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Immobilienmarkt 2025: Erreicht der Bauzins bald die Vier-Prozent-Marke

Immobilienmarkt 2025: Erreicht der Bauzins bald die Vier-Prozent-Marke

November 17, 2025
James Whitmore
Der deutsche Immobilienmarkt zieht 2025 an: Gewos erwartet +14% mehr Käufe. Doch steigende Bauzinsen (zuletzt 3,7%) bremsen den Aufschwung. Experten sehen 4% kommen.

Der deutsche Immobilienmarkt zeigt Anzeichen einer deutlichen Belebung, da wieder mehr Menschen den Kauf von Wohnungen, Häusern und Bauflächen in Betracht ziehen. Diese steigende Nachfrage wird jedoch durch die steigenden Bauzinsen gebremst, die die Finanzierungskosten für potenzielle Käufer erhöhen. Nach einem Rückgang ab 2022, als stark steigende Zinsen den vorangegangenen Boom abrupt beendeten, erholt sich der Markt nun kontinuierlich. Experten des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung erwarten für das Jahr 2025 eine signifikante Zunahme der Transaktionen, da sich die Kaufzurückhaltung allmählich auflöst und insbesondere private Käufer zurückkehren. Das Vertrauen der potenziellen Käufer, eine Immobilienfinanzierung stemmen zu können, nimmt zu, zudem weichen einige Menschen aufgrund der anhaltend hohen Mieten auf Wohneigentum aus, so Immobilienexperte Sebastian Wunsch, berichtet Renewz.de mit Verweis auf Cash.

Das Gewos-Institut prognostiziert, dass die Zahl der Käufe von Wohnimmobilien in diesem Jahr auf etwa 656.000 ansteigen wird, was einem Zuwachs von über 14 Prozent im Vergleich zu 2024 entspricht. Der Gesamtumsatz mit Wohnimmobilien, wozu Eigenheime, Eigentumswohnungen, Mehrfamilienhäuser und Wohnbauland zählen, dürfte demnach um 18 Prozent auf rund 221 Milliarden Euro steigen, nachdem er im Vorjahr noch bei etwa 188 Milliarden Euro lag. Insbesondere bei Bestandsimmobilien, also Eigenheimen und Eigentumswohnungen, wird erwartet, dass das Vorkrisenniveau von 2021 übertroffen wird. Das erste Halbjahr 2025 verlief bereits stark, sodass man für das Gesamtjahr mit einem Anstieg der Käufe um rund 13 Prozent rechnet. Allerdings bleiben die Segmente Bauland und Neubauwohnungen weiterhin hinter dem Vorkrisenniveau zurück und liegen voraussichtlich noch mehr als 40 Prozent darunter.

Die Schattenseite des Aufschwungs sind die Kreditzinsen, die tendenziell weiter steigen. Laut FMH-Finanzberatung wurden zuletzt für zehnjährige Immobilienkredite im Durchschnitt jährlich rund 3,7 Prozent fällig, während dieser Wert zwölf Monate zuvor noch bei 3,3 Prozent lag. Max Herbst, Gründer der FMH-Finanzberatung, hält einen Anstieg der Bauzinsen auf vier Prozent bis zum Jahresende für möglich. Er betont, dass die Zinsentwicklung nicht primär von den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zu den Leitzinsen abhängt, sondern maßgeblich von der Rendite zehnjähriger Bundesantleihen. Diese Renditen könnten aufgrund der Konjunkturlage und der steigenden Staatsverschuldung zunehmen, je nachdem, ob Investoren Deutschland die wirtschaftliche Wende zutrauen oder ob sie steigende Risikoaufschläge verlangen.

Da viele Käufer hohe Darlehensbeträge benötigen, machen sich selbst geringe Zinsaufschläge deutlich bemerkbar und verteuern die Gesamtfinanzierung erheblich. Trotz der steigenden Zinslast glaubt Herbst jedoch nicht, dass die aktuelle Markterholung abrupt enden wird. Er weist darauf hin, dass die Zinsanstiege derzeit moderater ausfallen als im Jahr 2022, als die Bauzinsen innerhalb eines halben Jahres von einem auf 3,3 Prozent stiegen. Ein weiterer positiver Faktor für potenzielle Käufer ist, dass sie wieder eine größere Auswahl an Objekten haben und von einem etwas gemäßigteren Preisniveau profitieren. Gewos-Experte Wunsch ergänzt, dass die aktuellen Preise für Bestandswohnungen immerhin noch sechs Prozent unter dem Rekordniveau des letzten Immobilienbooms liegen, bei Eigenheimen beträgt dieser Abstand sieben Prozent.

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