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Aktivrente 2026: Wie viel steuerfreiem Zuverdienst bleibt Rentnern wirklich noch erlaubt

Aktivrente 2026: Wie viel steuerfreiem Zuverdienst bleibt Rentnern wirklich noch erlaubt

November 13, 2025
James Whitmore
Die Aktivrente 2026 soll Rentnern 2.000 Euro steuerfrei bringen. Das DIW rechnet mit 25.000 neuen Jobs, aber der fiskalische Nutzen ist fraglich. Alle Fakten zur Reform.

Die ab Januar 2026 geplante Einführung der sogenannten Aktivrente durch die Bundesregierung zielt darauf ab, Menschen auch nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters länger im Erwerbsleben zu halten, wobei eine steuerfreie Zuverdienstgrenze von 2.000 Euro pro Monat etabliert werden soll. Eine neue Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt wurde, kommt zu dem Schluss, dass dieses Modell zwar zehntausende zusätzliche Arbeitsplätze schaffen könnte, der finanzielle Nutzen für den Staat jedoch unter den aktuellen Bedingungen begrenzt ist,berichtet Renewz.de mit Verweis auf Cash.

Die Berechnungen des DIW legen nahe, dass die Aktivrente ab Anfang des kommenden Jahres voraussichtlich zwischen 25.000 und 33.000 zusätzliche Vollzeitstellen generieren könnte. Diese moderaten Beschäftigungseffekte beziehen sich primär auf die Altersgruppe der 66- bis 70-Jährigen. Ziel der Regierungsinitiative ist es, wertvolle Fachkräfte länger in den Betrieben zu halten, da die bisherige Regelung seit 2023 zwar unbegrenzten Hinzuverdienst zur Altersrente erlaubt, dieser zusätzliche Arbeitslohn jedoch zusammen mit der Rente und anderen Einkünften normal versteuert werden muss.

Die nun geplante Steuerfreiheit für monatlich 2.000 Euro soll einen stärkeren finanziellen Anreiz setzen. Das DIW führte eine Online-Befragung unter knapp 3.000 Personen im Alter zwischen 60 und 71 Jahren durch. Unter den aktuell geltenden Steuerbedingungen gaben 52 Prozent der Befragten an, nach dem Ruhestand nicht mehr arbeiten zu wollen. Bei Anwendung der neuen Steuerregeln reduzierte sich dieser Anteil auf etwa 47 Prozent. Bemerkenswert ist, dass fast alle Befragten, die sich vorstellen können, länger im Beruf zu bleiben, bereit wären, ihre Erwerbstätigkeit um mindestens ein Jahr oder länger zu verlängern.

Der Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung, Eric Thode, erklärte in Gütersloh, dass die Politik mit der Einführung der Aktivrente zwar ein wichtiges Signal setze. Er wies jedoch darauf hin, dass die vollen Einkommensteuerverluste für den Fiskus erst dann kompensiert würden, wenn die Schwelle von mindestens 40.000 zusätzlichen Vollzeitstellen erreicht werde. Erst ab dieser Zahl rechne sich die Aktivrente auch für den Staatshaushalt. Um die neue Regelung bekannter zu machen und breiter zu nutzen, sei eine umfassende Informationskampagne sowie aktives Werben dringend erforderlich.

Zusätzlich seien laut Stiftung noch Reformen im Arbeitsrecht notwendig, um Arbeitgebern und Beschäftigten die nötige Klarheit und Sicherheit hinsichtlich der Weiter- und Wiederbeschäftigung zu geben. Nach aktuellen amtlichen Daten sind in Deutschland derzeit knapp 35 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Bertelsmann Stiftung merkte an, dass die Erwerbstätigenquote der 65- bis 69-Jährigen in Deutschland momentan bei 21 Prozent liegt, was im Vergleich zu skandinavischen Ländern wie Dänemark oder Schweden (jeweils rund 30 Prozent) als eher gering einzustufen ist.

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