdi die Gespräche für gescheitert erklärt. Laut Gewerkschaft habe die BVG auch im letzten Anlauf kein Angebot vorgelegt, das der Verantwortung und Arbeitsbelastung der Beschäftigten gerecht wird.
„Die Arbeitgeber und der Berliner Senat hatten über 40 Tage Zeit, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen – doch es kam nichts“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt gegenüber rbb24.
Verdi fordert monatlich 750 Euro mehr Lohn für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die BVG hatte in ihrer letzten Offerte lediglich die Hälfte dieser Summe angeboten.
Welche Linien sind betroffen
Am Mittwoch und Donnerstag soll der komplette Betrieb von Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen der BVG eingestellt werden. Nicht betroffen ist die S-Bahn, da sie von der Deutschen Bahn betrieben wird.
Der Streik trifft insbesondere Berufspendlerinnen und -pendler hart – vor allem im Westen Berlins, wo derzeit zusätzlich die Ringbahnbrücke an der A100 gesperrt ist. Die Möglichkeit, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen, ist dadurch stark eingeschränkt.
BVG bietet Schlichtung an – Verdi bleibt kritisch
Die BVG kritisiert den Warnstreik scharf und warnt davor, den Konflikt „auf dem Rücken der Berliner Bevölkerung“ auszutragen. Stattdessen schlägt sie eine Schlichtung vor, um eine Lösung zu finden.
„Das macht man nicht“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der BVG.
Verdi zeigt sich offen für Gespräche, stellt aber klar, dass eine Schlichtung nur infrage kommt, wenn zuvor ein gemeinsamer Rahmen dafür vereinbart wird.
Parallel zum Warnstreik beginnt am Mittwoch die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik im April. Sollte sich die Mehrheit der rund 16.600 Beschäftigten der BVG dafür aussprechen, könnte der Berliner Nahverkehr in den kommenden Wochen massiv und auf unbestimmte Zeit eingeschränkt werden.
Trotz der ohnehin angespannten Verkehrslage in der Hauptstadt, insbesondere durch die Sperrung der Ringbahnbrücke an der A100, hält Verdi am Streikaufruf fest.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind nicht verantwortlich dafür, dass über Jahre hinweg Investitionen verschleppt wurden“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt in der rbb24 Abendschau.
Die kommenden Tage könnten also nicht nur zur Belastungsprobe für Pendlerinnen und Pendler werden – sondern auch zur Weichenstellung für den Arbeitskampf im Berliner Nahverkehr.
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Bild von Bild: dpa/Stache- rbb24