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Matter 1.5 Update: Wie Smart-Home-Kameras und Bewässerungssysteme nahtlos verschmelzen

Matter 1.5 Update: Wie Smart-Home-Kameras und Bewässerungssysteme nahtlos verschmelzen

November 21, 2025
James Whitmore
Matter 1.5 integriert WLAN-Kameras, Bodensensoren und dynamische Energietarife. Erfahren Sie, wie der Smart-Home-Standard Ihr Zuhause sicherer und effizienter macht – alle Fakten zur neuen CSA-Spezifikation 2025.

Der Smart-Home-Standard Matter hat mit der Veröffentlichung der Version 1.5 durch die zuständige Connectivity Standards Alliance (CSA) einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht, insbesondere im Hinblick auf Sicherheits- und Energiemanagementfunktionen. Erstmals umfasst das Protokoll nun Befehlssätze zur standardisierten Steuerung von WLAN-Überwachungskameras, was einen echten Mehrwert für die Interoperabilität im vernetzten Zuhause darstellt. Die neuen Spezifikationen, die am heutigen Donnerstag, den 20. November 2025, veröffentlicht wurden, erlauben es, Wi-Fi-Kameras ohne die herstellerspezifische App über übergreifende Matter-Plattformen wie Amazon, Apple, Google, Samsung oder Home Assistant einzurichten und zu bedienen. Darüber hinaus wird die Produktpalette von Matter um neue Kategorien erweitert, darunter Bodensensoren und steuerbare Ventile für automatisierte Bewässerungssysteme, sowie erweiterte Steuerungsfunktionen für motorisierte Jalousien und eine dringend benötigte Vereinfachung des Energiemanagements durch die Integration dynamischer Stromtarife.Wie die Redaktion Renewz.de berichtet.

WLAN-Überwachungskameras: Matter 1.5 bringt umfassende Steuerung

Die Integration von WLAN-Überwachungskameras in den Matter Standard ist ein lange erwartetes Feature, das die Kontrolle über die Heimüberwachung grundlegend vereinfacht. Die Matter-Version 1.5 unterstützt nahezu alle gängigen Funktionen für Video-, Audio- und Datenspeicherung, was eine hohe Kompatibilität über verschiedene Hersteller hinweg gewährleistet. So können autorisierte Drittanbieter-Apps mittels standardisierter Befehlssätze auf die Kameras zugreifen, sobald deren Firmware auf Version 1.5 aktualisiert wurde. Video- und Audiospuren lassen sich in Echtzeit streamen, wobei die Technologie WebRTC zum Einsatz kommt. Verfügen die Kameras über eingebaute Mikrofone und Lautsprecher, kann sogar eine Gegensprechanlage implementiert werden. Besonders bemerkenswert ist, dass Matter 1.5 auch Steuerbefehle für Kameras mit Schwenk-, Neige- und Zoomfunktionen (Pan-Tilt-Zoom, PTZ) unterstützt, sofern die Hardware dies zulässt. Zudem können Benutzer spezifische Bereiche definieren, in denen die Bewegungserkennung aktiv sein oder gänzlich ignoriert werden soll. Hersteller wie TP-Link haben bereits auf der IFA 2025 Pläne für Updates für Modelle wie die Tapo C260 und Tapo C560WS angekündigt, um schnellstmöglich Matter-kompatible Kameras auf den Markt zu bringen.

Technische Details zur Matter-Kamerasteuerung in Version 1.5:

  • Live-Streaming von Video und Audio über WebRTC
  • Unterstützung von Gegensprechanlagen (via Mikrofon/Lautsprecher)
  • Steuerung von Pan-Tilt-Zoom (PTZ) Funktionen
  • Definition von Bereichen für die Bewegungserkennung
  • Lokale und Cloud-Speicherung von Videoaufnahmen
  • Verwendung von IP-basierten Protokollen wie STUN und TURN

Überraschend weitreichende Cloud-Funktionen für Matter Kameras

Die in Matter 1.5 integrierten Funktionen zur Kamerasteuerung gehen in einigen Aspekten über die ursprünglichen Erwartungen hinaus, insbesondere hinsichtlich der Cloud-Anbindung. Das Protokoll ermöglicht nun das Speichern von Videoaufnahmen sowohl lokal als auch in der Cloud. Der Zugriff auf diese Daten ist dabei nicht nur innerhalb des Heimnetzwerks, sondern auch remote über das Internet möglich. Um dies zu realisieren, greift Matter 1.5 auf bewährte IP-Netzwerkprotokolle zurück. Dazu gehören STUN (Session Traversal Utilities for NAT) für Peer-to-Peer-Kommunikation bei potenziell versteckter öffentlicher IP-Adresse und TURN (Traversal Using Relays around NAT), um Firewall-Probleme zu umgehen. Die Verwendung des TCP (Transmission Control Protocol) stellt sicher, dass große Datenmengen die Bandbreite des Heimnetzwerks nicht überlasten, die Matter-Steuerzentralen nicht verlangsamen und die Akkulaufzeit der Kameras nicht unnötig verkürzen. Die Möglichkeit integrierter Cloud-Speicherfunktionen überrascht viele Beobachter, da dies kommerziellen Interessen einiger Kamerahersteller entgegenstehen könnte, deren Geschäftsmodell oft auf kostenpflichtigen Abonnements für Cloud-Funktionen basiert. Es bleibt abzuwarten, wie Hersteller ihre Alleinstellungsmerkmale gegenüber der plattformübergreifenden Matter-Schnittstelle schützen werden.

  • Angenommene Einschränkungen vor Version 1.5:
    • Begrenzte oder keine Cloud-Speicher-Integration
    • Fokus hauptsächlich auf lokale Funktionen (Live-View)
  • Realisierte Funktionen in Matter 1.5:
    • Lokale und Cloud-Speicherung möglich
    • Remote-Zugriff über das Internet
    • Einsatz von STUN und TURN zur Netzwerk-Traversal
    • Nutzung von TCP zur Vermeidung von Bandbreitenüberlastung

Intelligente Bewässerung, Jalousiesteuerung und Energiemanagement

Neben den Neuerungen im Bereich Videoüberwachung erweitert Matter 1.5 die Funktionalität des Smart-Home-Standards in essenziellen Bereichen des Haushalts- und Außenbereichsmanagements. Erstmals werden Bodensensoren und intelligente Bewässerungsventile in das Protokoll integriert. Diese Bodensensoren sind in der Lage, die Bodenfeuchtigkeit und je nach Modell auch die Temperatur im Wurzelbereich der Pflanzen zu überwachen. Basierend auf diesen präzisen Daten kann die Bewässerungszeit viel flexibler und bedarfsgerechter eingestellt werden, was eine Über- oder Unterversorgung der Pflanzenwurzeln verhindert und Wasser spart. Ebenfalls wurden die Befehlssätze zur Steuerung von Rollos, Jalousien und Vorhangantrieben erweitert. Während bisher nur einfache Befehle wie "Öffnen" und "Schließen" verfügbar waren, ermöglicht die neue Version nun komplexere Manöver, wie das präzise Positionieren von mehrteiligen Schiebeelementen oder das Kippen der Lamellen von Jalousien. Ein wichtiger Schritt für das Management von Energiekosten ist die Hinzunahme des neuen Gerätetyps "Tarifmessgerät für elektrische Energie". Obwohl dieser sperrige Name auf Hardware hindeutet, handelt es sich hierbei um eine Software-Schnittstelle, die Nutzern Zugriff auf aktuelle oder prognostizierte Daten zu Preisen, Verbrauch oder Leistung aus externen und internen Quellen ermöglicht.

  • Neue Geräteklassen und Funktionen in Matter 1.5:
    • Bewässerung: Bodensensoren, Bewässerungsventile für flexible Zeitpläne.
    • Beschattung: Erweiterte Befehle (Positionierung, Lamellenkippung) für Jalousien/Rollos.
    • Energiemanagement: Schnittstelle für dynamische Stromtarife und Verbrauchsdaten.

Die Verknüpfung von Daten von Energieversorgern, Netzbetreibern oder der eigenen Photovoltaik-Anlage mit dieser Schnittstelle ermöglicht es, energieintensive Matter-Geräte automatisch zu schalten – abhängig davon, ob gerade viel günstiger Strom verfügbar ist oder erwartet wird. Dies ist ein entscheidender Fortschritt für die intelligente Steuerung von Verbrauchern und die Nutzung schwankender Strompreise im Smart Home. Die Erweiterungen in Matter 1.5 demonstrieren die Ambition der CSA, den Standard zur zentralen Steuerungseinheit für alle relevanten Aspekte des modernen Wohnens zu machen, von der Sicherheit bis zur Energieeffizienz.

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