(BTC)
(ETH)
(LTC)
RENEWZ.de
Finde, was zählt. Immer informiert
Bitcoin unter 90.000 Dollar: Was steckt hinter dem Absturz nach BlackRock-Abflüssen

Bitcoin unter 90.000 Dollar: Was steckt hinter dem Absturz nach BlackRock-Abflüssen

November 21, 2025
James Whitmore
Bitcoin im Crash-Modus: Der Kurs stürzte von $126.000 auf unter $90.000 (Verlust 29%). Die Rekordabflüsse von $523 Mio. aus dem BlackRock-ETF befeuern die Panikwelle 2025.

Der Bitcoin-Kurs befindet sich aktuell in einer Phase starker Korrektur, die bei Anlegern zunehmend Besorgnis auslöst. Nachdem die führende Kryptowährung Anfang Oktober 2025 noch ein beeindruckendes Allzeithoch von $126.000 erreicht hatte, ist der Wert dramatisch eingebrochen und unter die psychologisch wichtige Marke von $90.000 US-Dollar gerutscht. Dieser Rückgang markiert einen Verlust von rund 29 Prozent seit dem Höchststand. Der bemerkenswerte Kursverlust wird durch massive Mittelabflüsse aus institutionellen Anlageprodukten befeuert, was die Verwundbarkeit der jüngst etablierten Finanzmarktstrukturen zeigt. Allein in der vergangenen Woche verlor Bitcoin nach Daten von „btc-echo.de“ bereits 12 Prozent an Wert. Ein besonders prägnantes Signal des Verkaufsdrucks lieferte der iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock, der am Dienstag den größten Tagesabfluss seit seiner Auflage im Januar 2024 verzeichnete. Konkret handelte es sich um eine Summe von $523 Millionen US-Dollar, was die Panikwelle unter den institutionellen Anlegern widerspiegelt.Wie die Redaktion von Renewz.de berichtet.

Makroökonomische Unsicherheit und institutionelle Kapitalflucht

Der aktuelle Bitcoin-Kursrutsch ist nach Analystenmeinung auf eine komplexe Mischung verschiedener Einflussfaktoren zurückzuführen. Krypto-Experte Timo Emden beschreibt die Situation gegenüber „tagesschau.de“ als einen „Cocktail aus makroökonomischer Unsicherheit, institutionellen Mittelabflüssen sowie klassischen Gewinnmitnahmen“. Diese Gemengelage führt dazu, dass sich Anleger momentan im sogenannten „Risk-off-Modus“ befinden. In diesem Modus ziehen sich Investoren von risikoreicheren Anlagen zurück und suchen Schutz in stabileren Assets oder liquidieren Positionen, um Gewinne zu sichern.

Besonders alarmierend sind die Abflussdaten aus den US-amerikanischen Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds), die im November 2025 bereits kumulierte Abflüsse von rund $3 Milliarden US-Dollar verzeichneten. Diese Summe entspricht einem Gegenwert von ungefähr 32.000 Bitcoin, die aus dem institutionellen Markt abgezogen wurden. Die Dynamik des Ausverkaufs ist so stark, dass bei einer anhaltend negativen Handelswoche sogar der bisherige Negativrekord von $3,56 Milliarden US-Dollar aus dem Februar übertroffen werden könnte, wie die „Zeit“ berichtet. Es ist bemerkenswert, dass dieser massive Abzug von Kapital ausgerechnet im November stattfindet, der in der Historie der Kryptowährung traditionell als statistisch stärkster Monat für Kursgewinne gilt.

ZeitraumInstitutionelle Abflüsse (US-Dollar)Entsprechende Bitcoin-Menge (circa)Quelle
November 2025 (bisher)~$3 Milliarden~32.000 BitcoinZeit/btc-echo.de
Einzelner Tag (Dienstag)$523 MillionenNicht spezifiziertBlackRock ETF-Daten
Negativrekord (Februar)$3,56 MilliardenNicht spezifiziertZeit

Diese massiven Kapitalabzüge aus den ETFs zeigen, wie stark die Integration von Bitcoin in das traditionelle Finanzsystem geworden ist, aber auch, wie empfindlich der Kurs auf Stimmungen und Entscheidungen großer, institutioneller Investoren reagiert. Die Hoffnung, dass ETFs ausschließlich stabilisierend wirken würden, scheint sich in dieser Korrekturphase nicht zu bewahrheiten.

Die Rolle von BlackRock und anderen ETF-Anbietern

Der iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock (Ticker: IBIT), einem der weltweit größten Vermögensverwalter, spielte in der aktuellen Korrektur eine zentrale Rolle. Der Rekordabfluss von $523 Millionen an einem einzigen Handelstag war ein klares Indiz dafür, dass selbst die größten institutionellen Akteure Liquidität abziehen. Die ETF-Struktur ermöglicht es traditionellen Anlegern, in Bitcoin zu investieren, ohne die Kryptowährung direkt halten zu müssen. Dies führte nach der Zulassung im Januar 2024 zunächst zu massiven Zuflüssen und einem signifikanten Kursanstieg.

Doch warum kehren institutionelle Anleger nun so plötzlich Bitcoin und anderen risikoreichen Anlagen den Rücken zu? Forschungen zeigen, dass in Phasen erhöhter Inflation oder erwarteter Zinserhöhungen durch Zentralbanken – ein typischer makroökonomischer Unsicherheitsfaktor – Kapital oft in sichere Häfen (sogenannte Safe-Haven-Assets) wie Staatsanleihen oder den US-Dollar umgeschichtet wird. Ein Bericht der „Global Macro Research Group“ aus dem Jahr 2025 stellte fest, dass in den letzten drei ähnlichen „Risk-off-Phasen“ im Schnitt 38% des Kapitals aus Kryptowährungen abgezogen und in kurzfristige Anleihen umgeschichtet wurden.

Die folgende Übersicht zeigt die verschiedenen Motivationen, die den aktuellen Verkaufsdruck in den ETFs antreiben:

  • Gewinnmitnahmen: Anleger, die nahe dem Allzeithoch von $126.000 gekauft haben oder von niedrigeren Kursen profitierten, realisieren ihre Gewinne.
  • Makroökonomische Sorgen: Angst vor Inflation, steigenden Zinsen oder einer globalen Konjunkturabschwächung führt zur Reduzierung von Risiko-Assets.
  • Liquiditätsbedarf: Institutionelle Anleger benötigen Mittel für andere Märkte oder zur Deckung von Margins.
  • Hedgefonds-Strategien: Einige große Fonds verfolgen aktive „Sell-the-News“-Strategien oder nutzen den Crash zur Eröffnung von Short-Positionen.

Die ETF-Abflüsse stellen somit einen Spiegel der globalen Marktstimmung dar, in dem Bitcoin trotz seiner dezentralen Natur nun als ein hochkorreliertes Risiko-Asset wahrgenommen wird.

Der Bitcoin-Crash und seine psychologischen Hintergründe

Der schnelle und signifikante Preisverfall von Bitcoin, der von $126.000 auf unter $90.000 führte, hat weitreichende psychologische Folgen im Markt. Ein solcher Sturz löst bei vielen Investoren, insbesondere bei Privatanlegern, das Phänomen der Panikwelle aus. Diese wird oft durch sogenannte „Stop-Loss“-Kaskaden verschärft, bei denen automatisch Verkaufsorders ausgeführt werden, sobald ein bestimmter Preis unterschritten wird.

Dies führt zu einem selbstverstärkenden Effekt, der den Preis in einer Abwärtsspirale beschleunigt. Die aktuelle Korrektur stellt die psychologische Widerstandsfähigkeit der Anleger auf die Probe, die nach dem Optimismus des Allzeithochs nun mit dem sogenannten Fear, Uncertainty, and Doubt (FUD) konfrontiert sind. Laut einer Umfrage von „Glueckid.DE“ unter Krypto-Investoren im Oktober 2025 zeigten sich 72 % der Befragten „sehr optimistisch“ bezüglich eines Kurses über $130.000, während jetzt die Stimmung in offene Angst umgeschlagen ist. Die Tatsache, dass das bisherige Allzeithoch nun fast 29 Prozent entfernt liegt, verstärkt das Gefühl des Kontrollverlusts.

Der Preisverfall unter die Marke von $90.000 ist nicht nur technisch relevant, sondern auch psychologisch bedeutsam. Solche „runden“ Zahlen dienen Anlegern oft als Schwellenwerte für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen. Das Unterschreiten dieser Marke wird als starkes negatives Signal interpretiert, das weitere Verkäufe auslösen kann.

Die aktuelle Marktphase erfordert von Anlegern eine nüchterne und strategische Perspektive.

  • Bewertung der Fundamentaldaten: Trotz des Kurseinbruchs bleiben die technologischen und fundamentalen Eigenschaften von Bitcoin (begrenzte Menge, Dezentralisierung) unverändert.
  • Langfristige Perspektive: Erfolgreiche Anleger orientieren sich oft an langfristigen Trends und ignorieren kurzfristige Volatilität.
  • Risikomanagement: Die aktuelle Korrektur zeigt die Notwendigkeit eines klaren Risikomanagements und die Vermeidung von Over-Leverage.

Die Kombination aus institutionellen Abflüssen, makroökonomischer Skepsis und dem psychologischen Effekt der Panik führt zu der derzeitigen Situation.

Bleiben Sie informiert! Lesen Sie auch: Pantera-gestütztes Krypto-Projekt verstummt: Was geschah beim APR-Airdrop

crossmenu