Teller des gesunden Essens: So gelingt die ausgewogene Ernährung

Die Prinzipien der ausgewogenen Ernährung sind das Fundament für ein langes und vitales Leben, indem sie eine klare, visuelle Orientierung für die tägliche Nahrungsaufnahme bieten, fernab komplizierter Diätregeln. Das wissenschaftlich fundierte Konzept des „Tellers des gesunden Essens“ (Healthy Eating Plate) der Harvard T.H. Chan School of Public Health zeigt die optimalen Proportionen von Nährstoffen. Eine konstante und ausgewogene Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen ist entscheidend für die Prävention chronischer Krankheiten. Studien, die im Rahmen des European Nutrition and Health Report 2025 veröffentlicht wurden, bestätigen, dass die Orientierung an diesen Richtlinien das Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten um bis zu 40 Prozent senken kann. Dieses flexible Modell dient als Lebensphilosophie, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt.Wie die Redaktion Renewz.de berichtet.
Makronährstoffverteilung: Die Hälfte des Tellers für Gemüse und Obst
Die Makronährstoffverteilung nach dem Tellermodell hebt die zentrale Rolle pflanzlicher Lebensmittel hervor: Gemüse und Obst müssen zusammen etwa die Hälfte der gesamten Mahlzeit ausmachen. Sie liefern essenzielle Vitamine, Mineralstoffe und vor allem Ballaststoffe, die für eine gesunde Darmflora und langanhaltende Sättigung entscheidend sind. Die DGE empfiehlt Erwachsenen eine Zufuhr von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen täglich. Dabei ist zu beachten, dass Kartoffeln aufgrund ihres hohen Stärkegehalts nicht als vollwertige Gemüseportion zählen sollten. Es empfiehlt sich, eine große Vielfalt an Farben und Arten von Gemüse zu konsumieren und ganze Früchte anstelle von Säften zu bevorzugen, um den vollen Ballaststoffgehalt zu nutzen und eine hohe Zuckerzufuhr zu vermeiden. Stark stärkehaltige Lebensmittel sollten nur in Maßen verzehrt werden, da sie den Blutzuckerspiegel schnell beeinflussen. Ein guter Tipp zur Steigerung der Gemüseaufnahme ist die Methode des „Versteckens“ in Suppen oder Saucen.
Proteine und Vollkorn: Die Säulen der Sättigung und Energie
Die verbleibende Hälfte des „Tellers des gesunden Essens“ wird gleichmäßig auf Proteine und Vollkornprodukte aufgeteilt, jeweils ein Viertel der Mahlzeit. Diese Proportionen gewährleisten eine ausgewogene Energieversorgung und eine lang anhaltende Sättigung. Vollkornprodukte (brauner Reis, Vollkornnudeln) liefern komplexe Kohlenhydrate, die langsam verdaut werden, was einen stabilen Blutzuckerspiegel sichert. Proteine (Fisch, Hülsenfrüchte, Geflügel) sind essenziell für Gewebereparatur und Hormonproduktion. Eine Studie der DAK-Krankenkasse aus dem Jahr 2024 zeigte, dass Personen mit vollwertiger Ernährung seltener unter Müdigkeit leiden, was auf die stabile Energieversorgung zurückzuführen ist. Hierbei sollte man magere und pflanzliche Proteine bevorzugen und rotes oder verarbeitetes Fleisch stark begrenzen.

| Komponente | Empfohlene Auswahl (Viertel des Tellers) | Zu Begrenzen (oder meiden) |
| Vollkorn | Brauner Reis, Quinoa, Vollkornnudeln | Weißbrot, polierter Reis, zuckerhaltiges Müsli |
| Gesunde Proteine | Fisch (Lachs), Hülsenfrüchte (Linsen), Geflügel, Tofu | Rotes und verarbeitetes Fleisch, frittierte Produkte |
Gesunde Fette und Hydratation: Essenzielle Begleiter
Die vierte Komponente sind die gesunden Fette und die Hydratation, die den Teller ergänzen. Ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3, sind essenziell für die Zellfunktion. Forschungen zeigen, dass der regelmäßige Konsum von Olivenöl und Nüssen die kardiovaskuläre Gesundheit signifikant verbessern kann. Bei den Fetten sollten Sie hochwertige Pflanzenöle (Oliven-, Rapsöl) nutzen und Transfette sowie gesättigte Fette aus rotem Fleisch vermeiden. Ebenso zentral ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Wasser muss die erste Wahl sein. Ein Erwachsener sollte täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser trinken, um alle Stoffwechselprozesse optimal zu unterstützen. Süße Softdrinks und Säfte mit hohem Zuckergehalt sollten gemieden werden.
Praktische Umsetzung: Menüplanung, Zucker- und Salzreduktion
Die Umsetzung der Teller-Prinzipien erfordert Menüplanung und die strikte Einschränkung von Zucker und Salz. Die WHO empfiehlt, freie Zucker auf unter 10 Prozent der täglichen Energieaufnahme zu begrenzen, was etwa 50 Gramm entspricht, wobei eine weitere Reduzierung empfohlen wird. Der Großteil des Zuckers wird oft unwissentlich über verarbeitete Produkte konsumiert. Der tägliche Salzkonsum sollte 5 Gramm nicht überschreiten. Verwenden Sie Kräuter statt Salz und reduzieren Sie stark gesalzene Fertigprodukte. Kochen Sie häufig selbst, um die Kontrolle über Fett-, Salz- und Zuckermengen zu behalten. Der Referent Frank Ully betont in seinen Vorträgen, dass eine stabile Blutzuckerkurve, die durch diese Prinzipien erreicht wird, die Konzentrationsfähigkeit im Arbeitsalltag deutlich verbessert.
Das Modell des „Tellers des gesunden Essens“ ist eine langfristige Ernährungsstrategie, die eine wissenschaftlich fundierte und leicht verständliche Anleitung zur ausgewogenen Ernährung bietet. Durch die Konzentration auf die empfohlenen Proportionen von Gemüse, Vollkorn und gesunden Proteinen legt jeder Einzelne den Grundstein für eine verbesserte Lebensqualität und die Prävention von Krankheiten.
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