Was ist die DHL-Betrugsmasche mit QR-Code – wie funktioniert der Betrug und wie schützt man sich

DHL-Betrug, DHL-Betrugsmasche und QR-Code-Betrug nehmen in Deutschland seit Anfang Dezember 2025deutlich zu. Mit Beginn des Weihnachtsgeschäfts steigt das Paketaufkommen massiv, gleichzeitig häufen sich laut Verbraucherzentralen und Medienberichte Fälle von Phishing-Mails, Smishing-SMS, betrügerischen Anrufen und gefälschten DHL-Zustellzetteln mit QR-Code. Besonders betroffen sind Großstädte und Ballungsräume, in denen täglich Millionen Sendungen zugestellt werden. Darüber berichtet Renewz unter Berufung auf Focus Online.
Die Betrüger nutzen gezielt die Unsicherheit vieler Empfänger aus: Wer tatsächlich auf ein Paket wartet, hinterfragt eine Zustellbenachrichtigung seltener. Genau hier setzt die aktuelle DHL-Betrugsmasche mit QR-Code, auch „Quishing“genannt, an.
Die aktuelle Situation: warum der DHL-Betrug gerade jetzt eskaliert
Zwischen Ende November und Weihnachten vervielfacht sich das Online-Bestellvolumen. Zusteller arbeiten unter Zeitdruck, Ablageorte ändern sich, Nachbarn nehmen Pakete an – ideale Bedingungen für Betrug. Kriminelle kombinieren klassische Social-Engineering-Methoden mit neuen technischen Tricks wie QR-Codes, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen.
Anders als bei klassischen Phishing-Links sieht der Empfänger beim QR-Code keine URL, bevor er sie öffnet. Das macht diese Methode besonders gefährlich.
Welche DHL-Betrugsmaschen derzeit am häufigsten sind

1. Phishing-E-Mails und Smishing-SMS im Namen von DHL
Die häufigste Form des DHL-Betrugs sind gefälschte Nachrichten per E-Mail oder SMS. Darin wird behauptet, es gebe ein Problem mit der Zustellung, etwa:
- fehlende Adressdaten
- angebliche Zoll- oder Nachzahlungen
- Übergewicht des Pakets
- erneute Zustellung nur nach Bestätigung
Die Nachrichten enthalten einen Link zu einer täuschend echt wirkenden DHL-Webseite. Wer dort Daten eingibt, übermittelt sie direkt an die Täter. Diese Daten werden häufig weiterverkauft oder unmittelbar für Konto- und Zahlungsbetrug genutzt.
2. Betrügerische Telefonanrufe mit Code-Abfrage
Bei dieser Masche geben sich Täter als DHL-Mitarbeiter aus und erzeugen starken Zeitdruck. Sie kündigen an, einen „Sicherheitscode“ per SMS zu senden, der angeblich zur Identitätsprüfung nötig sei.
Tatsächlich handelt es sich oft um Einmalcodes zur Zwei-Faktor-Authentifizierung für E-Mail-, Shopping- oder Zahlungsdienste. Wer diesen Code weitergibt, verliert die Kontrolle über sein Konto.
3. Gefälschte DHL-Zustellzettel mit QR-Code (Quishing)
Besonders perfide ist die aktuell stark verbreitete Methode mit gefälschten Zustellbenachrichtigungen im Briefkasten. Die Zettel sehen echten DHL-Benachrichtigungen täuschend ähnlich und enthalten einen QR-Code mit Hinweisen wie:
- „Sendung konnte nicht zugestellt werden“
- „Termin zur Abholung vereinbaren“
- „Adresse bestätigen“
Der QR-Code führt auf eine nachgebaute DHL-Website. Dort werden persönliche Daten, Login-Informationen oder Zahlungsdaten abgefragt. Diese Betrugsform wird als Quishing bezeichnet – eine Kombination aus QR-Code und Phishing.
Woran man echten DHL-Kontakt von Betrug unterscheidet
Echte DHL-Benachrichtigungen enthalten in der Regel:
- den vollständigen Namen des Empfängers
- eine konkrete, nachvollziehbare Sendungsnummer
- klare Angaben zum Ablageort oder zur Filiale
- keine Aufforderung zur Eingabe sensibler Daten
DHL fordert niemals per SMS, E-Mail oder QR-Code zur Eingabe von Passwörtern, Zahlungsdaten oder Sicherheitscodes auf.
Wie man sich konkret vor DHL-Betrug schützt
Die wichtigsten Schutzmaßnahmen im Überblick:
- Keine QR-Codes scannen, die unerwartet im Briefkasten liegen
- Links nicht anklicken, sondern DHL-Sendungen ausschließlich über die offizielle App oder manuell eingegebene Website prüfen
- Keine Codes weitergeben, egal ob per Telefon, SMS oder E-Mail
- Absenderadressen genau prüfen, insbesondere bei E-Mails
- Verdächtige Nachrichten melden: Phishing-Versuche können an [email protected] weitergeleitet werden
Was tun, wenn man bereits auf den DHL-Betrug hereingefallen ist
Wer einen QR-Code gescannt, einen Link geöffnet oder Daten eingegeben hat, sollte sofort handeln:
- Passwörter aller betroffenen Konten ändern, beginnend mit dem E-Mail-Konto
- Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
- Bank oder Zahlungsanbieter kontaktieren und Zahlungen prüfen
- Gerät auf Schadsoftware überprüfen
- Den Vorfall bei DHL und ggf. bei der Polizei melden
Je schneller reagiert wird, desto geringer ist der Schaden.
Warum Wachsamkeit in der Weihnachtszeit entscheidend ist
Die DHL-Betrugsmasche mit QR-Code verdeutlicht, wie professionell und zielgerichtet Cyberkriminalität inzwischen arbeitet. Nach Angaben der Verbraucherzentralen und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) steigt die Zahl der gemeldeten Paket- und Phishing-Betrugsfälle im Dezember jedes Jahr deutlich an, da das Paketaufkommen stark zunimmt und Empfänger unter Zeitdruck stehen. Besonders gefährlich sind Quishing-Angriffe, da QR-Codes das tatsächliche Ziel verbergen und so klassische Warnsignale umgehen.
Sicherheitsbehörden betonen daher: Ruhe bewahren und selbst prüfen ist der wirksamste Schutz. Wer sich nicht zu schnellen Handlungen drängen lässt, keine QR-Codes von unbekannten Zustellzetteln scannt und Sendungen ausschließlich über die offizielle DHL-App oder die manuell aufgerufene Website überprüft, reduziert das Betrugsrisiko erheblich.
Bei konkretem Verdacht raten Experten, den Vorfall sofort zu melden:
- Verbraucherzentrale Hotline: 0900 1 89 79 79 (kostenpflichtig)
- BSI Bürger-Hotline: 0800 274 1000 (kostenfrei)
Diese Schritte helfen nicht nur dem eigenen Schutz, sondern auch dabei, aktuelle Betrugswellen schneller zu stoppen.
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